So verändert sich deine Persönlichkeit im Eigenheim - Interview mit SZ-Journalistin Kerstin Bund #87

Shownotes

Kerstins Artikel bei der SZ: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wohntraeume-mieter-eigentuemer-lux.BT79U5gMCuyBFgDfLGGUX8?reduced=true

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00:00:32: Immobilien. Dann aber auch den Bereich Leben und eben auch Home Stories, also echte Geschichten zu dem ganzen Thema Eigenheim. Ja und heute wollte ich mal wieder ein Interview machen zum Thema Leben, denn neben diesen ganzen fachlichen Dingen gibt es eben auch noch ganz spannende Themen, die sich auf unsere Beziehung oder eben auch auf unsere Persönlichkeit auswirken. Und heute schauen wir uns mal genauer an, wie verändert eigentlich ein Eigenheim unsere

00:01:00: Persönlichkeit. Ja und dazu ist meine heutige Gästinin die Journalistin und Autorin Kerstin Bund von der Süddeutschen Zeitung. Die hat nämlich genau eine solche Transformation erlebt und hat in ihrem Essay Mein Haus, Mein Garten, Mein neues Ich eben mit ganz viel Humor beschrieben, wie sich Menschen eben durch den Kauf eines Eigenheims, ich sage mal Klammer auf, in bestimmten Wohnsituationen dann eben auch verwandeln, ohne dass sie es vielleicht sogar merken.

00:01:28: In der heutigen Folge erfahrt ihr, warum man plötzlich Stammgast im Baumarkt wird und lieber Heimwerker-Videos schaut statt Netflix, wieso der eigene Garten eigentlich gar keine Entspannung bedeutet, so wie man sich das davor vorstellt und wie sich Gesprächsthemen mit Nachbarn und Freunden auf einmal komplett verändern. Spannung bedeutet, so wie man sich das davor vorstellt und wie sich Gesprächsthemen mit Nachbarn und Freunden auf einmal komplett verändern. Ja und wir diskutieren, ob man als Eigenheimbesitzer wirklich spießiger wird oder ob das alles

00:01:54: nur ein Klischee ist. Zum Schluss verrät uns Kerstin auch noch einen überraschenden Zusammenhang zwischen Stadtplanung und Gesellschaftsstrukturen und warum der Traum vom Eigenheim vielleicht gar nicht so individuell ist, wie wir uns das eigentlich manchmal denken. Ja, heute müssen wirklich alle die Ohren spitzen, die überlegen, in einem Eigenheim zu leben. Und deshalb freut euch auf eine wunderschöne Folge mit Kerstin Bund. Also, los geht's!

00:02:28: Also, ich begrüße heute Kerstin Bund. Schön, dass du dir heute Zeit nimmst. Ich stelle dich mal ganz kurz vor, Kerstin ist langjährige Journalistin und war lange bei der Zeit und jetzt bei der Süddeutschen Zeitung. Und ich habe dein Essay gelesen, Mein Haus, mein Garten, mein neues Ich. Und ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe schallend gelacht. Ich fand das so cool, wie du das pointiert auf den Punkt gebracht hast. Und ja, weil es geht ja darum, wie man sich eben durch sein Eigenheim eben auch persönlich verändert. Und ich freue mich darauf,

00:02:55: dass wir heute diese Metamorphose mal so ein bisschen besprechen können, die du da beobachtet hast. Und am Ende möchte ich mit dir auch noch die Frage klären, werden wir damit auch wirklich zum Spießer? Ist es so? Also schön, dass du dir Zeit nimmst. Vielen Dank, Anna, für die Einladung. Zum Einstieg würde mich natürlich erstmal interessieren, wie kam es eigentlich zu dieser Idee, dass du diesen Essay geschrieben hast? Ja, also ich arbeite ja für die Süddeutsche Zeitung und bin dort im Wirtschaftsressort. Und wir haben uns überlegt, dass wir gerne einen Schwerpunkt zum Thema Immobilien machen

00:03:29: möchten. Und wir wollten jetzt nicht irgendwelche Texte zu Immobilien schreiben, sondern wir haben uns erst mal überlegt, für wen wollen wir diese Texte schreiben? Also wir haben zunächst mal eine Zielgruppe definiert und haben dann ausgehend von dieser Zielgruppe überlegt, was hat denn diese Zielgruppe eigentlich für Bedürfnisse. Wir nennen das User Needs, um so ein bisschen zielgruppenspezifischer tatsächlich unsere Texte auszurichten. Und da hat sich relativ schnell so herauskristallisiert, dass die Menschen, die sich mit Immobilien beschäftigen, häufig so zwischen 30 und 45 Jahre alt sind, dass sie einem eher urbanen Milieu angehören,

00:04:06: dass sie vielleicht kurz vor oder sogar mitten in der Familiengründung sind. Und in diesem Fall, weil wir auch so ein bisschen den Vergleich machen wollten, mieten oder kaufen, was ist denn nun besser, dass sie also auch einkommensstark genug sind, um über die Frage mieten oder kaufen nachdenken zu können. Also ich denke, die Überschneidung mit deinen Hörerinnen und Hörern ist hier relativ groß. Ja, ich glaube auch. Genau, und ich habe gemerkt, ich gehöre selbst eben auch zu dieser Zielgruppe.

00:04:33: Wir sind vor vier Jahren selbst ins Eigenheim gezogen, in eine Doppelhaushälfte am Stadtrand. Davor haben wir, wie sehr viele junge Familien, in der Innenstadt gewohnt, sehr zentral. Und die Wohnung wurde dann, als unser drittes Kind zur Welt kam, eigentlich zu klein. Ja, und dann haben wir das gemacht, was eben sehr viele in dieser Lebensphase tun. Wir sind rausgezogen. Gab's die Diskussion. Mein Mann wollte unbedingt noch im Stadtgebiet bleiben.

00:04:59: Ich wäre auch weiter rausgezogen. Naja, auf jeden Fall haben wir uns am Ende auf den Stadtrand von München geeinigt. Wir wohnen da jetzt im Nordwesten in Alap und Termensing. Ja, und da ist mir eben aufgefallen, dass wir jetzt in einer Siedlung leben mit sehr vielen Eifamilien oder Doppelhäusern und die meisten werden auch von Eigentümern und Eigentümerinnen bewohnt. Ja, und da habe ich gedacht, naja, so ein Leben in der Eigenheimsiedlung ist doch ein bisschen anders als das Leben in einer Siedlung, die aus lauter Mietwohnungen besteht.

00:05:30: Und ja, und da habe ich an mir persönlich eben festgestellt, dass das mit dem Einzug ins eigene Haus ja, wie soll ich sagen, so eine allmähliche Wesensveränderung einsetzt. Also eine schleichende charakterliche Verwandlung, die ich nicht nur an mir, sondern eben auch an meinen Nachbarinnen und Nachbarn festgestellt habe. Und das habe ich mal versucht in so einem bisschen lakonischen und auch selbst ironischen Ton einmal aufzuschreiben. Ja und das ist dir auch wirklich gelungen. Den Artikel verlinke ich auf alle Fälle in den Shownotes, weil ich fand den wirklich sehr amüsierend. Aber darauf will ich jetzt auch ein bisschen mit dir eingehen über diese Veränderung. Und zwar hast du ja da fünf große Erkenntnisse

00:06:11: oder Thesen entwickelt, wie sich die Persönlichkeit in der Zeit eben so verändert. Und eines davon ist eben, dass du schreibst, dass man zwangsläufig zum Heimwerker wird und ständig im Baumarkt unterwegs ist. Und es ist in der Tat so, dass ich natürlich auch erst letzte Woche mal wieder beim Ubi war. Warum ist das so? Also warum wird man zwangsläufig zum Heimwerker? Also ich habe festgestellt, dass mit dem Einzug ins Eigenheim oft schlagartig so ein bis dahin, wie soll ich sagen, unbekannter Drang zur Heidenverschönerung einsetzt.

00:06:46: So habe ich das in meinem Essay genannt. Und dieser Drang funktioniert ein bisschen wie ein Juckreiz. Also je mehr man ihm nachgibt, desto stärker wird er. Und es ist irgendwie so, dass, also ich gebe mal ein Beispiel. Als wir in unserer Mietwohnung gewohnt haben, da hatten wir ein ganz okayes Bad, weiß gefließt. Das hatte so eine ganz hässliche Abschlussleiste, so eine Bordüre, die irgendwie so ganz grellgelb war.

00:07:17: Und mein Mann und ich, als wir da eingezogen sind, dachten wir, wie hässlich ist das denn? Wer sucht denn solche Fliesen aus? Aber eine Woche später war das kein Thema mehr, weil es ist ja nicht unsere Wohnung gewesen, es war eine Mietwohnung. Wir haben das einfach so akzeptiert. Ja, wir hätten es anders gemacht, aber so ist es jetzt halt. Und im Eigenheim ist es anders. Da kommt irgendwie jeder Winkel auf den Prüfstand. Also man fragt, ja, würde nicht vielleicht ein Wanddurchbruch im Esszimmer die Küche nicht viel wohnlicher machen? Oder sollte man das Laminat nicht zumindest im Esszimmer und im Wohnzimmer durch Echtholz ersetzen? Oder so ein offener Kamin im Wohnzimmer, das ist doch auch total gemütlich. Also man überlegt viel mehr, was man gestalten kann, weil man natürlich die Freiheiten auch dazu hat. Ja,

00:08:02: und dann kommen natürlich die Kosten ins Spiel. Man ist ja häufig das, was die Amerikaner Haus pur nennen. Man besitzt zwar Eigenheim, aber ist sonst hoch verschuldet. Und ja, und um die Kosten einigermaßen im Zaum zu halten, ja, dann muss halt die Eigenleistung steigen. So und jetzt komme ich wieder zum Baumarkt. Man pilgert also als Hausbesitzerin, als Hausbesitzer in den Baumarkt. Man kauft sich allerlei Gerät von Arbeitshandschuhen über Schutzbrille, Hammer, Zange, bla bla bla.

00:08:30: Manche, je nachdem wie groß das heimwerkliche Selbstvertrauen ist, legen sich auch noch das ganz große Gerät an. Pickel, Winkelschleifer, Schlagbohrmaschine, haben wir alles in unserem Gartenschuppen stehen. Wir auch. Es wäre nicht genutzt, aber wir haben es. Ja, die große Gefahr bei der Heimveredelung ist die meiner Meinung nach, wenn man erst mal anfängt, es sich an einer Ecke schön zu machen, also ich spreche jetzt von den Stanzimmobilien, dann wird der Kontrast zu den weniger schönen Stellen umso augenfälliger. Also wenn man anfängt, das Erdgeschoss zu renovieren, dann merkt man plötzlich, jetzt passen die Teppichleisten und die Lichtschalter, ganze Türen und Fenster im Obergeschoss gar nicht mehr zu dem Erdgeschoss. Also plant man natürlich, sobald es die Liquidität wieder halbwegs erlaubt, das nächste Umgestaltungsprojekt.

00:09:20: Und wenn man glaubt, dass man nach jahrelangem Ummodeln endlich fertig ist, dann fängt man halt wieder von vorne an. So und ich glaube, das ist etwas, was Mieter und Mieterinnen so nicht kennen, weil, wie gesagt, man nimmt es einfach als Tatsache hin, dass die Mietwohnung so geschnitten ist, so gestaltet ist, wie sie ist. Natürlich kann man durch Einrichtung und Möbel und so weiter viel machen. Aber ja, im eigenen Haus, in der eigenen Wohnung, da wird man doch noch ein bisschen anspruchsvoller, glaube ich. Ja, das stimmt. Also ästhetisch auf alle Fälle. Und ich glaube, das wird auch durch Instagram auch so ein bisschen befeuert, weil man automatisch, also oder man landet irgendwie

00:09:59: ja zur Inspiration, was man so machen könnte bei Instagram in so einem Algorithmus. Und der bespielt einen ja immer wieder mit frischen Ideen, was man noch so alles machen könnte und was noch alles so schön ist und denkt sich so, ach ja stimmt, dies oder jenes könnte man auch noch machen. Genau. Aber auf der anderen Seite gibt es ja auch so ein bisschen mehr Verantwortung und Pflichten, die jetzt auch, sage ich jetzt mal, zu Themen, die vielleicht jetzt nicht nur ästhetisch und schön sind. Und da genau leite ich euch gleich mal über. Es geht um diese Heimwerker-Tutorials.

00:10:29: Also das eine ist ja die Verschönerung, das andere ist aber dann auch, wenn man irgendwie mehr Pflichten hat, die man erledigen muss. Und zwar hast du geschrieben, was ich auch sehr witzig fand, dass eben die Freitagabende eben nicht mehr Netflix gehören, sondern dass man sich eben gemeinsam Heimwerker-Videos anschaut. Und in der Tat war das für uns eben jetzt, vor drei Wochen, kurz vor Weihnachten, haben wir festgestellt, dass da, wo unser Christbaum steht, die Heizung nicht ordentlich funktioniert. Und wir standen dann wirklich vor dieser Therme mit YouTube-Kanal und haben überlegt, wie wir dieses Fismangerät, wie wir diesen Druck von diesem Heizkessel wieder ordentlich hinkriegen. Und da habe ich wirklich super gelacht und das ist eben, glaube ich, eher aber auch so nicht nur Verschönerung, sondern man hat ja auch mehr Pflichten, sonst würde man ja einfach die Hausverwaltung anrufen.

00:11:17: Und die Frage ist jetzt nur, warum macht man das alles immer gleich selber? Also wieso ruft man nicht einfach einen Handwerker? Wieso macht man das auch gleich wieder mit Tutorials? Ich weiß nicht, ist das so ein bisschen das Kontrollgefühl oder weil man Geld sparen will? Da liegen wahrscheinlich auch unterschiedliche Motive dahinter. Erstmal die Frage, hat es geklappt mit der Heizung?

00:11:39: Habt ihr sie reparieren können? Äh, nee. Nee. Da bin ich aber beruhigt, weil ich bin neulich auch gescheitert. Ich kann zwar jetzt das Prinzip der Konvektion theoretisch erklären,lauch woanders anstecken und das habe ich mich nicht getraut, einfach einen Schlauch woanders anzustecken. Genau, also es war dann relativ schnell gelöst. Ja, aber genau. Ja, also zu deiner Frage, ob es eine Frage des Geldes oder eher ein Gefühl der Kontrolle ist. Ich glaube, Beides. Also ich glaube, man muss sich als Eigenheimbesitzerin, Eigenheimbesitzer zwangsläufig mit Reparaturen auseinandersetzen. Man wird irgendwie ein bisschen zum Hausmeister und zur Hausmeisterin.

00:12:31: Ja. Und gerade sach- und fachfremde Menschen, also wie ich zum Beispiel, die ihre Hände vornehmlich dazu gebrauchen, eine Tastatur zu bedienen, die stellt es durchaus vor Herausforderungen. Und ich weiß, also sowas war bei uns eben, also wenn früher in der Mietwohnung der Rollladen klemmte oder das Klo verstopft war oder der Wasserhahn tropfte, ja, dann habe ich halt die Hausverwaltung angerufen und die schickte dann jemanden, der sich kümmerte. Und heute hat man jetzt als Eigentümerin die Wahl, ja, entweder selbst einen Handwerker bestellen, der dann mit viel Glück acht Wochen später zum ersten Beratungstermin

00:13:05: aufkreuzt oder sich eben so gewisse Fähigkeiten selbst anzueignen. Ja, also ich glaube es ist beides. Natürlich muss man irgendwie gucken, dass man so ein paar grundlegende Dinge selbst reparieren kann oder in Schuss halten kann. Aber man will, man beschäftigt sich ja dann auch thematisch mehr damit und dann ist es ja auch manchmal, wenn es denn doch mal klappt in den selben Fällen, doch auch ein Gefühl der Befriedigung, wenn man das jetzt selbst repariert hat und nicht der Fachmann kommt. Das stimmt, ja. Also wir haben ja richtig kernsaniert, auch ganz viel mit Eigenleistung. Also genau das war das extremere Beispiel. Und ich als auch Büroarbeiter muss sagen, ich habe es geliebt, am Abend ein Tagwerk zu haben. Und das hat man ja, weil wenn man in großen Büros ist, wo man viel Meetings hat und so,

00:13:52: ist es ja auch nicht so, dass man jeden Abend sagen kann, wow, jetzt habe ich mal so richtig, also vielleicht als Journalistin noch eher, wo man dann so einen Text als vollendetes Tagwerk hat. Aber in manchen Berufen ist man ja nur am Organisieren und da hat man jetzt nicht so viel Tagwerk. Und das fand ich das Schöne, dass man dann sagen konnte, cool, also diese Wand, die haben wir jetzt gestrichen oder gemörtelt oder keine Ahnung. Und das ist so, da hat man so was erschaffen und das hat irgendwie auch glücklich gemacht, so weil man

00:14:20: dann auch noch immer noch das sieht. Also es ist auch nicht so vergänglich wie anderen Bereichen, wo man vielleicht im Büro arbeitet. So geht mir das übrigens bei der Gartenarbeit. Ich liebe es, meine Hände in die Erde zu graben. Ich benutze ebenso selten meine Hände. Ich benutze übrigens auch einen ganz neuen Wesenszug. Ich hätte mich immer als die absolute Antigärtnerin bezeichnet.

00:14:40: Ich hatte auch nie so etwas wie einen grünen Daumen. Im Gegenteil, in den Studentenzeiten haben meine Freundinnen schon immer sich lustig gemacht, dass alle Pflanzen bei mir eingegangen sind. Und jetzt habe ich tatsächlich, ja, ich weiß nicht, ob ich Freude sagen würde, aber doch als Ausgleich finde ich, ist es sehr schön nach so einem Tag nur am Schreibtisch, wenn man doch auch mal an der frischen Luft und mit seinen Händen und dann auch noch was machen kann, wo man sieht, oh, da hat sich jetzt aber was verändert. Ja, das stimmt. Und da gehst du ja auch in deinem Artikel darauf ein mit dem Thema Gartenarbeit. Aber

00:15:14: da sagst du eben auch, dass man sich eigentlich das erste Mal erträumt als Ort der Ruhe und dass dann die Realität ein bisschen anders aussieht. Was meinst du damit? Also für viele sind ja, und sowas bei mir auch, Gärten sind ja so Oasen der Sehnsucht, der Ruhe, der inneren Einkehr. Man stellt sich das so schön vor, wie man sozusagen zu sich selbst findet in seinem Garten. Hochlesend im Zusammenhang mit Cappuccino. Ganz genau, aber der Aufwand, den sie bedeuten, der wird dramatisch unterschätzt, würde ich sagen. Also wie gesagt, vorher dominiert diese schöne Vorstellung der inneren Einkleide, der Entspannung,

00:15:56: auf der Gartenliege, aber sobald man sozusagen mit einem Grundstück auch die Verantwortung für Heckenschnitt und Beep-Pflege ernt oder übernimmt. So was zumindest bei uns zerplatzt irgendwie der Traum von der Ruhe. Also statt sich auf der Liege lang zu machen, buckelt man fortan im Beep. So habe ich das im Text beschrieben, weil ohne Mühe ist so ein blühender Staudengarten, der auch noch abwechselnd blühen soll, idealerweise niemals zu erreichen. Also ich will jetzt hier nicht den Eindruck erwecken, dass ich jetzt hier das Gärtnern perfektioniert habe.

00:16:32: Im Gegenteil. Aber trotzdem habe ich den Eindruck, es ist ständig irgendwas zu tun. Also zu pflanzen, zu trimmen, zu schneiden, zu rächen, zu ernten. Und irgendwie diese Zeit, die ich mir wirklich im Garten entspanne, die ist wirklich sehr begrenzt. Ja, und vor allem sitzt man vielleicht mal kurz da und denkt sich, ah, eigentlich müsste ich da hinten noch irgendwas ausschneiden oder ah, das ist schon wieder verblüht, da muss ich schon wieder irgendwas machen. Also man kann gar nicht so das wegblenden, wie wenn man in einen anderen Garten geht, wenn es der eigene ist. Genau, so ist es mir beim Unkraut. Ich bin selber in einem Einfamilienhaus

00:17:13: mit Garten aufgewachsen, musste sehr viel Gartenarbeit machen als Kind und Jugendliche und habe es wirklich gehasst. Ich habe mir eigentlich immer geschworen, entweder habe ich selbst nie einen Garten oder ich lasse ihn so gezielt verwildern. Das Stichwort Lazy Gardening ist ja auch so ein bisschen en vogue. Und dann, als wir dann selbst einen Garten hatten, habe ich dann einen mir völlig unbekannten Ehrgeiz bei dem Kampf gegen das Unkraut entdeckt.

00:17:42: Das Unkraut wurde wirklich zu meinem Endgegner. Und ich saß halt plötzlich überall sprießen, ja, ob jetzt in den Fugen der Einfahrt oder im Gebüsch, zwischen den Tulpen. Ja, und das war mir auch neu, dass man da nicht einfach sagt, ja gut, dann wächst da halt Löwenzahn, sondern dass man, wenn aber auch überall wieder sieht. Und so entsteht ein Teufelskreis, der eben verhindert, dass man im Garten wirklich entspannen kann. Ja, ja, stimmt. Und das ist, glaube ich, wirklich so,

00:18:12: dass man das nicht so wegblenden kann. Das ist ja interessant. Die Frage ist nur, ist es dann quasi der Drang, weil man es irgendwie so schön haben will? Oder überfordert einen das, weil man einfach keine Ahnung hatte, dass das so viel Arbeit ist. Also so war diese Naivität, weil viele wollen ja auch einen großen Garten.

00:18:30: Und da habe ich, glaube ich, eher das Gefühl, dass man auch einfach naiv ist, weil man gar nicht weiß, was auf einen zukommt. Ja, das glaube ich auch. Also natürlich kann man sich den Garten, wir haben jetzt auch einen recht pflegeleichten Garten. Jetzt kann man sich natürlich auch so einrichten, ohne jetzt viele Beete und so weiter, mit vielen Sträuchern und eben auch Rasen. Die Jungs wollen ja auch Fußball spielen. Aber trotzdem glaube ich, dass der Aufwand, den so ein Garten bedeutet, wenn man ihn doch ein bisschen pflegen und in Schuss halten will, dass der häufig eben total unterschätzt

00:19:00: wird. Aber das Gute ist, für mich ist es eben zum Glück, sonst würde ich es auch nicht machen, nicht nur Pflicht und Belastung, sondern ja, es ist auch, es macht auch Spaß. Also man fängt dann tatsächlich an. Ja, es hat irgendwie so was Meditatives vielleicht sogar, ja, ist glaube ich ganz gut beschrieben. Ja, man ist so ein bisschen so ein Einklang mit der Erde. Hat man das Gefühl, man tut jetzt was, was Menschen schon seit Jahrtausenden gemacht haben, nämlich irgendwie irgendwas angepflanzt. Und wenn dann die die Tulpen, Zwiebeln, Spriesen oder die gesäten Radieschen irgendwie tatsächlich mal was werden und nicht komplett von den Schnecken aufgefressen werden, dann ist man natürlich auch stolz.

00:19:41: Ja, dann schmeckt so eine selbstgezogene Tomate natürlich noch mal ganz anders als die aus dem Supermarkt. Ja, und es ist ja auch ein Tagwerk, also vielleicht nicht am Tag, aber so ein Werk, das man quasi selber geschaffen hat. Und ich glaube schon, dass das in der heutigen Welt einfach nochmal eine ganz andere Qualität hat, wenn man eben selber was kreiert. Wo arbeitsteilig so viele Dinge erschaffen werden, ist man ja nicht mehr selber am Kreieren und dann freut man sich, wenn man sowas, ob es jetzt im Garten ist oder ob es eine gepinselte

00:20:09: Wand ist, dass man irgendwas erschaffen hat. Und ein Bereich noch, in den du reingegangen bist, ist das Thema Gespräche, dass sich die Gesprächsthemen mit den Nachbarn oder mit dem Freundeskreis auch komplett verändern. Welche Themen sind dir da so aufgefallen? Ja, also jetzt zum Beispiel ganz aktuell die Grundsteuerreform. Ist jetzt etwas, was ich wahrscheinlich, auch wenn es Mieter auch indirekt natürlich betrifft, aber ich hätte jetzt wahrscheinlich keinen Artikel, nicht mal in meiner eigenen Zeitung,

00:20:39: zum Thema Grundsteuerreform gelesen, um mal ganz ehrlich zu sein. Und letztlich interessiert man sich für sowas. Es ist schon mal abwegig. Es ist natürlich nicht abwegig, weil es betrifft einen natürlich ganz direkt. Ja, das merke ich halt. Also wie gesagt, hier in unserer Eigenheimsiedlung,

00:20:55: da grenzt ein Garten an den anderen und man unterhält sich eben über den Gartenzaun so ganz klassisch und dass sich da wirklich die Themen verändern. Also dass man da jetzt zum Beispiel, wir haben zum Beispiel auch ein bisschen umgebaut und haben eine Gaube gebaut und dann noch ein kleines Garten, Hütchen und Fahrradhaus und dann hält man sich plötzlich irgendwie über Vorschriften zum Bau einer Dachgaube oder die Frage, ist denn jetzt ein Fahrradhaus ein Nebengebäude oder nicht? Ja, oder Mindestabstände zu Nachbargrundstücken.

00:21:28: Also es klingt jetzt alles total spießig, aber weil es halt einen so unmittelbar betrifft und man muss natürlich auch diese Vorschriften einhalten, beschäftigt man sich mehr damit. Und plötzlich, ja, gibt es halt solche Gespräche über Nachbarstauen und nicht nur irgendwie die jüngsten Bundesliga-Ergebnisse oder der schon wieder zu trockene Sommer, sondern man wirft jetzt plötzlich auch mit Gesetzeskürzel GEG oder GEG um sich und benutzt sie so intuitiv wie die Ärzte, mit

00:21:58: der man… Genau, und die gehen auch dann richtig aufs Gespräch ein. Es ist jetzt nicht nur, dass sie das dann so wahrnehmen, sondern, nee, nee, ich habe da einen Artikel gelesen, da sieht das ganz anders aus. Genau, man hilft sich ja auch gegenseitig mit Tipps. Ja, und ich glaube, dahinter steckt einfach das gut erforschte Phänomen, nämlich, dass das Sein einfach das Bewusstsein prägt. Und das, was einen so direkt betrifft und auch in der Umgebung betrifft, das wird dann auch wichtiger. Ja, ja, ja, genau.

00:22:26: Das ist das. Das ist, glaube ich, der Grund, warum sich Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer oder überhaupt Eigenheimbesitzer manchmal mit für den Mieter etwas abseitigen und ein bisschen speziellen Themen auseinandersetzen. Das stimmt auf alle Fälle. Ja, total spannend. Und der letzte Punkt, der mir in deinem Essay aufgefallen ist und wo ich wirklich lange darüber nachgedacht habe, ist, dass sich das Zuhause als sozialer Lebensmittelpunkt

00:22:51: quasi ganz neu etabliert, anders als wenn man jetzt in einer Mietswohnung ist. Und du hast das Konzept Homing da reingebracht. Was meinst du denn mit Homing, dass die Hörer wissen, was du damit meinst? Also Homing beschreibt eine Lebensart, bei der das eigene Zuhause zu so einem Art sozialen Lebensmittelpunkt wird. Der Begriff ist nicht so neu, der wurde glaube ich Anfang der 2000er Jahre geprägt. Und er grenzt sich, es gibt ja auch das Kukuning, das ist schon ein bisschen älter. Das ist vielleicht noch ein bisschen geläufiger als Begriff. Und davon grenzt er sich ab. Also beim Cucuning geht es eher so um das. einigelt und sich auch abschottet und sich zu Hause so also sich so zurückzieht ins

00:23:48: ins Soziale, aber auch so ein bisschen in die Einsamkeit und die Isolation. Und beim Homing geht es auch um den Rückzug ins Private. Aber soziale Kontakte werden weiter gepflegt, nur dass sie sich jetzt halt auf den häuslichen Bereich mehr vernagern, dass man jetzt zum Beispiel nicht mehr so viel. Ja, zum Beispiel jetzt sich beim Italiener um die Ecke trifft, ja wie das wahrscheinlich in der Innenstadt häufiger mal der Fall ist. Erstens, weil es an jeder Ecke ein Restaurant gibt, weil die Wohnungen vielleicht auch nicht so groß sind, dass man zehn

00:24:17: Leute zu sich nach Hause einlädt und im eigenen Haus ist es schon so, dass man dann denkt, ach, ist doch auch gemütlich zu Hause. Man hat ja jetzt einen größeren Esstisch, man hat mehr Platz. Also außerdem gibt es vielleicht auch auf dem Land oder am Stadtrand jetzt nicht so viel Auswahl an tollen Bars und Restaurants. Dann legt man vielleicht eher so nach Hause ein. Total aufgefallen ist mir, dass sie gesagt, wir haben davor so in Nähe des Hirschgartens gewohnt. Und da war es dann so, wenn ich die Kinder vom Kindergarten abgeholt habe,

00:24:50: ja dann ist man halt so entweder in den Park gegangen oder auf den Spielplatz. Und da waren dann alle anderen auch. Also man hat sich überhaupt nie mal nachmittags verabreden müssen, weil alle waren entweder am Wasserspielplatz oder vor der Eisdiele oder da gab es so eine Drehscheibe, wo die Kinder immer auf so einer Drehscheibe waren. Und es war einfach so, man hat die Leute so zufällig und völlig regelmäßig draußen getroffen, ohne sich zu

00:25:19: verabreden. Und jetzt hier, wo jeder oder viele sozusagen ihr eigenes Häuschen und ihren eigenen Garten haben, dann geht man erst mal nach Hause, dann kriegen die Kinder erst mal eine Brotzeit, dann spielt man auch eher im Garten. Ja, also so Gärten sind ja auch ausgestattet heute, ja, mit Trampolin, Schaukel, Spielhaus, Ketterwand, Baustellpool. Ja, da, da braucht man eigentlich gar nicht mehr auf den Spielplatz gehen, aber es führt schon dazu, dass man halt da auch jetzt niemandem begegnet. Also muss man sich schon eher dann verupdaten und dann trifft man sich halt nicht vielleicht an der Eisdiele zufällig, sondern man lädt irgendwie zum Muffinessen auf der eigenen Terrasse ein. Ja, also so der Radius, würde ich sagen, verringert sich ein bisschen und es findet mehr sozusagen Zuhause-Stunden.

00:26:06: Ja und damit aber auch, glaube ich, dann ein engerer Kreis an Menschen, weil man lädt ja nicht oder man begegnet ja nicht so vielen auch die man einfach sage ich mal lose Bekannte, sondern man lädt ja dann eher so die, die einem ein bisschen näher stehen, dann auch vielleicht zum Muffin-Essen oder so ein. Ja, genau. Ja, ich fand das ganz interessant, auch im Zuge dessen, dass ich letztens so eine soziologische Studie gelesen habe, wo die erzählt haben, dass in der Nachkriegszeit das eine ganz bewusste Entscheidung war, dass eben

00:26:36: diese Einfamilienhäuser im Speckgürtel gebaut werden, weil man irgendwie aus politisch, also politisch motiviert kam ja auch quasi viel, sag ich mal, Unruhe aus diesen Mieterwohnungen und dass man das eben so ein bisschen, dass man das rauszieht, dass die Leute privat glücklich sind, sag ich mal. Und dann das so zu soziale Unruhen dann gar nicht entstehen, dass man das versucht eben auch durch die Wohnsituation so ein bisschen zu verändern. Und dann habe ich mir gedacht, ja stimmt, also diese ganzen Speckgürtel, Einfamilienhäuser, die jetzt nicht richtig Land, Bauernhof sind, sage ich richtig dörflich, die sind wahrscheinlich auch wirklich erst so, ja schon in dieser Nachkriegszeit entstanden, weil man glaube ich davor in dieser Industrialisierung hat man ja schon eher hochgebaut mit Mietwohnungen und nicht in diesen kleinen Einheiten. Das erinnert mich an ein Interview, das ich neulich mit einem Architekten von der TU München geführt habe und der einen ziemlich radikalen Blick aufs Eigenheim hat. Er sagt nämlich, dass das Einfamilienhaus in der Nachkriegszeit zu so einer Art bundesdeutschen

00:27:49: Wohnideologie wurde. Es wurde wirklich zum Wohnideal stilisiert und der Boom des Eigenheims war ein politisches Projekt. Es wurde zum Beispiel unter Adenauer und späteren konservativen Kanzlern stark gefördert. Es gab ja dieses Wohnungs-, das zweite Wohnungsbaugesetz von 1956, glaube ich, und da wurde das Einfamilienhaus wirklich so zum obersten Ziel des sozialen Wohnungsbaus erklärt. Man wollte also, dass Breitegeise der Bevölkerung mit dem Grund und Boden verwurzelt und verbunden

00:28:21: sind. Jetzt kann man sich fragen, ja, wieso? Und dahinter steckt ein ganz profanes Ziel. Man wollte nämlich zum einen die Tatkraft und den Sparwillen des Volkes anfeuern. Also wenn die Leute ihr eigenes

00:28:34: Haus bauen, dann packen sie selbst an. Ja, dann stecken sie selber irgendwie Energie und Kraft rein. Genau. Und sie stecken natürlich auch privates Kapital rein. Genau. Und sie stecken natürlich auch privates Kapital rein. Und sie fangen vielleicht

00:28:46: auch so schnell keinen Krieg mehr an, weil das Eigenheim bedeutet natürlich auch, wenn dir selber was gehört, kannst du es auch im Krieg verlieren oder es kann zerstört werden. Und gleichzeitig sollte das Einfamilienhaus noch ein eher konservatives Familienbild prägen. Also somit wurde das Einfamilienhaus auch zu einem Instrument der Familienpolitik. Also es sollte ein heteronormatives, patriarchales Familienideal fördern. Und die Leute bewegen, mehr Kinder zu kriegen, weil sie natürlich in einem

00:29:15: Einfamilienhaus mehr Platz haben als jetzt vielleicht in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Ja, und das lag einfach daran, dass nach dem Krieg eine große demografische Lücke geschlossen werden musste. Und das finde ich ganz interessant, dass man vor diesem Hintergrund eigentlich versteht, wieso das Einfamilienhaus oder überhaupt das Eigenheim noch immer so der Traum von Millionen ist. Auch wenn man sagt, ja eigentlich aus ökologischer, aus sozialer Sicht ist das Einfamilienhaus eigentlich auch schrecklich ineffizient.

00:29:45: Ja, und wenn man sich mal anschaut, ich glaube, es gibt in Deutschland 16 Millionen Einfamilienhäuser und die werden im Schnitt von 1,8 Menschen bewohnt. Also es gibt Millionen von Zimmern, die das ganze Jahr nicht betreten werden. Hunderttausende Geschosse, wo niemand jemals hingeht, außer vielleicht mal zum Staubsaugen. Und das ist natürlich irre, vor allem vor der Folie der Wohnungsnot, die wir haben, die ist ja noch weiter verschärft. Aber das erklärt vielleicht, wieso uns dieser Traum vom Eigenheim irgendwie auch so ein bisschen anerzogen worden ist. Ja, das stimmt. Und dadurch aber auch ein gewisses Frauenbild. Das fand ich in dem

00:30:29: Artikel auch sehr spannend, dass ja das dann auch, wenn man dann da drin lebt, gewisse Sachen ja auch komplizierter werden, wie jetzt Kinder gehen direkt in die Schule, aber ein Arbeitsplatz ist vielleicht länger entfernt. Also muss einer, der Partner, muss quasi eigentlich in der Nähe vom Haus bleiben, weil sich sonst das einfach nicht fügt in die andere Lebenssituation. Und somit muss einer beruflich zurücktreten, mehr oder weniger. Das fand ich eigentlich auch ganz

00:30:56: interessant, dass das durch so Wohnstädtbaustrukturen so ein bisschen Lebensmodelle entstehen oder einfach so unweigerlich so ein bisschen beeinflusst werden. Also dieser zitierte Architekt, der war schon sehr provokant und ich folge ihm auch nicht in allen Thesen, aber er hat zum Beispiel dieses sehr, ja, sehr radikale Zitat gebracht, dass das Einfamilienhaus eigentlich eine sexistische Wohnform sei. Und also so in den 50er, 60er Jahren, da kann ich, da gehe ich noch mit ihm mit.

00:31:27: Also wenn man sich mal so die Grundrisse in den 50er und 60er Jahren anschaut. Ja, da gab es das zentrale Arbeits- oder Herrenzimmer, wo dann vielleicht auch der Kamin stand. Das war so ein bisschen das Herz des Hauses. Und der Gatte konnte quasi von der Garage, wenn er von der Arbeit heimkam, direkt in dieses Herrenzimmer gehen, ohne am häuslichen Geschehen vorbeizukommen, ohne zu sehen, was da so im Haushalt alles zu tun war.

00:31:51: Und die Frau hingegen hatte kein eigenes Zimmer. Sie hatte eigentlich in der Regel eine kleine Küche, die auch gar nicht darauf ausgelegt war, dass man dort zu zweit gekocht hat. Und dann gab es halt meistens noch diese, kennen wir alle von den älteren Häusern, die Schiebetür. Diese Durchreiche. Ja, und die Durchreiche, dass man schön die Klappe runter machen konnte, um den Lärm und das ganze Gebusel in der Küche vom Esszimmer aus nicht zu sehen. Das ist natürlich heute anders. Wir haben natürlich diese offenen Küchen. Ja, das stimmt. Natürlich sind wir meilenweit von den Geschlechterrollen entfernt damals. Aber dieser besagte Architekt,

00:32:31: Jan Engelke heißt der von der TU München, argumentiert halt genauso, dass auch heute noch, gerade wenn jetzt das Einfamilienhaus eher auf dem Land ist, meistens in einer Siedlung steht, wo nur Wohnhäuser sind. Da gibt es kaum Infrastruktur, da gibt es keine Läden, da gibt es keine Nahversorgung, da gibt es häufig auch einen sehr schlechten öffentlichen Nahverkehr. Also führt es dazu, dass man seine Kinder ständig in der Gegend rumfahren muss. Ob die jetzt zum Fußballtraining gehen, zum Klavierunterricht, zu irgendwelchen Freunden und dass das halt eigentlich schon dazu führt, dass ein Elternteil meistens eben nur

00:33:07: eingeschränkt arbeiten kann. Dazu kommt häufig noch eine nicht ganz optimale oder sogar eine sehr mangelhafte Kinderbetreuung, gerade in ländlichen Gegenden, wo die Kita dann vielleicht auch immer um 12 schließt oder vielleicht um 14 Uhr. Und dass dann halt doch ein Elternteil, und das ist halt meistens die Frau, die in der Regel ja auch weniger verdient, dann einfach Teilzeit arbeitet oder vielleicht auch mal gar nicht arbeitet, um halt diese ganzen Care- und Familienarbeiten leisten zu können. Das ist so ein bisschen seine Argumentation.

00:33:37: Ja, auf der anderen Seite hat sich ja durch die Möglichkeit des Homeoffice ja da auch wieder viel verändert, muss man sagen. Also da glaube ich, ist auch jetzt Richtung Frauen-Empowerment dann doch mehr passiert, weil man Möglichkeiten hat, beruflich auch weiterzumachen, ohne jetzt eben viel pendeln zu müssen und kann dann quasi das doch besser organisieren dann zusammen. Das stimmt, aber wir sehen ja auch gerade wieder ein Backlash, dass es gerade wieder die Tendenz zum Return to Office gibt. Und da muss ich sagen, ich habe auch viel darüber geschrieben, sind tatsächlich häufig wieder die Frauen, die darunter am meisten leiden,

00:34:11: weil die dadurch natürlich ihre Vereinbarkeit jetzt nicht mehr so gut geregelt bekommen. Ja, das stimmt. Ja, in deinem Essay beziehst du es ja, glaube ich, stark auf so, ich sage jetzt mal, Einfamilienhausgebiete. Meinst du, das betrifft eben auch, wenn man jetzt Richtung Eigentumswohnungen denkt? Oder ist das wirklich eher so das Thema Einfamilienhaus und dahin zu, wenn das dann so Gebiete sind, wo nur Einfamilienhäuser stehen, deine Thesen? Also wie gesagt, es ist ja jetzt auch ein sehr subjektiv geprägter Text, der jetzt auch sehr sich aus Beobachtungen und eigenen Erfahrungen speist. Von daher würde ich jetzt sagen, sind

00:34:53: diese Beobachtungen vor allem in der Einfamilienhaussiedlung zu beobachten. Wobei ich auch vermuten würde, das kann ich jetzt auch an dem Ort vermuten, dass auch Menschen in Eigentumswohnungen ein Stück weit häuslicher werden und dass sie, wenn dir die Wohnung eben selbst gehört, in der du lebst, dann hältst du sie vielleicht noch ein bisschen besser in Schuss. Dann baust du vielleicht doch noch ein bisschen um und gestaltest und möchtest es dir noch ein bisschen schöner und gemütlicher machen.

00:35:20: Weil die Statistik zeigt auch, wer einmal in den eigenen vier Wänden lebt, der zieht da auch so schnell nicht wieder aus. Also einmal Eigenheim, immer Eigenheim, es sei denn, es verändert sich eine finanzielle Situation und so weiter, klar. Aber eigentlich ist der Mensch schon so, vor allem die Deutschen, dass wir nicht so oft umziehen. Ja, vor allem nicht, wenn wir im eigenen Haus, in der eigenen Wohnung leben. Dann, es gibt andere Länder, ja, die Amerikaner zum Beispiel, die sind ja viel mobiler in der Hinsicht, ja, die ziehen ja auch für den Job ständig um.

00:35:52: Und wir nehmen dann eher lange Pendelstrecken in Kauf, weil das einfach so dieses, immer noch dieses Lebensziel ist. Man hat jetzt das eigene Häuschen oder die eigene Wohnung und die will man dann auch behalten und da will man es sich dann halt besonders schön machen. Ja, so als Wurzeln, die man quasi so umschlagen will. Das ist interessant. Ja cool und dann wäre natürlich jetzt die Frage aller Fragen. Früher hat man ja so mit 20 auf genauso Menschen ein bisschen, sage ich mal, skeptisch geguckt, weil die sich jetzt

00:36:26: um Unkraut jäten und Grundsteuer kümmern und irgendwelche Heimwerker-Sachen machen. Und da gab es auch so eine Sparkassenwerbung zum Thema Spießer sein. Und ist die Frage, wird man eigentlich zwangsweise oder rutscht man da so rein, so ein bisschen spießiger zu werden mit so einem Eigenheim? Ja, ich weiß nicht, ob ich spießig bezeichnen würde. Also

00:36:53: ich finde ja, dass es hier in unserer Einfamilienhaus oder Doppelhaussiedlung auch sehr sehr lustig zugeht. Also zum Beispiel zum Thema nochmal Homing und dass sich so ein bisschen der soziale Lebensmittelpunkt verlagert. Wir leben hier in einer Nachbarschaft, wo eigentlich jeder noch so geringe Anlass genutzt wird, um ein Fest zu feiern. Neulich waren mein Mann und ich, kein Witz, bei einer Carport bekommen und fand das einfach irgendwie feierwürdig und hat eingeladen zu einem total netten Abend unter diesem Carport mit Feuerschale und Glühwein

00:37:38: und so. War wirklich sehr, sehr nett. Und hier werden auch alle Geburtstage gefeiert. Es gibt auch überhaupt keine Begründung und es wird ja auch übel genommen, wenn du sagst, ich mache jetzt nichts zu meinem Geburtstag. Weil jeder hat ja eigentlich den Platz und so einen großen Aufwand bedeutet es gar nicht. Weil jeder bringt ein bisschen was mit und da erwartet jetzt auch keiner, dass er da groß bekocht wird.

00:37:57: Also es ist schon irgendwie, ich würde sagen, der soziale Zusammenhalt ist sehr stark. Und auch die Geselligkeit. Ja, es stimmt schon, was du jetzt anspielst, dass man als Hausbesitzerin, Hausbesitzer natürlich schon Lasten und Pflichten hat. Also allein, dass man im Winter irgendwie früh raus muss und Schnee schippen muss, dass man den Garten oder zumindest den Rasen mähen muss, dass man sich um die Dachsanierung kümmert.

00:38:26: Also man hat schon irgendwie so immer irgendwas zu tun. Ja, das kann man vielleicht auch ein bisschen einengt sehen oder vielleicht ein bisschen zwanghaft. Und trotz Platzgewinn vielleicht denkt man doch irgendwie unfreies Hundleben. Aber ich habe es vorher schon angedeutet, was ich beobachte, und das zeigt eben auch die Statistik, sobald Eigenheimbesitzer erstmal in den eigenen vier Wänden leben, können sie sich eigentlich meist nicht mehr vorstellen, sie wieder zu verlassen. Weil

00:38:56: natürlich mit dem Eigenheim schon auch gewisse Vorteile einhergehen, also Platzgewinn, Freiheitsgewinn, auch die Gewissheit zu haben, nicht irgendwann vom Eigentümer einer Mietwohnung vor die Tür gesetzt werden zu können. Auch etwas zu besitzen, das bleibt. Stichwort Altersvorsorge. Das sind natürlich alles Dinge, die zufrieden machen. Und ich glaube, auch da gibt es Studien, dass Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer in der Regel zumindest mit ihrer Wohnsituation zufriedener sind.

00:39:25: Ja, da hatte ich auch letztens ein Professorinterview, der genau diese so Glücksstudien zum Thema Eigenheim gemacht hat und kann das bestätigen. Den Herr Haschelbüchen, gell? Ja, genau. Ja, spannend. Und vor allem, also beim Thema Spießer habe ich nämlich auch noch mal überlegt, im ersten Moment kann man das wirklich denken, aber Spießer verbinde ich auch eher mit so einer Intoleranz, wenn es eben andere nicht so perfekt machen, wie man selbst. Ja, und das, glaube ich, ist ja dann wirklich eher Typsache und sehe ich jetzt zum Beispiel nicht als Phänomen,

00:39:57: was man automatisch, dass man jetzt intoleranter wird, nur weil man jetzt ein Eigenheim hat. Ich glaube, das ist dann schon eher ein Persönlichkeitsmerkmal an sich. Ja, und die größten Spießer habe ich eigentlich in einem Mietshaus erlebt. Die Geschichte kann ich kurz erzählen. Ich habe in Stuttgart studiert, also sozusagen schwäbisches Herzland. Da gibt es natürlich auch noch die Kehrwoche und so. Also das war alles Teil des Deals. Und es war lauter Mieter in diesem Mietshaus und ich als Studentin mit einer Freundin in so einer kleinen Wohnung gewohnt.

00:40:28: Und eines Morgens kam ich, ich glaube am Abend davor, war ich auf einer Studentenparty, also so ein bisschen demontiert aus dem Haus und wurde dann von meinen Nachbarn, also dem Mieter im Erdgeschoss abgefangen und der zog mich dann so zur Biotonne, klappte die auf und sagte dann, ich rede jetzt Schwäbisch, ich komme ja auch aus Schwaben, Frau Bund, haben Sie Ananasgässe? Und da lagen dann die offenen Ananasschalen drin und er hat dann beklagt, dass man die nicht in Zeitungspapier eingewickelt hat, weil wenn man den offenen Biomüll in die Tonne

00:41:01: schmeißt, dann wird ja die Tonne auch dreckig. Die wurde natürlich auch dort ausgespritzt jede Woche. Also auf jeden Fall, der war so spießig und pedantisch, dass er wirklich den Müll kontrolliert hat und Leute angesprochen hat, ob sie irgendwie offenen Biomüll reinwerfen. Also von daher, da würde ich glaube ich, ist es wahrscheinlich wirklich Typ Sacken. Ja, genau. Das glaube ich eben auch.

00:41:24: Super. ist es wahrscheinlich wirklich Typ-Sackel. Ja, genau, das glaube ich eben auch. Super, also das war mir wirklich ein schönes Gespräch und ich glaube, dass man natürlich so ein bisschen die Persönlichkeit verändert, aber dass es ja auch unterschiedlich ist, in welche Wohnsituation man reingeht. Also ob man jetzt wirklich in so ein Reihenhausgebiet geht, da glaube ich verändert sich das so, wie du das eben auch ganz gut beschrieben hast. Aber wenn man jetzt eine Eigentumswohnung in der Innenstadt sich zulegt, ja, verändern sich vielleicht so andere Facetten, die man vielleicht jetzt so gar nicht noch so weiß. Zum Abschluss wollte ich dich fragen, ob du vielleicht noch irgendwie so ein, zwei Gedanken hast, die du vielleicht den Hörern noch mitgeben willst, wenn sie jetzt gerade so überlegen, soll ich mir was kaufen, soll ich nicht? Wie würdest du da so auf die Sache schauen? Welchen Rat würdest du so geben? Also ich glaube, man muss wirklich schauen, ob man der Typ ist, der am Samstag gerne Rasen näht oder in der Früh als erstes Schnee schippt.

00:42:17: Und der sich auch so ein bisschen diese, es heißt ja nicht umsonst, Eigentum verpflichtet. Es ist schon auch eine Verpflichtung. Und gerade wenn man in der Bestandsimmobilie zieht, ja, es ständig steht irgendwas an. Ja, jetzt ist unsere Hebelpumpe im Keller kaputt gegangen. Ja, natürlich macht es keinen Spaß, sich darum zu kümmern, aber also, wenn man jetzt jemand ist, der der Totalwert auf Freiheit, Unabhängigkeit legt, der auch gerne einfach mal für ein paar Monate die Zelte abbricht

00:42:45: und eine Weltreise macht oder woanders lebt. Der lebt natürlich mit einer Mietwohnung, die jetzt auch nicht so ein Ballast und so eine Verpflichtung bedeutet, eben die Freier, ja, keine Frage. Für den ist wahrscheinlich das Eigenheim eher nichts. Aber wer es sich vorstellen kann, doch ein bisschen sesshafter zu werden, vielleicht auch auf der Suche ist nach einer Nachbarschaft, die so ein bisschen, ja,

00:43:15: kann man auch nicht pauschalisieren, aber bei uns war es zum Beispiel so, als wir in der Stadt gewohnt haben, wir haben da total super zentral gewohnt, alles war fußläufig erreichbar. Aber in unserem Haus war so eine Fluktuation, dass wir eigentlich irgendwann gar nicht mehr uns die Mühe gemacht haben, die Mieterinnen und Mieter kennenzulernen. Am Anfang haben wir uns noch schön mit Muffin vorgestellt. Die haben uns angeschaut. Was macht ihr denn da? Weil da einfach, da waren sehr viele Expats zum Beispiel, das war ein Kommen und Gehen. und gehen. Das gilt natürlich nicht für alle städtischen Gebiete. Es gibt ja auch ganz tolle Nachbarschaften und Wohngemeinschaften, auch in der Innenstadt. Man kann es nicht pauschalisieren,

00:43:53: aber ich glaube, man muss sich schon fragen, bin ich der Typ, der sich vielleicht ein bisschen in Richtung Häuslichkeit, Zesshaftigkeit verändern kann, dann ist wahrscheinlich das Eigenheim das Richtige. Und für die, die einfach gerne am liebsten nur mit einem Koffergepäck um die Welt reisen und gerne auch den Wohnort wechseln, für denen ist es wahrscheinlich eher nichts. Ich glaube, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Und natürlich muss man auch sagen, es klingt jetzt so, als wäre das so eine Entscheidung, ja, mache ich das, mache ich das, beides gut. Es ist natürlich vor allem

00:44:30: in einer Stadt wie München auch eine finanzielle Frage. Also wenn man sich die Mietpreise anschaut und auch die Kaufpreise, auch wenn sie jetzt zuletzt ein bisschen gesunken sind, es ist ja eine irre Preisspirale, die einfach eigentlich nur eine Richtung kennt, nämlich nach oben. Und da muss man sich schon auch überlegen, ob man sich diese Schuldenlast auch aufbürden will. Und damit wäre es vielleicht sogar für manche besser, dann weiter rauszuziehen, anstatt jetzt so einfach einen Wahnsinnskredit aufzunehmen,

00:45:01: den man vielleicht im Leben gar nicht mehr abbezahlen kann. Genau. Und wo es eben auch so eine eine lange langfristige finanzielle Verantwortung ist, wo man weiß, die nächsten 30 Jahre muss ich noch dieses Gehalt erzielen, damit ich eben alles noch einigermaßen abstottern kann. Es erzeugt auch einen gewissen Erwerbsdruck, wenn man einfach diesen Kredit hat, wo man weiß, man muss da monatlich diese Rate aufbringen. Klar, Mietwohnungen sind auch teuer,

00:45:26: aber man muss es schon gut durchrechnen. Also, es ist ... Ja, man muss sich langfristig damit auseinandersetzen. Gerd Kommer nennt das auch Zwangssparen. Dass man eben in so einen Zwangssparen reinkommt. Und deshalb ist es dann am Ende so,

00:45:40: der hat ja mal so einen Vergleich gemacht, kaufen oder mieten, würden die Mieter genauso viel Zwangssparen wie die Eigentümer, wären sie eigentlich sogar vermögender, weil ETFs sogar von der Rendite her noch besser sind, aber man hat diesen Zwang nicht und deshalb hat man diese hohen Sparraten gar nicht, aber durch diese Raten und diesen Druck, man will das ja auch nicht verlieren, dieses Eigenheim, deshalb kommt man in diesen Erwerbszwang so ein bisschen rein und macht dieses Zwangssparen. Und am Ende ist man zwar vermögender, aber man hat vielleicht so ein bisschen mehr Stress.

00:46:12: Manche sagen ja auch, also es gibt ja auch verschiedene Berechnungen, die sagen, am schlauesten ist es ja eigentlich selber zur Miete zu wohnen und dann noch so eine Eigentumswohnung als Kapitalanlage zu haben und die zu vermieten. Also ich glaube, das muss man einfach irgendwie für sich durchrechnen. Da gibt es wahrscheinlich auch keine pauschale Antwort drauf. Ja, das stimmt auf alle Fälle. Super, ich fand das ein total schönes Gespräch, Kerstin. Vielen, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast. Ich denke, das hat den einen oder anderen

00:46:38: wirklich nochmal so eine ganz andere Facette, eine persönliche Facette eben auch aufgezeigt, weil sonst ist es ja schon sehr rational von den Themen, wenn man sich mit dem Thema Eigenheim beschäftigt, dann geht es mehr um Kredite und keine Ahnung und eben diese ganzen Grundsteuerthemen und so. Aber dass das ja auch auf die Persönlichkeiten Auswirkungen hat, auf seinen Lebensstil und wie man lebt, aber eben auch wie man sich vielleicht auch verändert in der Zeit. Den Aspekt fand ich eben total schön, weil das eben ja auch zum Nachdenken anregt. Will ich mich dahin entwickeln und lasse ich das zu?

00:47:11: Finde ich das schön? Möchte ich das? Das fand ich eben richtig gut. Ich beschreibe das in meinem Essay, glaube ich, ganz am Anfang, dass eigentlich der eigentlich Faktor beim Kauf einer Immobilie nicht der Kaufpreis ist, nicht das Baujahr, nicht einmal die Lage, sondern am Ende eigentlich der entscheidende Faktor ist der Mensch. Und das ist der am meisten Unterschätzte und der, über den man sich am allerwenigsten Gedanken macht.

00:47:37: Ja, das stimmt. Und deshalb fand ich das jetzt richtig schön, dass wir darüber gesprochen haben. Super. Also vielen Dank und jetzt wünsche ich dir noch einen wunderschönen Tag. Danke Anna, vielen Dank, war mir ein Vergnügen. So, Dalla, das war das Interview mit der Journalistin Kerstin Bund. Ich fand das Gespräch so richtig schön und auch sehr witzig, weil sie eben nochmal so unterschiedliche Facetten ans Tageslicht gebracht hat, die eben so ein Leben im Eigenheim so mit sich bringen. Und ich hoffe, euch hat dieses Gespräch auch so gut gefallen. Ja, wie geht's hier beim Podcast weiter?

00:48:15: Nächste Folge geht's weiter mit der Staffel Bestandsimmobilien und ich habe den Gutachter Oliver Preikschat zu Gast, der uns nämlich erklärt, wann wir als Privatpersonen einen Gutachter wirklich brauchen und wir gehen darauf ein, welche Häusertypen oft mit sehr vielen Sanierungen verbunden sind und wie ein Laie manche Dinge auch selber erkennen kann. Ja, wenn ihr jetzt Freunde und Bekannte habt, die auch überlegen, ein Eigenheim zu kaufen, ja und die diese Folge vielleicht für Sie inspirierend sein könnte, dann teilt doch unbedingt diese Folge mit Ihnen.

00:48:48: Also bis zum nächsten Mal, ich freue mich auf Euch. Bis dann, ciao! Transcribed with Cockatoo

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