Wieviel Immobilie kann ich mir leisten? Interview mit Baufinanzierungsexpertin Mona #6

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00:00:35: Ich freue mich total, dass ich Mona heute da habe. Mona arbeitet schon seit 14 Jahren bei einer Bank und war auch schon sechs Jahre lang im Bereich Baufinanzierung tätig. Sie hat sogar selbst ein Eigenheim mit ihrer Familie und wird uns heute Fragen beantworten, was man sich überhaupt leisten kann. Hallo Mona. Hallo liebe Anna. Schön, dass du da bist. Ich wollte dich ja fragen, du wohnst ja selber schon im Eigenheim,

00:01:06: ist für dich kaufen besser als mieten und warum hast du selber gekauft? Ja, also das ist tatsächlich bei uns wie bei vielen so dieser Traum vom Eigenheim. Man sagt ja auch immer hier, man muss einen Baum gepflanzt haben, ein Kind bekommen haben und ein Haus gebaut haben. Wir haben nicht gebaut, wir haben tatsächlich ein Bestandsobjekt gekauft und das dann saniert. Ja, ich finde, wenn man etwas Eigenes hat und man kann da tun und lassen, was man möchte, hat es einfach seine Vorzüge. Und ja, natürlich auch nicht nur, sagen wir mal, psychologisch gesehen, sondern wirklich auch

00:01:42: finanziell ist Es ist für uns einfach schöner, etwas zu haben, was ich halt abbezahle, statt einfach monatlich immer die Miete zahlen zu müssen. Und diese Miete dann einfach, ja, die ist ja weg. Ja, das stimmt. Das rechnet sich zwar nicht in allen Fällen, aber in vielen. Da würde mich noch interessieren, ist Eigentum eigentlich für dich ein Stück Altersvorsorge? Ja, definitiv. Wenn man sich dann überlegt, dass man irgendwann wirklich den Kredit abbezahlt hat oder das Darlehen abbezahlt hat und dann wirklich diese monatlichen Fixkosten einfach senken kann.

00:02:14: Gerade wenn man im Alter dann wirklich weniger Geld zur Verfügung hat, ist es definitiv für mich eine Altersvorsorge oder auch im Hinblick auf, was ich meinen Kindern mal hinterlassen werde. Egal, muss die mal hinverschlägt, im schlimmsten Fall kann so ein Haus irgendwie immer vermietet werden und dann haben die da einfach schon mal eine gute Basis. Sorgst du auch noch parallel anderweitig vor oder ist quasi das Haus deine ganze Altersvorsorge? Nein, also wir sorgen tatsächlich auch anderweitig noch vor, wirklich klassisch Altersvorsorge,

00:02:48: Verträge, ja, in Richtung Versicherung haben wir natürlich auch noch oder versuchen auch so etwas noch auf die Seite zu bekommen, was dann tatsächlich ja auch, sagen wir mal, flüssig ist. Weil das ja doch dann, wenn man so will, der große Nachteil einer Immobilie ist. Ich möchte ja die dann nicht unbedingt veräußern, sondern ich möchte darin wohnen, aber dann brauche ich natürlich auch noch entsprechende Liquidität, um ja meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ja, oder auch für Sachen, wenn man mal ins Pflegeheim muss oder so, genau, braucht man ja auch Rücklagen.

00:03:18: Richtig. Und da wäre es natürlich das absolute Worst-Case-Szenario, dass dann da gleich die Immobilie irgendwie veräußert werden müsste, ja, um solche Kosten zu decken. Okay. Ich habe eine Frage und zwar aktuell. Also du hast ja auch das Eigenheim schon vor einigen Jahren gekauft. Wann war das ungefähr? Wir haben tatsächlich 2017 im Januar gekauft. Ah ja, okay. Ja. Und seitdem sind ja die Preise enorm gestiegen. Also damals waren sie auch schon höher, aber sind ja trotzdem weiter gestiegen.

00:03:50: Und mittlerweile stellen sich auch viele die Frage, macht es überhaupt noch Sinn zu kaufen? Was würdest du denn dazu sagen? Ja, das ist natürlich eine super schwierige Frage. Zum einen kommt es immer auf die Region an, in der man halt kaufen möchte. Ja, ich sage jetzt mal, wir wohnen ja doch in einer Region, die sich wirklich in den letzten Jahren extremen Preissteigerungen gegenüber stand. Und dann gehört natürlich auch immer, ich sage mal,

00:04:18: ein bisschen Glück dazu, dass man überhaupt eben was findet, was so den eigenen Vorstellungen entspricht und was ich mir dann tatsächlich auch leisten kann. Und … Da kommen wir gleich dazu. Genau, da kommen wir heute auch noch dazu. Und ja, es ist natürlich auch immer, immer ein Thema, was ist es mir persönlich auch einfach wert. Also wir haben jetzt immer gesagt, wir wollen uns trotzdem noch außer der Immobilie Urlaube

00:04:46: leisten können. Also wir wollen nicht alles, was wir monatlich irgendwie zur Verfügung haben, in dieses Haus stecken, nur dass wir ein Haus haben, sondern wir wollen ja eben fernab davon noch genießen und nicht, uns nicht nur verschulden für dieses Haus eben. Stimmt, das ist wirklich ein wichtiger Punkt, den du da ansprichst. Ja, das spielt natürlich dann schon auch immer mit eine Rolle. Und dann ist es immer so ein Abwägen, glaube ich, auch noch, was man überhaupt findet. Ist es das dann

00:05:14: wirklich diesen Preis wert? Das war bei uns halt auch einfach immer, immer ein Thema, weil ja dann doch Immobilien angeboten wurden, die man ja nicht unbedingt haben wollte. Also das ist sehr persönlich und individuell, diese Frage, würde ich sagen. Und natürlich wäre es von uns auch ein Traum gewesen, wirklich ein eigenes Haus zu bauen, aber das ist halt in unserer Region jetzt wirklich nicht vorstellbar gewesen. Ja, da hast du recht. Dieses Abwägen muss wirklich jeder für sich selber machen. Aber ich glaube, ein wichtiger Punkt ist schon auch, dass man genau weiß, was man sich eigentlich leisten kann. Wie kann man sich denn das jetzt

00:05:55: eigentlich ausrechnen? Ja, also, da muss man, glaube ich, etwas ausholen. Gerne. Also der erste Schritt, den wir auch immer den Kunden ans Herz legen, ist so, dass man für sich einfach mal eine Einnahmeausgabenrechnung macht. Klingt total simpel, hat aber tatsächlich nicht jeder auf dem Schirm. Natürlich muss ich erst mal gucken, was habe ich denn monatlich überhaupt zur Verfügung? Was sind so meine monatlichen Fixkosten? Viele haben ja dann, bevor sie sich wirklich das Eigenheim kaufen, eine Miete. Das ist immer ein

00:06:26: guter Anhaltspunkt. Wie kommt man mit dieser Miete zurecht? Kann ich da noch etwas mehr ausgeben monatlich oder ist das schon wirklich das absolute Maximum? Ja, also das ist auch immer empfehlig, bevor man wirklich mit der Bank ins Gespräch geht, dass man das für sich einfach mal überlegt, einfach mal aufschreibt und da auch, ich sag mal, nicht nur die monatlichen Ausgaben mit einbezieht, sondern wirklich auch so Sachen, die irgendwie vierteljährlich oder jährlich, mal so Autoversicherung ist ja immer ein gutes Beispiel, was einfach einmal im Jahr abgebucht wird nur, dass man das auch wirklich

00:06:58: vorbereitet für sich selbst, dass man da einfach ja eine gute Grundlage hat. Es gibt dann, die Banken arbeiten dann auch noch mit sogenannten Lebenshaltungskostenpauschalen. Das richtet sich danach, ist man eher in einem Ballungsgebiet, ist man eher in einem ländlichen Raum, wie viele Personen leben denn tatsächlich in meinem Haushalt. Und teilweise ist dann auch noch bei unterschiedlichen Banken gestaffelt, nachdem, was ich monatlich an Einnahmen zur Verfügung habe, weil man davon ausgeht, je höher mein Einkommen ist,

00:07:31: desto höher ist auch mein Lebensstandard. Dementsprechend könnten diese Pauschalen eben auch etwas höher noch ausfallen. Das heißt, um das jetzt, da muss ich jetzt nochmal nachfragen, also ich rechne mir das erstmal selber aus oder für, als Paar rechnet man sich das eben gemeinsam aus und die Bank rechnet das parallel auch aus für mich oder im Hintergrund dann oder wie… Genau, wenn du dann, genau. Eigentlich im persönlichen Gespräch habe ich das immer mit

00:07:55: meinen Kunden gemacht. Also du gehst dann mit deinen Unterlagen oder so zur Bank, dann hast du das einfach für dich im Kopf und eine, im Rahmen einer guten Beratung wirst du dann auch nach deinen Einnahmen, Ausgaben gefragt und man erarbeitet sich das dann auch nochmal zusammen. Und das ist aber eigentlich gut, um mal festzustellen, deckt sich das dann, was ich zu Hause im stillen Kämmerchen ausgerechnet habe, mit dem, was jetzt die Bank annimmt. Weil die Bank will natürlich auch nicht auf den Euro genau jetzt wissen, deine monatlichen Ausgaben, sondern eben mithilfe solcher Pauschalen kommt

00:08:27: es dann wirklich nur darauf an, was sind denn größere Ausgabenblöcke darüber hinaus. Beliebtes Beispiel war dann bei uns immer ausgefallene Hobbys, ja? Also in diesen Lebenshaltungskosten ist eigentlich so von Essen, Kleidung, Auto, kleinere Versicherungen eigentlich alles enthalten. Wenn man jetzt sagt, man hat irgendwie ein Pferd, das war immer so ein greifbares Beispiel, dann weiß ich, okay, da kommen vielleicht noch ein paar hundert Euro on top auf diese, auf diese Standardausgaben einfach drauf. Und was dann einfach noch größere Sparverträge oder

00:09:01: Versicherungen angeht, das ist dann nochmal wirklich extra zu diesen Pauschalen. Aber man erarbeitet das gemeinsam. Das heißt, wenn ich jetzt mal die Bank beeindrucken will und dann komme ich schon mit einer kleinen Rechnung und komme da gut vorbereitet rein, oder? Es gibt tatsächlich Kunden, die haben eine ausgefeilte Excel-Tabelle dabei. Ah ja, okay. Das würde ich vielleicht nicht im ersten Schritt auspacken, weil das kommt dann immer auf den Berater an, wie gut das ankommt. Aber

00:09:32: vielleicht einfach für sich in der Tasche zu haben, es schadet es einfach nicht. Hier habe ich jetzt nochmal nachgefasst. Warum soll ich es vorbereiten, aber nicht herzeigen? Also man kann es definitiv zeigen und es ist eine super Grundlage. Aber man sollte halt sich nicht wundern, wenn die Bank jetzt aufgrund von ihren Pauschalen und Erfahrungswerten auf einen anderen Betrag kommt, sondern das einfach ja auch akzeptieren. Denn die Bank will euch nichts Schlechtes. Sie ist im Gegenteil sogar zum Verbraucherschutz verpflichtet und rechnet alles wahrscheinlich

00:10:11: ein bisschen konservativer, als ihr das vielleicht macht. Das ist zu eurem eigenen Schutz, denn ihr sollt euch nicht überschulden. Die Bank hat überhaupt kein Interesse daran, dass ihr später mal die Rate nicht zurückzahlen könnt, weil sich zum Beispiel der Zins verändert oder so und dann das Haus versteigert werden muss. Das ist ein Worst Case, den will keiner und das will auch die Bank nicht und deshalb rechnet sie eben alles ein bisschen konservativer wahrscheinlich aus, als ihr es macht.

00:10:42: Trotzdem ist es einfach gut zu sehen, auf welche Zahl ihr kommt und auf welche Zahl die Bank kommt und dann könnt ihr vergleichen, wie weit es auseinander liegt. Vielleicht habt ihr ja auch schon sehr konservativ gerechnet und dann kommt vielleicht sogar eine sehr ähnliche Zahl raus. Aber wie gesagt, die Bank will da euch jetzt nichts Schlechtes, sondern will euch da eher von einer Überschuldung schützen.

00:11:07: Das heißt, ich weiß dann meine Lebenshaltungskosten, aber da weiß ich ja jetzt noch nicht, was ich, in welchem Rahmen mich überhaupt umschauen kann. Genau. Das wäre jetzt eben der erste Schritt. Viele kommen dann auch mit einer Wunschrate für eine mögliche Immobilienfinanzierung. Ich sage jetzt nochmal, der Anhaltspunkt ist die aktuelle Miete, die man vorher zum Beispiel hat. Und die meisten sind dann auch bereit, ich sage mal, noch einen Schnaps mehr auszugeben als eben für die Miete. Dann plausibilisiert man einfach nur mit dieser Einnahmenausgabenrechnung, ist es denn realistisch, diese Wunschrate, die der Kunde vielleicht hat. Manchmal gibt es aber auch Kunden, die da noch gar keine Vorstellung von haben,

00:11:50: was ich monatlich da überhaupt hinlegen möchte und dann muss ich halt wirklich mit dieser Einnahmenausgabenrechnung starten. So. Ziel ist eben, dann eine mögliche Rate als Ergebnis zu bekommen. Und mit dieser Rate, weil du ja jetzt wissen möchtest, was kann ich denn überhaupt finanzieren? Ja, das ist jetzt ein bisschen komplizierter, ich hoffe, man kann diesen Gedankengängen nachfolgen. Und zwar, ich nehme jetzt einfach mal ein Beispiel, 1500 Euro Rate. Das ist jetzt, kann sich der Kunde vorstellen. So, dann ist in der Regel die Finanzierungsform

00:12:30: ein Annuitätendarlehen. Ich weiß nicht, hat vielleicht der ein oder andere einfach schon mal gehört. Das heißt, ich habe eine Annuität, eine jährliche Leistung und die besteht bei einem Annuitätendarlehen eben aus einem Zinsanteil und einem Tilgungsanteil. Also Annuität bedeutet ein jährlicher Betrag, den ich an die Bank überweise, den kann ich mir dann nochmal durch zwölf auf monatlich runterbrechen und der enthält einen Teil an Zinsen, einen Teil an Tilgung.

00:13:03: Genau. Und zusammen nennt man das Annuität, weil das jedes Jahr anfällt. Ich würde jetzt den umgekehrten Schritt machen. Wir wissen ja, wir wollen diese 1500 Euro einfach mal pro Monat ja ausgeben. Das heißt, ich multipliziere das auf das Jahr, also einfach mal zwölf, hätte ich 18.000 Euro. Und für den Kunden ist da wirklich ja einfach alles mit in Begriffen, was jetzt die reine Finanzierung angeht. Aber man muss ja bei dem jetzt bedenken,

00:13:32: da geht es um die Kaltmiete. Genau. On top kommen, sag jetzt mal, die Bank, sprich dann von Bewirtschaftungskosten dieser Immobilie. Aber ich sage jetzt, reine Finanzierungskosten wären jetzt diese 1.500 Euro. Und on top, das ist vielleicht auch was, was man bei der Einnahmeausgabenrechnung als, ja, pauschale mit annehmen kann. Wir haben immer so mit ungefähr drei Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gerechnet, was an Bewirtschaftungskosten anfällt. Das heißt, Wasser, Heizung, auch ein Teil schon Instandhaltung, also ein Teil Rücklagenbildung, Müllabfuhr, Straßenreinigung, sowas. Drei Euro

00:14:16: pro Quadratmeter, das käme on top dazu. Ja, das muss man auch immer berücksichtigen, dass ich nicht nur die Finanzierung habe, sondern ich ja auch den Unterhalt dieser Immobilie. Genau. Und oft ist es ja auch so, dass man dann von einer Wohnung in etwas Größeres, also man sucht sich ja oft auch ein bisschen was Größeres als Familie, dass da ja dann auch diese Bewirtschaftungskosten auch ein bisschen höher sind als vorher in meiner Miete. Dass man das vielleicht sich immer so ein bisschen auch vor Augen führt, wenn man das ausrechnet.

00:14:45: Deshalb ist die Wohnfläche eigentlich ein ganz guter Indikator. Also diese drei Euro mal die Wohnfläche. Ist jetzt, was man bei einer Eigennutzung, also wenn ich mir was kaufe und ziehe das selbst ein, als Pauschale ganz gut hernehmen kann. Wenn ich was kaufe, was ich dann hinterher vermieten möchte, dann ist es natürlich geringer, weil ich einen Teil dieser Kosten ja an den Mieter weitergeben kann. Okay, also dann haben wir die 1500 Euro. Genau, mal zwölf. Also wäre ich bei den 18.000.

00:15:13: Ich habe ja gesagt, diese Annuität beinhaltet Zins- und Tilgungsanteil. Ich denke, die meisten Zuhörer haben schon mal gehört, dass die aktuellen Zinsen ja extrem niedrig sind. Ich sage jetzt mal, so eine Tilgung, mit der man starten sollte aufgrund dieser eben niedrigen Zinsen, ist so vielleicht bei 2 Prozent. Würden wir jetzt mal annehmen, wir haben irgendwie 2 Prozent Zins, das ist natürlich

00:15:40: deutlich höher als aktuell, und vielleicht eine 2-prozentige Tilgung, also wirklich ab Rückzahlung dieses Kredits. Dann hätte ich eine 4-prozentige Annuität, einfach beides addiert. Das heißt, ich muss jetzt hier einfach einen Dreisatz, wie man sich noch da aus der Schulzeit dran erinnern kann, herziehen. Meine 18.000, die entsprechen zum Beispiel diesen 4% Annuität. Das heißt, ich teile das jetzt einfach durch die 4% und mache das dann mal 100. Das heißt, ich wäre dann bei 450.000 Euro. Ah ja, okay. Das wäre jetzt eine Kreditsumme, die ich mit 1500 Euro monatlich und den aktuell niedrigen

00:16:30: Zinsen zu roundabout bedienen könnte. Jetzt muss ich natürlich gucken, was habe ich denn vielleicht noch auf der hohen Kante liegen? Also was möchte ich als Eigenkapital in das Ganze einsetzen? Und das würde ich dann addieren zu diesen 450.000 Euro. Und dann kann ich gucken, in welcher Range befinde ich mich, finde ich dafür ein Objekt.

00:16:50: Und da kommen aber ja noch Nebenkosten. Ja, also es ist, wir rechnen ungefähr 10 Prozent Nebenkosten. Die setzen sich zusammen. Ich habe einmal eine Grunderwerbsteuer, leider Gottes. Die liegt bei uns in Bayern, das ist immer noch ein glückliches Bundesland, bei 3,5 Prozent. In anderen Bundesländern deutlich höher, allen voran Berlin. Okay. Ich meine, die haben 6 Prozent. Dann gibt es, man rechnet ungefähr mit 2 Prozent Notar- und Grundbuchkosten,

00:17:26: das heißt für die ganze Abwicklung, ja, wenn ich muss ja, wenn ich wirklich ein Objekt gefunden habe, muss ich einen Kaufvertrag schließen, das mache ich bei einem Notar und der lässt sich das Ganze eben natürlich auch honorieren. Es muss im Grund, sogenannten Grundbuch eingetragen werden, dass ich der neue Eigentümer dieser Immobile bin. Da schreibt sich auch die Bank rein, die meine Finanzierung darstellt. Alles, all das rechnet man mit ungefähr 2 Prozent. Und dann habe ich ja leider Gottes meistens noch einen Makler mit dabei,

00:17:57: der auch etwas verdienen möchte. Das heißt, da gibt es natürlich auch Preisunterschiede. Ich sage jetzt mal, angefangen mit dreieinhalb Prozent plus Mehrwertsteuer, das sind dann diese 3,57 Prozent, die man häufig liest. Manchmal gibt es auch schon diese 4,7 Prozent. Das kommt natürlich auch immer darauf an. Vielleicht hat man auch Glück und man hat keinen Makler dabei. Aber wenn ich diese drei Kostenbestandteile zusammenrechne, dann bin ich bei ungefähr 10 Prozent Nebenkosten. Diese Nebenkosten sind ja wirklich tatsächliche Kosten, die im Zusammenhang mit diesem Kauf entstehen. Das heißt, ich habe da keinen Gegenwert, sondern dieses Geld ist wirklich

00:18:37: weg und da steht nicht der Wert der Immobilie dahinter. Das heißt, die erhöhen ja jetzt nicht den Wert des Hauses. Das heißt, auch für eine Bank sind diese Kosten ja nicht abgesichert in irgendeiner Form, weil sie einfach, ja, es ist so ein Durchreich Posten. Dementsprechend finanziert die Bank keine Nebenkosten, weil eine Immobilienfinanzierung an sich ist ja wirklich nur deshalb auch so zinsgünstig, weil die Bank immer das Haus, die Wohnung als Sicherheit hat. Genau, okay, verstanden. Gibt es nicht eigentlich auch so eine Faustregel, dass man sagt, so und so viel Prozent Eigenkapital

00:19:17: sollte man zur Verfügung haben? Ich sage jetzt mal, wenn man eine bestehende Immobilie kauft, dann ist das Risiko für eine Bank immer überschaubar, weil das steht schon da, das Haus. Also sollte irgendwas schiefgehen, der Kunde kann das nicht mehr, den Kredit nicht mehr bedienen, dann habe ich aber das fertige Haus in der Hinterhand. Dementsprechend finanzieren da die Banken, ich sage mal, Maximum vielleicht so 95 Prozent, 90 Prozent des Kaufpreises. Das heißt, ich

00:19:47: sollte die Nebenkostens eigene Tasche zahlen können, plus eben weitere 5 bis 10 Prozent, ist so die Untergrenze. Möchte ich jetzt was bauen, also das heißt, da ist die grüne Wiese, da ist eher wirklich die Sicherheit der Bank noch nicht vorhanden. Das kommt erst nach und nach mit dem Baufortschritt. Dementsprechend geht die Bank da auch ein höheres Risiko ein. Das heißt, ich sollte da auch immer ein bisschen mehr Eigenkapital noch haben als beim Kauf einer bestehenden Immobilie.

00:20:16: Das Gleiche gilt auch, wenn ich etwas kaufe, was einfach vielleicht 60 Jahre alt ist, was ich kernsanieren möchte, da habe ich auch einfach das gleiche Risiko, wie wenn ich jetzt neu baue, weil so wie es dasteht, kannst du die Bank nicht verwerten. Dementsprechend wird etwas mehr Eigenkapital. Und was man da in dem Zusammenhang vielleicht einfach noch erwähnen sollte, es ist natürlich immer auch für den Kunden günstiger, wenn ich etwas mehr Eigenkapital mitbringe, weil einfach das Risiko für die Bank im Gegenzug reduziert wird. Und dann wird natürlich

00:20:54: auch der Zinssatz etwas günstiger. Ah ja, 450.000 Euro Darlehen. Jetzt sagen wir angenommen, ich bin ein Paar, das 50.000 Euro als Eigenkapital gespart hat. Das ist jetzt ein ganz gutes Rechenbeispiel, weil wenn ich jetzt sage, 450.000 plus 50.000, wäre ich eigentlich bei 500.000. Und ich habe ja wieder aber diese 10 Prozent Nebenkosten, das heißt, ich gehe eigentlich 50.000 wieder runter, um die Nebenkosten, also bist du eigentlich wieder bei den 450.000. Jaja, okay. Das heißt, mein ganzes Eigenkapital ist eigentlich für die Nebenkosten in dem Fall dann. Ja, also 50.000 klingt natürlich erstmal viel Geld. Im Zusammenhang mit

00:21:42: dem Kauf einer Immobile ist es leider einfach aufgrund dieser Nebenkostenthematik ja gar nicht so viel, wie man erstmal meint, weil das einfach wirklich komplett dafür draufgehen würde. Okay, das heißt, ich kann dann bei ImmoScout einfach gucken, 450.000, also in dieser Liga kann ich mir dann Sachen anschauen und es ist realistisch, dass ich da eine Finanzierung bekommen könnte? Ja, also das auf jeden Fall. Man kann jetzt natürlich sich das alles noch ein bisschen schöner rechnen, ja, weil ich habe ja gesagt, wenn ich, ich sage mal, zwei Prozent Tilgung

00:22:15: sollte man am Anfang definitiv mit in eine Finanzierung einbringen. Denn wenn man sich das dann hochrechnet, kommt man sonst auf Laufzeiten, die sind nicht mehr darstellbar, ja? Also dann zahlen es wirklich meine Kinder noch ab. Wenn ich jetzt beispielsweise mit einem Prozent Tilgung starten würde, dann komme ich auf Kreditlaufzeiten von 50, 60 Jahren. Das schafft jetzt eigentlich keiner mehr abzubezahlen. Das heißt, diese zwei Prozent würde ich schon als gegeben annehmen und wenn man sich aber den Markt anschaut, dann stellt man ja fest, dass ich jetzt vielleicht nicht bei 2 Prozent

00:22:48: Zins bin. Dementsprechend könnte ich vielleicht auch mit 3 Prozent Annuität rechnen, ja. Dann komme ich natürlich auf eine höhere Finanzierungssumme. Ist aber halt die Frage, wie realistisch ist das, wie lange bleiben die Zinsen so. Wir haben in, ich sage jetzt mal, die als Bank Sicht rechnet, eine Bank rechnet vielleicht sogar mit 5, 6 Prozent Annuität, ob sich das der Kunde noch leisten kann, weil die ja auch immer das Szenario im Kopf haben,

00:23:20: was passiert, wenn die Zinsen steigen. Wenn ich das jetzt hernehme und ich sage, meine 1500 Euro sind vielleicht 5, 6 Prozent Annuität, dann komme ich natürlich auf entsprechend weniger Kreditsumme. Also man könnte da jetzt auch wirklich so eine Spannbreite ausrechnen. Diese 4, 4,5 Prozent ist eigentlich aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten realistisch in meinen Augen. Ich würde nicht noch weniger, mit noch weniger rechnen oder nur um jetzt eine höhere Kreditzumme

00:23:55: zu haben. Das ist natürlich, wenn ich jetzt was finde, das halt, eine Immobilie finde, die vielleicht 500.000 Euro kostet, dann lohnt es sich trotzdem noch wirklich eine gute Bankberatung aufzusuchen. Das ist nicht das K.O.-Kriterium, dass das dann gar nicht funktionieren würde. Alles klar. Also es gibt da immer so einen Spielraum, in dem man sich da bewegen kann. Super. Also, liebe Mona, vielen, vielen Dank. Ich glaube, man hat das jetzt mit dem Beispiel richtig gut verstanden und jeder weiß jetzt, wie man sich das jetzt schnell ausrechnen kann, in welcher

00:24:26: Range er sich jetzt umschauen darf. Schön, dass du da warst. Ich freue mich auch auf dein nächstes Interview, weil ich darf dich ja auch noch zu anderen Themen befragen. Also, danke schön. Sehr gerne, Anna. Und bis bald. Schönen Abend noch. Danke dir auch. Ciao. So, das war die Folge mit Mona. Sie hat uns erklärt, wie wir uns aus mit den Lebenskosten genau ausrechnet und

00:25:06: ich wollte mal einen Überblick geben, welche Raten so andere Familien zahlen. Also dann bis zum nächsten Mal. Ciao! Transcribed with Cockatoo

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