Darauf müsst ihr beim TinyHouse achten / Teil 1 - Interview mit Caro & Chris von TinyOn #48
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00:00:30: Die beiden haben mir ganz viele Fragen beantwortet, von wie groß ist eigentlich überhaupt ein Tiny House, welche Typen gibt es und worauf muss man beim Grundstück eigentlich aufpassen. Ja es geht von Tiny House-Siedlungen, Bauvoranfragen bis hin, wie Banken reagieren, wenn man mit einem Tiny-House um die Ecke kommt und dass man weniger Eigenkapital braucht, als ich eigentlich so dachte. Ja, ihr seht schon, das Interview ist super intensiv geworden. Aus dem Grund ist es auch in zwei Teile geteilt, damit ihr
00:01:02: auch mal zwischendurch ein bisschen die Dinge reflektieren könnt. Aber es sind heute auch gleich beide Teile verfügbar, also ihr könnt es auch gerne durchhören. So spitzt die Ohren, wenn ihr über das Thema Tiny House nachdenkt und ihr mal einen guten Überblick zu diesem Thema bekommen wollt. Los geht's! Ich begrüße heute Chris und Caro. Schön, dass ihr euch heute Zeit nehmt für ein Interview. Hi. Hi. Ich stelle euch mal ganz kurz vor, Chris und Caro sind auch Podcaster, aber zu dem Thema
00:01:33: Tiny House. Sie haben auch mittlerweile schon ein eigenes Tiny House und sind da, glaube ich, relativ frisch eingezogen, so wie ich das rausgehört habe. Ich bin total gespannt auf eure Geschichte, auch was ihr so in den letzten Jahren über das Thema Tiny House gelernt habt. Mich interessiert neben eurem Wissen natürlich auch ein bisschen eure persönliche Geschichte. Warum habt ihr euch für ein Tiny House entschieden? Wie kam es dazu? Und deshalb würde ich mit euch ganz gerne einen kleinen Zeitsprung machen. Mal
00:02:01: so zurück zu den ersten Momenten. Wie kam es da so, dass ihr überlegt habt, ein Haus zu bauen und warum wurde es ein Tiny House? Also wie war da so eure Geschichte? Erstmal vielen Dank für die Einladung, Anna, an der Stelle. Ah, gerne. Ich glaube, wenn wir die Wahl gehabt hätten, Caro, sehe ich schon nicken, hätten wir auch das Haus in den Wald tatsächlich reingestellt, in den Frankenwald. Jetzt ist es der Blick auf den Frankenwald geworden, aber in Reichweite, weil wir auch festgestellt haben, es gibt da doch ein paar
00:02:28: Limitierungen, Thema Bauantrag, Außenbereich und Kur. Aber das ist dann am Ende der Geschichte oder währenddessen am Ende so richtig präsent geworden. Es gibt bei uns beiden, und da können wir uns auch die Antwort schön aufteilen, zwei im ersten Moment mal unterschiedliche Wege zum Tiny House, die dann aber am Ende zum Glück als Paar auch zusammenführen. Mein persönlicher Weg ist der, dass ich 13 Jahre vorher in der Recyclingbranche arbeiten durfte, um ein Verständnis zu entwickeln, was es heißt, jeden Tag aufs Neue mit Abfällen, mit Wertstoffen konfrontiert zu werden. Auch zum Beispiel mit
00:03:02: Sperrmüll. Jede Menge Sperrmüll, den Menschen irgendwo mal loswerden wollten, mussten, wie auch immer. Und dann wird dir irgendwann klar, das ist schon eine beeindruckende Menge auch, muss das überhaupt sein? Und vor allem auch, wie kommt das zustande? Kann ich vielleicht meinen Teil dazu beitragen, dass diese Sperrmüllberge abnehmen unter Umständen? Bestenfalls auch andere Fraktionen. Und hab da meinen Konsum so Stück für Stück hinterfragt. Das ist ein Prozess gewesen, der war jahrelang und irgendwann habe ich gemerkt, wenn man Konsum hinterfragt und man bewusst auch vielleicht hab und gut reduziert, um auch sich im
00:03:37: Kopf am Ende des Tages freier zu fühlen, dann brauchst du irgendwann in Konsequenz vielleicht auch eine geringere Wohnfläche. Also Caro und ich sind dann aus zwei Wohnungen zusammengezogen, aber bevor wir das getan haben, war Caro nochmal unterwegs. Und das lässt sich gerade auch gut rüber spielen zu deinem Ursprungsbeweggrund. Okay. Genau. Ich war unterwegs oder ich durfte unterwegs sein nach Neuseeland. Das war ein Herzenswunsch von mir, das Land zu bereisen und generell mal wieder auf Reisen zu gehen. Und ja, so kam es, dass ich einen Koffer oder einen Kofferrucksack, muss man fast sagen,
00:04:13: gekauft habe. Und dann habe ich mein Hab und Gut, was mir wichtig ist und wichtig war, in diesen Rucksack reingepackt und habe festgestellt, krass, so viel brauche ich eigentlich gar nicht, um mein Leben zu bewerkstelligen. Und in den sechs Monaten, die ich unterwegs war, habe ich nichts vermisst, außer natürlich Lieblingsmenschen, aber Dinge eigentlich gar nicht. Und ja, wie Chris schon gesagt hat, so haben uns die Wege eigentlich, obwohl wir doch entfernt waren, wieder zusammengeführt zum einen weil wir beide der erkenntnis
00:04:49: ja treu geworden sind dass zeit statt dinge unser motto ist also einfach zu sagen wir verbringen zeit mit menschen statt irgendwie dinge zu kaufen und zum anderen irgendwo auch so das Thema Nachhaltigkeit, also gerade jetzt auf Reisen, auch im asiatischen Raum war ich dann auch unterwegs. Müllberge, das ist so ein bisschen eine Überschneidung auch mit der Recyclingbranche, die man halt dann so sieht. Fernsehdokumentationen, gerade wenn man jetzt auch Zeit hat, sich einfach auch mal mit dem
00:05:21: Leben zu beschäftigen. Dokumentationen zu schauen, dass ich selber auch zu hinterfragen, was konsumiere ich und warum mache ich das eigentlich? Also das Thema, vielleicht fülle ich auch eine Lehre und wenn ja, welche Lehre ist das? Also auch sehr viel Persönlichkeitsarbeit auf dem Reisen. Das war eigentlich so ein bisschen der der ausschlaggebende erste Schritt in die Richtung
00:05:43: Tiny House. Also eigentlich so ein bisschen vom Minimalismus dann weitergelebt in die Räumlichkeiten. Also erst mal so, ich brauche eigentlich gar nicht so viel und dann, ja okay spannend. Ihr habt euch ja für ein Tiny House auf dem Land entschieden. War das wahrscheinlich eine bewusste Entscheidung? Seid ihr auf dem Land auch groß geworden oder wie seid ihr so aufgewachsen? Beide ländlich würde ich es mal bezeichnen. Man hat sich, das ist ein offenes
00:06:11: Geheimnis, dann durchaus auch mal mit beschäftigt Augsburg, aktueller Wohnort, was gibt es da für Möglichkeiten. Es war eine Idee, aber dann hat man die auch verworfen, weil die Zahlen sprechen einfach Bände. Aber was Caro sagt, ist ein ganz wichtiger Punkt. Persönlichkeitsentwicklung ist ein Punkt, wo ich sage, der gehört zu jedem Weg ins Tiny House irgendwo mit dazu. Also, dass man sich auch reflektiert. Ganz am Anfang war es für uns zum Beispiel ganz, ganz klar, wir können von überall arbeiten, beide. Wir wollen doch auch diese Remote Work maximal ausleben, sprich das
00:06:45: Auto, das Haus maximal dreieinhalb Tonnen, Tiny House auf Rädern, ans Auto hinten ran, heute hier, morgen da. Und wenn du dich mit dir selbst beschäftigst, also mit dem Thema Tiny House zum einen Mal, mit den Rahmenbedingungen, aber auch mit dir selbst beschäftigst, kommst du unter Umständen am Ende des Tages bei einem ganz anderen Warum und auch einem ganz anderen Lebensplan, der dahinter steht, raus, als du ursprünglich mal gedacht hast, weil es das Tiny House eben theoretisch möglich macht. Zum Beispiel Heimatrückkehr. Ich will gar nicht heute, hier, morgen, da leben. Also ich, Christian Klärner, möchte das nicht. Und Caro,
00:07:18: jetzt inzwischen nach Reflektionen, haben wir beide für uns festgestellt, ich möchte auch wieder Richtung Heimat, Richtung Familie unter Umständen und möchte eine gewisse Sesshaftigkeit, vielleicht auch zum ersten Mal im Leben, so eine eigene Sesshaftigkeit, weil das erste war ja mehr oder weniger vorgegeben durch die Eltern, wo man aufwächst. Und das sind so Faktoren gewesen, wo dann für uns klar war, da gibt es auch dann bestimmte Entscheidungen auf dem Weg ins Tiny House, aber Heimat, Rückkehr aufs Ländliche, ist verbunden mit Rückkehr auch zu Familie und Co. Spannend. Das heißt, ihr seid auf dem Land aufgewachsen, seid dann in die Stadt gegangen und habt dann überlegt, wo wollen wir eigentlich hin?
00:07:53: Ich wollte gerade sagen, im Gegensatz zu Chris bin ich in der Wohnung groß geworden, zusammen mit meinem Bruder. Und im Freundeskreis waren tatsächlich ein paar, die ein Grundstück hatten und auch sehr grüne Grundstücke und wir waren in den Wäldern unterwegs, also wir waren selten zu Hause, wir waren selten drin, wir waren super gerne draußen und ich glaube, das hat mich natürlich auch geprägt. Also für mich war klar, wenn wir den Schritt machen, dann möchte ich nicht nur,
00:08:20: ich sage jetzt einfach mal 200 Quadratmeter, wo ich noch so Grünstreifen um dem Haus drumherum habe, sondern tatsächlich auch einen Garten. Also den habe ich mir als Kind, fand ich den total super. Ich glaube, es ist natürlich auch ein Weg. Also auf der einen Seite sagt man, okay, man ist in der Wohnung groß geworden. Dann zurückschauend, ich bin ein absolutes Campingkind, also in meiner Kindheit war ich mehr auf dem campingplatz bei meinen großeltern als zu hause also gerade jetzt in den sommermonaten
00:08:50: und neuseeland ist eine unglaublich faszinierende natur die gibt es aber in deutschland auch und Chris hat gerade gesagt die eltern geben irgendwo das das elternhaus vor und und wie man zu hat, aber irgendwann wird man ja groß und kann das selber entscheiden. Und ich habe die Weite Welt gesehen, so wie ich es für mich halt gebaut habe, egal ob Amerika, Neuseeland, die Schweiz. Und ich habe auch dann das, was Chris gesagt hat,
00:09:18: in mir drin gespürt, ich wollte gern ankommen. Und das ist ein unglaublich tolles Gefühl zu wissen, dass das jetzt langsam eintritt. Also es ist noch irgendwie wahrscheinlich in den Träumen, man hat es noch gar nicht realisiert, weil die letzten Wochen fantastisch crazy waren, aber es ist schön zu wissen, wo man wo man mal hingehört und das ist glaube ich so ein bisschen der Weg. Aja, das ist spannend. Okay, ähnliche Erfahrungen hatte ich auch. Also ich bin auch viel gereist und dann war irgendwann der Punkt, wo ich gesagt habe,
00:09:48: ich hätte gerne Homebase. Also wo ich irgendwie so einen Anker habe, wo ich irgendwie hingehöre. Wenn man irgendwie so zehnmal umgezogen ist in sämtlichen WGs, dann möchte man irgendwo mal ankommen. So, keine Ahnung, also hatte ich dann irgendwann das Gefühl. Ja, genau. Ja, spannend. Beim Thema Tiny House ist uns auch bewusst geworden, das ist bei vielen Technologien auch so, weil es mir beruflich begegnet, es ist wesentlich wertvoller zu schauen, was sind meine Bedürfnisse und dann zu gucken, was kann mir ein Haus, in dem Fall Tiny House
00:10:18: vielleicht bieten, aus der Vielfalt an Häusern, als zu gucken, was können denn diese ganzen Tiny-Häuser, verrückte Geschichten, zum Beispiel dreieinhalb Tonnen ans Auto ranhängen und dann zu gucken, machen mich diese Features an. Also dieses Features raussuchen ist weniger zu empfehlen, weil am Schluss ist es nur spannend, aber es passt nicht zum Lebensentwurf. Weil es gibt durchaus auch dann natürlich Verpflichtungen, die mit so einer Entscheidung einhergehen oder zum Teil auch Beschränkungen unter Umständen. Und es verführt eben aufgrund der Vielfalt an Dokumentationen, an Instagram und YouTube, sich mit den vielen Möglichkeiten zu beschäftigen und dabei zu vergessen, was man eigentlich selbst möchte. Also was passt eigentlich zu mir und meinen konkreten Bedürfnissen?
00:10:57: Hilft auf dem Weg auch. Also ihr würdet quasi eigentlich eher mit so einer Eigenreflexion, Selbstreflexion starten. Wie möchte ich eigentlich leben? Wie könnte ich mir das in den nächsten Jahren vorstellen? Und dann erst gucken, welches Tiny House oder welches Haus vielleicht und dann landet man irgendwann beim Tiny House passt zu diesem Lebenstraum, dass man erst beim Träumen anfängt, wie ich es mir das wünsche, ob es jetzt Land, Stadt, wie auch immer, klein, groß, ökologisch, normal, so wie auch immer dann aussieht. Okay. Und vor allem auch, gerade bei der Eigenreflexion, es sich zu erlauben zu spinnen, also fernab von der Gesellschaft, fernab von dem, das macht
00:11:46: man doch so. Das hilft unglaublich, weil wenn man dann eröffnen sich ja ganz neue Räume, wenn man sich das mal aufschreibt sogar auch, damit man es lesen kann, dann passiert ja, also dann passiert ganz Großes in unserer Welt. Wir haben dann auch mal gesagt, okay, wer sagt eigentlich, wie wir zu leben haben und warum sollen wir so leben, wie unsere Eltern gelebt haben? Weil die Natur und die Welt, das verändert sich ja alles. Und das, glaube ich, ist ganz, ganz wichtig.
00:12:12: Ja. Und wie habt ihr das als Paar dann gemacht? Weil ihr habt ja dann wahrscheinlich auch entschieden, wir wollen vielleicht die nächsten Jahre zusammen verbringen. Habt ihr das so einfach mal so nebenbei angesprochen oder habt ihr euch da bewusst Zeit genommen im Urlaub? Oder wie habt ihr das gemacht? Das ist vielleicht, in dem Fall ist es der Segen, manchmal ist es auch Fluch, dass ich hauptberuflich Innovation Coach bin. Das heißt, ich entwickle Workshop-Formate, moderiere Workshops und so weiter, wo es um ähnliche Themen geht.
00:12:41: Und es hat tatsächlich geholfen, genau so methodisch vorzugehen. Wir hatten wirklich einen Workshop zu zweit mit uns. Also muss man so sagen. Wo wir wirklich auch genau dieses Thema, wo stehen wir heute, wo wollen wir eigentlich hin, auch bewusst erst mal getrennt voneinander befragt, um dann zusammenzuführen, wo gibt es Überschneidungen, wo vielleicht auch nicht. Und wie gehen wir auch mit diesen Punkten um, wo es keine Überschneidungen, wo vielleicht auch nicht? Und wie gehen wir auch mit diesen Punkten um, wo es keine Überschneidungen gibt, wo es keine gleichen Ansichten gibt? Und das hat uns geholfen.
00:13:10: Das ist auch übrigens der Grund, wenn man mal ganz weit nach vorne spult zum heutigen Tag, wir springen da gleich zurück, ist das Thema, dass wir auch da Formate entwickelt haben für Menschen, die sich auf dem Weg ins Tiny House interessieren. das Ganze auch nicht nur in, ich gehe mal einfach raus, gut spazieren und unterhalte mich, sondern auch mit einer gewissen Methodik vorzugehen, die hilft. Und zum Beispiel war eine der Konsequenzen aus diesem Vorgehen auch, dass Caro gesagt hat, ich möchte noch mal für längere Zeit nach Neuseeland. Und ich habe gesagt, ich nicht.
00:13:41: Und das kann man einfach mal offen aussprechen. Und das ist auch für viele Menschen, die gern und viel reisen – und ich reise auch gern und viel, aber es hat in meinen Lebensentwurf nicht reingepasst zu dem Zeitpunkt, jetzt ein halbes Jahr sich auszuklinken. Und das war unglaublich wichtig, weil in dieser Zeit – übrigens war diese Persönlichkeitsentwicklung auch schon vor der Tiny House Entscheidung, weil sie ist Teil dieses Vorgehens gewesen. Caro war ein halbes Jahr in Neuseeland, kam zurück und witzigerweise haben wir uns da
00:14:08: gefunden mit der Idee des bewussteren, des reduzierteren Lebens und auch des Tiny-Houses am Schluss. Ah ja, spannend. Und jetzt nochmal zu diesem Workshop, weil vielleicht ist das für die Hörer ja auch ganz interessant. Waren das da mehrere Fragen und ihr habt dann so mit Post-its die beantwortet und habt die dann so zusammengeklebt? So ist es. Also wirklich, wenn man es sich in einem unternehmerischen Umfeld vielleicht auch vorstellt. Also du hast Design Thinking Methoden dann angewendet oder was waren das für Methoden?
00:14:38: Genau, also es ging in diese Richtung. Viele denken sich jetzt sicher, Design Thinking, was ist denn das? Design Thinking ist eine Methode aus der Innovationsforschung und hier wird versucht, erstmal das Problem der Menschen wirklich im Detail zu verstehen und auch zu verstehen, was die Leute eigentlich auch sich wünschen. Also was sie genau stört und was sie eigentlich schon gut finden. Und auf dieser Basis versucht man dann neue Lösungen und Innovationen zu
00:15:11: finden. Und da gibt es dann auch bestimmte Methoden, wie man das im Workshops herauskristallisiert. Damit man dann im nächsten Schritt eine erste Lösungsidee entwickeln kann. Ja, und diese Idee wird dann auch immer gleich wieder angeschaut und wieder verbessert, sodass man Schritt für Schritt an die ideale Lösung herankommt. Wichtig war mir nur und das war so die Kernaussage dieses Vorgehens, dass man sich eben nicht an den Tisch setzt und nur gemeinsam diskutiert, sondern dass man
00:15:44: auch wirklich bewusst Schritte in diesem Vorgehen hat, wo Menschen mal, in dem Fall wir beide, getrennt voneinander, ohne Beeinflussung des Partners, ihre Ansätze für sich festhalten und man es dann zusammenführt. Das war unglaublich wertvoll, weil es eben dabei hilft, dass man auch nicht schön färbt, nach dem Motto, jetzt weiß ich, was der Partner will. Wenn ich so sage, weiß ich, da geht er mit. Wenn ich so sage, dann gibt es nur wieder Diskussion. Das ist nicht gesund. Sondern dass man auch diese Gruppenarbeit, aber bei zwei Leuten ist Gruppenarbeit schwierig,
00:16:13: aber eins zu eins auch. Und das hat geholfen. Das ist natürlich nicht mehr schön. Aber es ist, aus meiner persönlichen Wahrnehmung, Caro kann es korrigieren. Er fühlt sich das jetzt schon immer wieder punktuell sehr hilfreich an, weil man eben sich den Weg gemeinsam erarbeitet hat und nicht nur nachgeplappert oder vielleicht auch sogar gesagt, ich mache das, weil es für dich passt. Ja, oder so reingeschlitter meine wir Menschen neigen ja dazu direkt etwas zu werden für uns, aber da einfach mal den Post it aufzukleben und zu sagen, ich möchte trotz des geringen Raumes einen Rückzugsort. Egal, wie der erst mal aussieht, aber einfach auszusprechen. Manchmal bin ich an einem Punkt, wo ich einfach meine Ruhe brauche.
00:17:13: Da möchte ich niemanden sehen, da möchte ich nicht kommunizieren, da brauche ich einfach meine Ruhe. Wie das dann aussieht, das kann man miteinander besprechen, aber dass man das mal ausgesprochen hat, das war für mich unglaublich wertvoll. Am Anfang hatte ich auch Angst, weil natürlich ist dann auch so ein bisschen die Gefahr, okay kippt jetzt dieser Traum vom Tiny House, aber wie gesagt, wenn man wertfrei,
00:17:32: glaube ich, Post-its erst mal klebt und danach drüber diskutiert, mal eine Nacht drüber schläft, wie auch immer, ja, ist das echt sinnvoll. Cool. Und war das ein Workshop oder hattet ihr das öfters mal gemacht, dass ihr sagt, wir haben da mehrere Samstage mal miteinander gearbeitet? Es ist ganz interessant, das merke ich gerade gleich wirklich auch dem Vorgehen, dass ich praktiziere in Unternehmensformaten. Es gab so eine Art initialen Workshop,
00:18:01: ich würde sagen Kick-Off unserer ernst gemeinten Beziehung, wenn man so möchte. Spannend. Und dann wirklich einen sure-fix-Termin, der sich seit inzwischen Jahren, kann man schon sagen, durchzieht, eigentlich, dass wir uns in regelmäßigen Abständen, wir sind vielleicht auch sehr überorganisiert für manches Vorgehen, aber in Regelmäßigkeit treffen, Themen auf den Tisch bringen, die jeweils Personen gerade beschäftigt im Kontext Tiny House und das dann wirklich strukturiert abarbeiten bis zu To-dos am Ende runter. Weil es am Ende ist es wahrscheinlich die Mischung aus emotionalen Gedanken, auch wildem Brainstorming,
00:18:36: aber auch eine Form von strukturierten Abarbeiten. Ich bin von Caro mal am Anfang belächelt worden, als sie dann so ein Trello bohrt, wer das vielleicht kennt, so ein digitales Kanban-Board, wo man so To-Do's und Projekte organisiert am Ende, das aufgesetzt habe für unser Tiny House Projekt. Ja, wieder so komische Worte. Trello und Kanban-Board. Also hier könnt ihr euch vorstellen, dass ihr mal alle eure To-Do's nicht auf eine Liste schreibt, sondern jede Aufgabe auf ein Kärtchen. Und diese To-do-Kärtchen, die sortiert ihr jetzt nach einer gewissen Ordnung, zum Beispiel nach großen Themen und Stand der
00:19:16: Erledigung. Ja und diese Boards dienen eben im Projektmanagement dazu, dass man einen guten Überblick hat über alle Aufgaben und was jeweils Stand der Dinge ist. Ja und dann bespricht man sich regelmäßig dazu und am Ende bekommt auch jeder Hausaufgaben, was er bis zum nächsten Meeting zu erledigen hat. Diese Boards, die kann man sich jetzt analog aufhängen oder eben auch digital führen. Ja und ein digitaler Anbieter, bei dem man solche Boards erstellen kann, nennt sich eben Trello. Aber es ist am Ende auch, merken wir selbst als Bauherr und Bauherrin, es ist Arbeit.
00:19:53: Es ist ein Projekt. Genau, richtig. Richtig. Genau. Und das Witzige ist, darf ich dir was erzählen? Wir haben hier ein altes Entfürz- und Hinterhofhäuschen saniert, über mehrere Jahre, so einkmal geschützt ist. Und was war jahrelang in unserem Wohnzimmer? Ein riesiges Kanban-Board, wo wir jeden Samstag da standen mit unseren Post-it-Zetteln und überlegt haben, was müssen wir als nächstes tun,
00:20:16: wo sind die Prioritäten, was ist der Status, wer macht was, wer geht mit welchen Zetteln wieder zu seinem Schreibtisch und muss die Woche was erledigen, weil das anders gar nicht zu handeln war, weil das einfach so viele Aspekte hatte. Und das neben seinem Berufsleben, dass das einfach irgendwie eine Organisation gebraucht hat. Und ich habe eben auch die Design Thinking Methoden da einfach angewandt oder Projekt Management Methoden, um das irgendwie handelbar zu machen. Witzig. Das ist ja der Punkt, das Thema bauen, Thema Tiny House, das macht man ja in Anführungszeichen nebenbei, weil irgendwie muss ja auch noch Geld reinkommen. Zumindest haben wir uns dafür entschieden zu sagen, wir arbeiten klassisch weiter und bauen unser Tiny House, lassen unser Tiny House bauen. Man ist natürlich trotzdem involviert. Der Architekt hatte bis vor kurzem noch diese Funktion am Handy,
00:21:08: dass das Handy immer laut klingelt, also die sogenannte Notruffunktion, weil immer wieder Absprachen notwendig waren. Und ich glaube ... Also, ich glaube, am Anfang hab ich's tatsächlich belächelt, weil mir aber die Dimension nicht bewusst war.
00:21:23: Heute feier ich das Trello-Board und eröffne super gerne neue Karten für neue Ideen. Egal ob für Tiny On oder für unser aktuelles Projekt. Also kann ich absolut nachvollziehen, egal ob man es jetzt digital oder analog macht. Aber sonst irgendwann zersprengt es halt auch den Kopf. Das stimmt. Ja, okay, cool. Jetzt machen wir mal kurz weiter mit eurer Reise. Also ihr habt quasi euer Leben reflektiert und auch euer gemeinsame Lebensentwurf anhand von Methoden entwickelt und dann war irgendwann klar, wir wollen zusammenleben und ihr wollt irgendwie ein Eigentum auch kaufen, oder? euch jetzt nicht wie viele andere Familien einfach umgeguckt nach einem alten Häuschen zum Sanieren oder was neu zu bauen, sondern wie seid ihr auf, also wie seid ihr zu einem Thema Tiny House gekommen? Waren das finanzielle Gründe? Waren das die minimalistischen Gründe? Warum war das jetzt so?
00:22:16: Also wenn du meine handwerklichen Fähigkeiten kennen würdest, würdest du Caro zustimmen, dass jede Form von Renovierung nicht funktionieren würde? Auch die Motivation, das zu tun, muss man ja natürlich auch mitbringen. Wir sind dann losgelaufen und haben uns zuerst mal, das war einer der ersten Haltestellen, sag ich mal, tatsächlich eine Tiny-House-Siedlung angeschaut. Also für uns war das Thema klar, uns genügt weniger, mal generell weniger Fläche. Wie
00:22:45: auch immer das aussieht, weniger Fläche ist es. Und wenn du dich mit weniger Fläche beschäftigst, kannst du natürlich eine kleine Wohnung beziehen, stößt aber irgendwann auch auf das Tiny-House-Thema. Was wir nämlich gemerkt haben ist, weil wir auch mal nach einer wirklich kleinen Wohnung Ausschau gehalten haben, die ist gar nicht so einfach zu kriegen. Wir haben wirklich Absagen bekommen für Einzimmerwohnungen, zu zweit, weil der Vermieter, die Vermieterin gesagt hat, das ist zu klein für euch. Ich sage euch, das ist zu klein für euch. Oder ich sage euch, das hat eine zu hohe Abnutzung mit zwei Leuten, kann ich die Wohnung nicht geben. Wo man eigentlich
00:23:18: sagen könnte, Mensch, das sind zwei zahlende Menschen, ich habe eine Absicherung, das Geld wird immer kommen, weil die Wohnung wesentlich günstiger. Also so die klassische kleine Wohnung zum einen mal aus den genannten Gründen einfach so mieten, ist gar nicht mal so leicht. Und eine klassische kleine Wohnung kaufen war für uns nie eine wirkliche Option, weil wir gemerkt haben, die Wohnungen sind darauf häufig auch nicht wirklich ausgelegt. Also von der Bauform, vom Schnitt, da braucht es einen echten Glücksgriff, dass du mit dem Tiny-House-Mindset darin auch so leben kannst. Deswegen war der Punkt, da muss was gebaut werden. Also nicht nur für uns muss was gebaut werden, sondern generell für Menschen, die sich dann
00:23:52: dafür auch interessieren, zum einen mal das Tiny-House-Mindset leben zu können, vom Schnitt der Wohnung, vom Mobiliar, das ich vielleicht fest verbaue oder mehrfach Nutzung denke und Co. Und dann sind wir nach Mehlmeißel gefahren in die Tiny House Siedlung. Ich meine, es war sogar die allererste, zumindest die bekannteste Tiny House Siedlung in Deutschland, wo man sich verschiedene Haustypen anschauen kann und vor allem auch mit Menschen sprechen, die schon im Haus leben.
00:24:20: Ah ja, okay. Weil was wir gemerkt haben ist, du kannst mit vielen Herstellern sprechen, aber ein Hersteller wohnt in 9 von 10 oder vielleicht auch in 10 von 10 Fällen nicht selbst im Tiny House. Das heißt, die Theorie, super, spannend, die emotionalen Erfahrungswerte, die Praxis fehlt. Also sprich doch lieber mit Menschen bei unserer Erfahrung, die schon drin wohnen. Wie fühlt sich's heute an? Wie war der Weg dahin vor allem auch, so von der Idee bei euch und dann,
00:24:45: Caro, meinst du, ging es mit auf Rädern los und dann hat es so sein, ging es so seinen Gang, ne? Ja, ich glaube, die Zeit, als wir noch die Räder im Kopf hatten, war tatsächlich auch durch die, ich sage jetzt mal, digitale Nomadentum geprägt. Ich weiß nicht, ob dir das was sagt, Anna. DNX, Chris war sogar auf dem DNX-Festival vor einigen Jahren. Digitale Nomaden, schon mal gehört, aber was war das nochmal? Digitale Nomaden sind Menschen, die einer Arbeit nachgehen, die man eben sehr gut remote im Homeoffice erledigen kann. Und weil es ja dann egal ist, ob ich jetzt
00:25:25: daheim bin oder unterwegs bin, sind digitale Nomaden auch gerne an den schönsten Orten der Welt, zum Beispiel im Bali. Und die besagte DNX-Konferenz, das ist eben so ein Treffen, wo sich einmal im Jahr diese digitalen Nomaden treffen und austauschen. Und irgendwie hat mir so das Gefühl, Mensch, eben wie wir es eingangs vielleicht auch schon gesagt haben, überall zu sein, da zu arbeiten, so ein bisschen das Leben auch mit der Arbeit zu, ich sage jetzt einfach mal, zu verknüpfenfen war so der Ursprungsgedanke und dann, okay, dann kam halt das Baurecht, das deutsche Baurecht und hat uns natürlich ein, zwei Sachen aufgezeigt,
00:26:11: die man am Anfang gar nicht so realisiert hat. Und neben dem, dass wir gesagt haben, also eine kleine Wohnung, okay, der Schnitt, naja, vielleicht könnte man ja trotzdem noch irgendwie ein Hochbett reinbauen, dass du eine zweite Etage hast, etc. War für uns oder persönlich auch für mich so der Punkt, ich wollte dann auch gern so ein bisschen was Grünes. Und gerade jetzt, wenn du was Eigenes hast,
00:26:34: vielleicht auch was kleines Eigenes, du hast halt niemanden, der dir auf dem Kopf rumtrampelt, wenn du nicht selber gerade unten bist und deinem Partner über dir, im Obergeschoss zum Beispiel, sondern du hast halt diese eigenen vier Wände und hast so ein bisschen deins. Also bei einer Vermietung, bei einer Wohnung war ich immer sehr bedacht darauf, dass ich vielleicht ganz oben wohne,
00:26:59: weil dann wusste ich, mir kann jemand auf dem Kopf rumtrampeln in Anführungszeichen. Und jetzt weiß man halt einfach, okay, wenn jemand trampelt, dann ist es der Partner sozusagen oder die Partnerin. Darf ich mal fragen, ab wann ist ein Haus eigentlich ein Tiny House? Also gibt es da irgendwie so eine Größengrenze, wo man sagt? Also in Deutschland sagt die Community, es gibt nichts Gesetzliches, aber bis 50 Quadratmeter Wohnfläche. Ah ja, okay.
00:27:25: Bis 50 Tiny House. Da gibt es natürlich auch Marketinginitiativen von diversen Herstellern, die sagen, wir bauen euch auch ein Tiny House mit 80 Quadratmetern. Das ist dann ein bisschen so die Frage, wie man es auslegt. Dann geht es schon so Richtung Fertighaus. Okay.
00:27:40: Am Ende geht es es in die Richtung. Bis 50 ist so etabliert. Ich glaube, da spricht auch mehrheitlich der Hersteller davon. Genau, aber es ist nicht zwingend mobil, sondern das Mobilsein ist quasi eigentlich nur ein Feature, das möglich ist. Genau, es gibt da verschiedenste Philosophien, aber was sich so ein bisschen durchgesetzt hat, ist, es gibt einfach kleine Häuser, in Anführungsstrichen. Es gibt kleine Häuser, die sich tatsächlich bis 3,5 Tonnen, ganz wichtig, eben an den klassischen PKW ranhängen lassen. Und es gibt eben auch feststehende Tiny-Häuser, wenn man so möchte, die sind häufig dann modular oder sind generell mal auf Punktfundamenten, also keine Bodenversiegelung möglich entsprechend. Aber auch
00:28:20: die lassen sich bewegen, das darf man auch nicht vergessen. Also wenn du da ganz klassisch eine Etage vielleicht hast oder auch ohne Anbauelemente, kannst du mit dem Tieflader auch dieses Haus noch bewegen. Und das ist so ein ganz spannender Gedanke, weil man sagt, ich möchte mich in der Theorie vielleicht wieder mal bewegen, ein Jahr rennen. Gibt's auch Möglichkeiten ohne Räder und ich habe andere, in dem Fall mehr Möglichkeiten, was Gewicht und Abmessung betrifft, weil ich eben nicht an diese Straßenverkehrsordnung gebunden bin. Und euer Haus, wie viel Quadratmeter sind es geworden?
00:28:49: Bei 42 kommen wir raus. 42 Wohnfläche, ein feststehendes Modulhaus, also die Möglichkeit, eben das nochmal weiter zu denken, wenn man wollte. Aber wie Caro vorhin schon gut beschrieben hat, es ist eigentlich auch vom Innenleben, vom Aufbau schon so gedacht, dass ich Privatsphäre habe, dass ich vielleicht noch, wenn ich möchte, eine weitere Tür einziehen könnte in diesen Anbauwürfel, den wir uns dann mit entwickelt haben oder entwickeln haben lassen, um also auch noch mehr Privatsphäre zu schaffen,
00:29:19: um vielleicht zwei plus eins in diesem Haus auch leben zu können. Und das war uns auch wichtig, schon mal einen Schritt weiter zu denken. Zumindest mal. Ah ja, okay. Das heißt, insgesamt habt ihr mit dem Zusatzmodul 42 Quadratmeter. Genau. Ah ja, okay. Und wie lange wohnt ihr jetzt schon drin? Der Einzug, Caro, das kannst du besser sagen, weil das war dein Tag.
00:29:38: Ja, der Einzug war oder ja doch war der 9. Mai. Klassisch zu meinem Geburtstag habe ich ein Haus bekommen. Das kam 8 Uhr mit dem Tieflader an unser Grundstück gerollt. Hat dann natürlich noch ein paar Stunden gedauert, die Montage. Wir brauchten einen Kran, der dann das Haus nochmal bewegt vom Tieflader auf die Punktfundamente, die wir haben vorher setzen lassen. Und ja, jetzt war es natürlich ein bisschen, ich sag mal, noch schwierig, Thema Wasser und Strom. Deswegen war man zwar die ersten Nächte mal im Haus, aber natürlich kann man dann auch mal die Dusche
00:30:20: genießen bei Nachbarn oder bei Freunden, je nachdem. Aber seit Anfang Mai sind wir jetzt im Besitz vom Haus und per 1.6. ist auf jeden Fall auch dann der vollständige Umzug vollzogen, weil einfach auch die kleinere Wohnung gekündigt ist. Und dann geht es in die Testphase. Das ist vielleicht nochmal ein ganz, ganz guter Punkt oder auch ein Hinweis zum Thema, weil gerade es fehlt noch Wasser. Also wir haben Wasser nicht vergessen, es musste noch nachjustiert werden um das Haus entsprechend auch und wird noch final angeschlossen, es sitzt in den finalen Zügen. Und was da auch, glaube ich, noch ein wichtiger
00:31:00: Punkt ist, den wir auch lernen durften. Eine Vollautarkie in Deutschland, also wie man sich vielleicht von der Seeland kennt, mit dem Häuschen da irgendwo im Busch stehen, ist nicht rechtens. Also ich brauche in Deutschland Wasser, Abwasser und Stromanschluss. Ob ich es dann nutze oder wie intensiv ich es nutze, glaube ich, das ist dann meine eigene Entscheidung. Ich kann dann auch schon in die Autarkie gehen oder mir entsprechende Elemente wie zum Beispiel Solarkollektoren für die Stromversorgung anbauen und zu Hause auch nutzen. Aber ich brauche in der Theorie diese Anschlüsse. Das nimmt ein bisschen vielleicht die Romantik von diversen Fotos,
00:31:34: die man so kennt mit kleinen Häuschen. Aber das ist auch ein Punkt, wo wir gemerkt haben, hoppla, okay, dann ist doch nicht ganz so leicht heute hier, morgen da, weil im Regelfall kommt dann auch noch ein Bauantrag mit dazu ab einer gewissen Größenordnung. Also über 75 Kubik im Bayern zum Beispiel, muss ich einen Bauantrag stellen. Also so mal eben schnell rechts ranfahren mit dem Tiny House ist dann doch Romantik pur. Geht doch nicht. Okay, das wären jetzt eben so ein bisschen meine nächsten Fragen. Also ihr wart in dieser Siedlung, ihr habt dann gesagt, okay cool, wir können uns das vorstellen. Habt ihr auch mal Probe gewohnt, bevor ihr euch weiter auf den Weg gemacht habt? In dieser Siedlung kann man da Probe wohnen? Oder wo habt ihr das gemacht?
00:32:11: Ja, auf jeden Fall. Probe wohnen ist eines der, wie sagt man so gut, Must-Haves oder wie auch immer. weil du da merkst, auch wieder da, was ist dein Bedürfnis? Also zum Beispiel würde ich mal behaupten, Chris wäre jetzt eine kleine Küche absolut genehm, zu sagen, hier, schnelle Küche, wir machen das. Und ich habe aber schon beim ersten Probewohnen gemerkt, ich möchte kochen, weiterhin. Ich möchte super gern auch Gäste einladen und sie bekochen. Ich komme ursprünglich aus der Gastronomie und Hotellerie, also da habe ich auf jeden Fall Lust zu. Und du merkst natürlich auch das Thema Schlafnische. Sehr oft sieht man Bilder, wo du dann so reingriechst. Das ist total
00:33:00: kuschelig für zwei, drei Tage. Aber wenn du dir vorstellst, dass du das jeden Tag machst in deinem Alltag und dich dann auch so in einem gebückten Zustand versuchst anzuziehen, vielleicht auch im Badezimmer irgendwie dich nicht wirklich drehen kannst, etc. Also das finde ich unglaublich wichtig, Thema Probewohnen. Und vor allem auch, wir haben am Anfang, haben wir immer bei guten Wetterprobe gewohnt. Das geht top, weil man ist ja nie indoor.
00:33:26: Aber dann haben wir auch mal gesagt, jetzt müssen wir mal im November Probe wohnen zu Christs seinem Geburtstag. Weil Wetter eher nicht so gut, das heißt, du bist ja auch gezwungen in Anführungszeichen mal drin zu sein. Und da lernt man sich natürlich nochmal neu kennen. Sodala, das war jetzt der erste Teil der Home-Story von Caro und Chris. Im zweiten Teil geht es jetzt weiter mit der schwierigsten Sache, nämlich der Grundstückssuche,
00:33:55: weil es wirklich viele Dinge gibt, die man beachten muss. Und sie erzählen, wie man Tiny-Häuser finanzieren kann und dass man weniger Eigenkapital braucht, als man eigentlich so denkt. Also hört gleich den zweiten Teil des Interviews weiter. Transcribed with Cockatoo
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