Home-Story: So sanierten Janina und Gino eine Rittergut-Ruine zum Herrenhaus (Teil 1) #37

Shownotes

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Transkript anzeigen

00:00:33: haben diesen Lost Place, eine komplette Ruine kernsaniert und daraus ein wunderschönes Herrenhaus gezaubert. Ja, freut euch auf die Geschichte, wie man so ein kleines Schloss, das im Dornröschenschlaf lag, wieder zum Leben erwecken kann. Ich finde, das Interview ist total schön geworden, weil beide erzählen, wie sie ihren Traum realisiert haben und genau erzählen, wie sie auch so ein Riesenprojekt überhaupt angepackt haben.

00:01:00: Das Interview ist deshalb auch ein bisschen länger geworden und daher gibt es es in zwei Teilen. Wenn ihr auch so Liebhaber von so alten Gebäuden seid, dann hört euch unbedingt beide Folgen an, denn ihr könnt ganz viel mitnehmen. Zum Beispiel worauf man bei Gutachtern, Handwerkern oder eben auch zum Thema Denkmalförderung achten muss. Also, heute der erste Teil. Los geht's!

00:01:23: Ich begrüße heute Janina und Gino. Schön, dass ihr euch heute Zeit genommen habt für das Interview. Hi! Sehr gerne. Hallo! Hallo! Hallihallo! Ich stelle euch zwei mal ganz kurz vor. Janina ist 31 Jahre alt und arbeitet beruflich als

00:01:40: Bauzeichnerin und ist aktuell in Elternzeit. Ihr Mann Cino ist 37 Jahre alt und Lehrer. Und zusammen haben sie drei Kinder im Alter von sechs, drei und süßen kleinen zehn Monaten. Beide sanieren jetzt seit zweieinhalb Jahren ein ganz besonderes Gebäude und nämlich ein altes Rittergut im Großraum Magdeburg. Also total cool. Und jetzt ziehen sie in wenigen Wochen endlich ins Haus ein. Und damit startet quasi eine neue Phase. Und zwar, sie leben dann auf der Baustelle. Denn ganz fertig ist es leider immer noch nicht.

00:02:13: Wann ist denn euer Einzug geplant? Verratet ihr das? So ungefähr? 31.03. Ah ja, ok, super. Jetzt ist es öffentlich. Nein, auf jeden Fall früher. Ja, also die Wohnung ist am 31.03. gekündigt, das heißt hier müssen wir raus. Bedeutet also, etwas vorher müssen wir dann schon umgezogen sein.

00:02:36: Wir müssen ja die alte Wohnung noch sanieren, also streichen. Ja, ja, das war bei uns auch so. Von dem her wollen wir uns da auch gerne noch ein, zwei Wochen Zeit lassen für das Rausholmen und Streichen. Also mein Ziel ist auf jeden Fall noch im Februar. Ah ja, okay. Also ich habe auch gesehen, du warst gestern schon bei Ikea und hast fleißig Möbel eingekauft. Ja, so viel wie in mein kleines Auto reingepasst hat. Ihr habt euch ja wirklich ein ganz besonderes Gebäude gekauft, ein altes Rittergut und

00:03:10: seid dabei auch das Kern zu sanieren. Eure ganze Sanierung kann man auch auf Instagram bei dem Account Wenn Du Da Bist anschauen. Und ich finde die Verwandlung habt ihr echt super gemacht. Es ist total cool, was ihr aus diesem Haus so rausgeholt habt und wie schön das jetzt geworden ist. Also echt nochmal ganz, ganz cool. Danke.

00:03:27: Ja und das Besondere finde ich natürlich dann auch immer die Geschichte dahinter. Also das eine sind natürlich die Bilder, aber der Weg dahin und die Geschichte ist natürlich auch was ganz Besonderes. Und deshalb bin ich total neugierig und möchte mit euch jetzt dieses ganze Projekt mal ein bisschen Revue passieren lassen und würde daher ganz am Anfang anfangen. Und zwar in der Phase, wo ihr geträumt habt, wo das noch in weiter Ferne war. Und ich wollte euch fragen, wann hattet ihr eigentlich das Gefühl, dass ihr gerne ein neues Zuhause hättet?

00:03:59: Gab es da irgendwie einen Auslöser oder war der Wunsch schon immer da? Oder erzählt mal ein bisschen. Also ich glaube, der Wunsch nach einem Eigenheim, der besteht ja eigentlich immer, oder? Also gerade wenn man auch selber in einem Haus groß geworden ist, dann möchte man irgendwann später wieder ein Haus haben. Wir haben zusammen lange in einer Wohnung gewohnt, in einer kleinen Wohnung und in einer Stadt. Das hat ganz gut für uns funktioniert, aber spätestens glaube ich mit dem ersten Kind,

00:04:25: war für uns klar, wir wollen aufs Land und wir wollen einen Garten und wir wollen Kinder schreien lassen, ohne dass es gleich Ärger gibt mit den Nachbarn. In welcher Stadt habt ihr da gewohnt? Ja, also wir haben zusammen in Magdeburg gewohnt zunächst. Janina kommt ja eigentlich aus Bremen, ist ja dann nach Magdeburg zum Studieren. Und dann hatten wir uns da kennengelernt und zusammen in Magdeburg eine Wohnung bezogen. Ja, und jetzt seid ihr quasi im Speckgürtel von Magdeburg oder weiter draußen?

00:04:59: Ja, ich würde auch sagen, erweiterte Speckgürtel. Erweiterte, erweiterte Speckgürte. Erweiterte, erweiterte. Ich glaube, man würde es nicht mehr als Speckgürte bezeichnen. Das ist definitiv nicht der Fall. Wir sind hier sehr ruhig gelegen. Wir haben hier Platz. Natürlich müssen wir ja einen Kauf nehmen, dass wir in die Stadt auch fahren müssen. Mit dem Auto. Wie seid ihr selber aufgewachsen? In der Stadt oder auf dem Land?

00:05:25: Beide auf dem Land. Gino hat ja gerade schon gesagt, ich komme aus der Nähe von Bremen. Bremer Speckölte quasi. Für mich war das schon ein Dorf, obwohl unser Dorf 15.000 Einwohner hatte. Und unser Ortsteil glaube ich an die 5.000. Das Dorf, wo wir jetzt wohnen, haben wir knapp 500. Es ist schon doch ein bisschen mehr Dorf. Aber ich wollte dann nach dem Abi bzw. nach der Ausbildung unbedingt in einer Stadt wohnen, also nochmal richtig Stadt. Deswegen bin ich dann nach Magdeburg zum Studieren und dann haben wir beide, ich weiß gar nicht wie lange, zwei Jahre dann, ja. Bis dann das erste Kind kam und dann war der Wunsch halt relativ groß, dann doch wieder zu den Wurzeln zurückzukehren und wieder aufs Land zu ziehen.

00:06:11: Also, ja, wir haben uns da dann nicht mehr so gesehen in der Stadt, ja. Ah ja, schön, ja. Das ist interessant, man hat da so eine gewisse Prägung vielleicht auch. Ja, auch ich. Dass man das auch seinen Kindern weitergeben will, wenn man zufrieden war, wie man aufgewachsen ist. Ist ja cool. Und Chino, wo bist du aufgewachsen?

00:06:31: Oder wie bist du aufgewachsen? Auf dem Stadt? Das Witzige an der Stelle ist, dass ich neben unserem Hüttergut aufgewachsen bin. Ich komme aus diesem Dorf. Ich habe mein Leben lang auf dieses Haus geguckt und habe gesehen, was damit passiert.

00:06:45: Und von dem her war für mich eigentlich klar, irgendwann muss das gerettet werden. Ach, das gibt es ja gar nicht. Okay, das ist ja witzig. Und was ist mit dem passiert? Also ist das verfallen? Nein, das ist ja jetzt unser Haus. Ja, ja, genau. Aber damals, als du quasi Teenager warst oder Kind, wenn du da drauf geschaut hast. Was heißt verfallen, kann man jetzt auch nicht sagen. Es war schon so, dass das in Privatbesitz war.

00:07:12: Dass die auch da sicherlich, ja, ich glaube, die wollten schon was draus machen, die Vorbesitzer. Aber aus verschiedenen Umständen hat es nicht so hingehauen und dann ist es schon verfallen. Aber da war ich dann schon etwas älter und war dann auch nicht mehr hier in meinem Heimatort, wo ich dann auch beruflich viel unterwegs war. Und für mich gab es da eigentlich dann auch erstmal keinen Weg hier zurück, sowohl beruflich keine Perspektive hier als auch privat hätte ich jetzt nie gedacht, dass hier ein Partner oder eine Partnerin mit herkommt. Das hätte ich also praktisch nie für möglich gehalten,

00:07:45: dass schon gar nicht jemand, wie Anina schon gesagt hat, aus dem Ort kommt, der irgendwie 15.000 Einwohner groß ist. Da hat man ja doch irgendwie alles. Und hier ist es schon so, dass wir gucken müssen, dass wir hier die Mitte des täglichen Bedarfs bekommen. Ich kann dir vielleicht mal erzählen, dass ich das erste Mal hierher gekommen bin. Das war ein ganz anderes Landleben. Es war dunkel, das war im Dezember 2014.

00:08:18: Dann bin ich hier langgefahren und hier gab es keine Häuser. Ich habe mir nur gedacht, wo bin ich hier gelandet? Wo bin ich hier gelandet? Und ich muss auch sagen, damals war es für mich auch noch absolut unvorstellbar hierher zu kommen. Also mit meinen damals 23 Jahren da habe ich gedacht, ne, also nie im Leben,

00:08:34: mich kriegen hier keine 10 Pferde her, aber ja, so wandelt sich das dann. Aber... 10 Jahre später... Aber man muss dazu sagen, das muss man aber jetzt noch mal fairerweise ergänzen, Janina. Unser erstes, sagen wir mal, unser erster Spaziergang durchs Dorf führte uns zu diesem

00:08:51: Haus. Und da haben wir gesagt, das wird mal unser Haus. Ach, wirklich? Tatsächlich. Aber da war es natürlich, wie gesagt, noch im Privatbesitz von jemand anderem. Und ja, da haben wir trotzdem gesagt, das könnten wir uns mal vorstellen.

00:09:06: Dann ist ja der Traum in Erfüllung gegangen. Nach einer Woche Beziehung haben wir das quasi schon festgezogen. Und das war jetzt ein Zufall, dass die dann rausgegangen sind? Also dass das quasi zum Verkauf stand? Ja, das war schon ein Zufall. Wir selber es selber gar nicht gesehen. Wir wurden darauf hingewiesen, dass das Haus zum Verkauf steht. Weil wir halt schon auch relativ lange immer darüber rumspinnen, dass wir das machen wollen.

00:09:31: Und dass wir uns in diesem Haus sehen, dass das unser Haus ist. Und das war schon von Anfang an in unserer Beziehung eigentlich so. Das war von Tag 1, standen wir immer davor. Und ich habe das auch schon immer so fertig gesehen. Wir haben damals immer gesagt, schön mit weiten Fenstern, und wir sitzen hier auf der Terrasse. Aber das haben wir uns natürlich immer alles für blöd erklärt, oder für Spinner.

00:09:50: Ich glaube, da hätte auch nie jemand mit gerechnet, dass wir das irgendwann wirklich machen. Ach, das ist ja echt eine schöne Geschichte. Nee, wir selber auch nicht. Ich hätte es selber auch nie für möglich gehalten. Ach, wie cool. Das ist ja ein Rittergut.

00:10:07: Jetzt wollte ich noch mal fragen, was ist denn ein Rittergut eigentlich? Tja, so genau wissen wir das glaube ich auch nicht. Die Definition für Rittergut, im Grunde ist es ein Ensemble. Wenn man das so sagen kann, ist es mehr oder weniger ein Vierseitenhof, bloß in größerer Dimension. Gegenüber von unserem Haus stehen ja praktisch noch die Scheunen, die alten Scheunen, wo

00:10:28: eben früher die Landwirtschaft stattgefunden hat. Ringsherum sind halt auch Wiesen und Wälder. Das gehörte, wenn wir das so richtig recherchiert haben, alles einer Familie. Und dann nach und nach haben die praktisch ja alles bessern müssen losgeworden, wie auch immer Kriegsumstände. Wir sind dran an der Recherche, aber wir konnten lange nicht ins Archiv nach Wernigerode. Wegen Corona hatten die da keinen reingelassen. Und das interessiert uns auch echt, wie im Grunde der wirkliche Werdegang dieses Rittergutes ist. Aber es ist letztendlich ein Adelssitz, oder? Ritter waren ja auch adelige.

00:11:11: Wahrscheinlich ja, mit Sicherheit. Aber uns wurde mal gesagt, es muss ein armer Adel gewesen sein, weil das Haus nicht besonders doll verziert ist Also es ist halt ein relativ einfaches Haus für damalige Verhältnisse. Ja, und die Vorbesitzer waren jetzt auch keine Adeligen? Nee. Aber nochmal, wie wir drauf gekommen sind...

00:11:34: Also nicht bekannt. Nicht bekannt. Wie wir drauf gekommen sind, dass es ein Rittergut ist, wir haben eine alte Postkarte mit einem ganz alten Bild von unserem Haus und da steht halt drauf Rittergut und dann danach der Ort, den ich jetzt nicht sage. Genau. Und deswegen gehen wir mal davon aus, dass es ein Rittergut war früher. Cool. Und zu der Entscheidung, kaufen oder mieten, habt ihr euch da vorher, also ihr habt quasi das Haus gesehen und euch war dann schon auch klar, dass mieten für euch dann langfristig

00:12:04: keine Option ist? Oder also kaufen stand für euch schon immer fest oder habt ihr lange überlegt, sollen wir kaufen oder mieten? War das eher so ein längerer Denkprozess? Also für uns stand eigentlich, nee, gar nicht. Also für uns stand schon relativ früh auch fest, dass wir also nicht mehr unser Geld quasi zum Fenster rausschmeißen wollen. Also die Wohnung, die wir in Magdeburg hatten, die haben wir ja gemietet und wir hatten quasi jetzt vor unserem Haus, was wir jetzt gerade sammieren, noch ein anderes Haus, was wir uns gekauft haben. Das war ein ganz

00:12:32: kleiner Bungalow. Und das war auch aus dem Grund, dass wir halt gesagt haben, nee, wir möchten die Miete nicht mehr bezahlen, sondern halt in was Bleibendes, Eigenes investieren. Und aktuell lebt ihr dann in dem Bungalow? Nicht mehr. Aha, jetzt wird es spannend. Ja, der ist zu weit weg. Genau.

00:12:51: Okay, also ihr seid von Magdeburg, habt ihr euch erst in den Bungalow gekauft? Genau, weiter Richtung Wemden, beruflich bedingt. Also ich habe damals noch in Magdeburg studiert. Ja, und Tino hat noch in Braunschweig gearbeitet. Deswegen haben wir uns sozusagen in die Richtung orientiert und hatten dann unser Haus quasi so auf dem halben Weg. Also er konnte nach Braunschweig pendeln, ich nach Magdeburg. Aber zu unserem

00:13:15: jetzigen Wohnort ist es halt noch mal knapp eine Stunde Fahrt. Deswegen haben wir uns halt relativ zeitnah nach einer Übergangswohnung, wo wir jetzt hier gerade sitzen, umgeschaut. Einfach weil unser Großer jetzt in diesem Jahr in die Schule gekommen ist und uns halt wichtig war, dass er jetzt nicht nochmal die Schule wechseln muss vorher. Und es natürlich auch einfacher war mit dem ganzen Bau, wenn man in der Nähe ist. Und deswegen wohnen wir jetzt doch wieder zur Miete, leider. Und den Bungalow besitzt ihr noch oder habt ihr den dann verkauft? Den besitzen wir noch und der ist vermietet.

00:13:49: Ach spannend, das ist ja auch mal eine coole Option, dass man quasi auch mal sagt, okay man kauft sich was auch mal vorübergehend. Oder hattet ihr das, nee das war Zufall, dass das vorübergehend war? Nee, das war schon immer klar. Wir wussten eigentlich schon, dass unsere Familie größer werden sollte. Möglichst. Das hat ja dann glücklicherweise funktioniert. Und dann hatten wir erst überlegt, ob vielleicht unser Haus mitwächst.

00:14:13: Also das mal aufstocken. Das war aber von Kosten, Nutzen und so weiter nicht. Haben wir dann relativ schnell wieder verworfen. Und da wir aber eigentlich auch so viel Liebe in dieses andere Haus gesteckt haben, also wirklich auch viel Zeit, haben wir gesagt, wir können uns davon... Habt ihr das auch saniert?

00:14:32: Das haben wir auch saniert, genau. Also Sanieren ist so ein bisschen euer Hobby. Wenn man das so sagen kann, ja. Und irgendwie haben wir gesagt, dass wir uns nicht davon trennen können und wollen. Und darum haben wir es erstmal vermietet. Ja, wenn das finanziell möglich ist, ist das doch super.

00:14:50: Ja, spannend. Okay, cool. Bei euch war es jetzt auch schon so, dass ihr quasi der Bungalow, das war ja auch schon ein Altbestand, also genau, und das Rittergut ist ja auch ein Altbestand, das heißt, ihr habt ja bewusst auch immer bestehende Gebäude spannend gefunden. War für euch Neubau auch mal im Raum gestanden oder habt ihr da bewusst gar nicht darüber nachgedacht oder das ausgeschlossen? Also ich kann anfangen. Also ich für mich hätte

00:15:18: gesagt, Neubau nicht. Es gibt keinen richtigen Grund. Ich finde immer wenn jetzt Freunde von uns ein neues Haus gebaut haben und wir kommen dahin, dann denkt man sich schon so, oh schön und hätte ich sicherlich auch gern. Aber irgendwie hat so dieser Reiz des Älteren, dass da schon irgendwas passiert ist in diesem Haus und dass da auch schon eine gewisse Geschichte hinter steckt, die hat für mich irgendwie so bisher immer überwogen. Und bei dir Janina? Also ich wollte, du hast ja eingangs schon gesagt, dass ich ja gelernte Bauzeichnerin bin und ich habe meine Ausbildung in einem Architekturbüro gemacht, die sich ausschließlich mit Sanierungen befasst haben und ich fand das ganz schrecklich

00:16:02: damals, weil ja in der Berufsschule lernt man ja alles immer so schön mit den Steinmaßen und wie alles genormt ist. Das lässt sich ja auf einen Altbau und eine Sanierung nicht anwenden. Ich saß dann immer da, habe etwas gemessen und dachte mir, hä, ich lerne hier so und muss aber so zeichnen. Das passte für mich alles immer überhaupt nicht zusammen. Ich wollte unbedingt neu bauen. Das war für mich immer so dieses Nonplusultra eigentlich. Man muss auch sagen, bei uns aus dem Dorf, meine ganzen Freunde, die meisten hatten halt so ein normales Einfamilienhaus und haben so oben und unten gewohnt.

00:16:31: Und wir hatten auch ein Haus, aber bei uns war es so, dass meine Oma und Opa unten gewohnt haben und wir oben. Und ich wollte unbedingt so ein Haus, wo ich dann auch oben und unten mit Treppe wohnen kann. Und dann am besten noch neu gebaut. Das war eigentlich so das, was ich immer wollte. Und dann bin ich ja zum Studium hierher gekommen und wir sind ja nun hier im Osten und hier gibt es einfach noch so viele verlassene alte Häuser auch in der Stadt selber, wo ich dann so gedacht habe, wow, das würde bei uns, wo ich jetzt

00:16:59: herkomme, niemals einfach so leer stehen und so verfallen. Solche Gebäude gab es einfach gar nicht. Und ich muss dann sagen, als ich hierher gekommen bin, habe ich meine Liebe für diese Häuser entdeckt. Und ich bin wirklich an so vielen Häusern vorbei. In jedem Ort steht so ein Haus, wo ich denke, würde ich nehmen, kann man was draus machen. Die haben halt einfach so einen Charme, das kannst du nicht wieder neu bauen. Und deswegen bin ich, sagen wir mal, vom Team Neubau auf jeden Fall zum absoluten Altbauliebhaber geworden. Ach, das ist ja spannend.

00:17:29: Ja, also Neubau kommt für mich eigentlich überhaupt nicht mehr infrage. Also ihr habt euch dann quasi so in die Häuser verliebt, die so ein bisschen im Dornröschenschlauch dann lagen. Genau. so ein bisschen im Dornröschenschlaf. Und so ein bisschen auch gesehen, was man daraus machen kann. Also das muss ja auch mal ein Typ dafür sein, der sagt, da kann man was daraus machen und so ein bisschen auch das Potenzial auch erkennen. Also ihr habt ja schon erzählt, das Gebäude habt ihr immer wieder gesehen und habt euch in das ja vorher schon so ein bisschen verliebt. Insofern

00:18:05: bei der Suche, wie ist es dann passiert, dass ihr quasi darauf aufmerksam wurde, dass das jetzt zum Verkauf steht? Im Prinzip hat ein Bekannter mir eine Nachricht geschickt und hat gesagt, guck mal, euer Traum steht zum Verkauf. So sinngemäß war die Nachricht. Wir wussten das beides dahin eigentlich gar nicht, dass es zum Verkauf steht. Ja und dann haben wir gesagt, wir nehmen mal Kontakt zu der Verkäuferin auf, wir kennen die auch, weil man sich auf dem Dorf ja einfach kennt, weil das ist so ein kleines Dorf. Wir haben uns mal

00:18:39: zusammengesetzt, mal gesprochen und so weiter. Und dann haben wir gesagt, nee, also wir haben uns neun Monate, glaube ich, etwa zehn Monate Zeit genommen. Eigentlich auch Glück, dass das Haus so lange nicht verkauft wurde. Wow, also sie gab dich lange. Da waren aber ja auch keine Interessenten, oder?

00:18:58: Nee, weiß ich nicht. Das wollte ja niemand sagen. Das hat sie nie darüber gesprochen, ob es eine andere Interesse hat. Na gut. Das weiß ich gar nicht. Aber Fakt ist eben, dass wir uns echt viel Zeit genommen haben und eigentlich immer gesagt haben, nee, das machen wir nicht. Das ist uns eine Nummer zu groß und auch zu viele, wir würden zu viel aufgeben. Also beruflich, ja, wir würden einfach zu viele Kompromisse eingehen. Die Kompromisse waren jetzt bezüglich des Gebäudes oder der Lage? Lage und dem,

00:19:27: was wir beruflich quasi eigentlich vorhaben hatten. Aber irgendwie sind wir nicht von losgekommen. Ja, man muss ja auch dazu sagen, also wir haben ja in unserem Bungalow gewohnt und eigentlich schon relativ zeitnah, nachdem wir da eingezogen waren, haben wir schon immer parallel noch nach was anderem so weiter geguckt. Wir wollten immer irgendwas, ich sag mal, Besonderes. Also ich hatte dann so in diesen ganzen Suchportalen immer so die Suche Bauernhof kaufen oder Schloss kaufen. Also irgendwie sowas immer abonniert und wir haben

00:19:57: auch wirklich, wir haben uns so viele Höfe und Häuser und so weiter angeguckt, aber es hat uns halt nie ein Haus so überzeugt wie das da. Also wir sind immer wieder darauf zurückgekommen und haben gesagt, nee, nee, nee. Und ja. Und wann ist dann die … oder habt ihr euch auch so ein bisschen Gedanken gemacht, so was man dann investieren muss? Also hattet ihr irgendwie ein bisschen Angst auch wegen der Größe, dass da euch finanziell auch so ein bisschen zu viel wird?

00:20:27: Also die Angst ist immer noch da, zweifelsohne. Das können wir nicht wegdiskutieren. Es ist einfach eine gewisse Sorge da, ob man das überhaupt schafft und ob man dem einen auch gerecht wird, was da noch vor uns liegt. Aber gerade mit der Größe, finde ich, das kommt einem, wenn man drinnen steht, kleiner vor, als es ist. Also es gab von dem Haus keine Pläne, nichts. Und wir waren dann immer drin. Und eigentlich auch jeder, der bis jetzt so drin war, schätzt immer gar nicht, dass es wirklich so groß dann doch ist. Und wir haben das Haus dann irgendwann vermessen. Als ich dann die ersten Pläne gezeichnet habe und das dann mal überschlagen habe, wie viel Quadratmeter das eigentlich sind, da waren wir echt baff.

00:21:07: Erzähl, wie groß ist es? Ja, also wir kommen auf knapp 500 Quadratmeter ohne Keller. Wow! Ja. Also der Traum vom Schloss ist in Erfüllung gegangen. Ja.

00:21:20: Es kommt dann auch oft die Frage, was wollt ihr mit so viel Platz? Und da müssen sie halt immer so sagen, sie hätten das Haus auch genommen, wenn es kleiner gewesen wäre. Oder wir hätten nichts dagegen gehabt, wenn es ein bisschen kleiner gewesen wäre. Also wir haben nicht gesagt, wir brauchen hier 500 Quadratmeter, sondern das Haus hat halt die Größe. Ja, und wir wollten das retten. Ja, also das war unser Traumhaus. Und ja, jetzt ist es halt ein bisschen größer. Das heißt aber auch im Kern habt ihr jetzt nicht alles komplett kernsaniert, sondern einen gewissen Wohnbereich?

00:21:48: Nein. Doch, doch. Doch, das kann man schon sagen. Also wir haben die vier Außenwände stehen lassen und der Rest ist einmal komplett raus. Du konntest quasi vom Keller bis ins Dachgeschoss nach oben gucken. Ihr habt auch die Decken raus gemacht.

00:22:10: Ja, alles. Komplett. Das Dach war komplett runter. Also die Decken ja nicht komplett. Doch, klar waren die Decken raus. Also die Konstruktion selber. Die Holzbalken an sich ja nicht. Ja, die Holzbalken zum Teil müssen wir mal neu entkernen. Okay. Und weil das so kaputt war oder weil ihr es neu haben wolltet? Genau.

00:22:31: Also es hatte reingeregnet dann praktisch, also ein Teil vom Dach runter, ein Teil von der Decke runter. Ja, und dann haben wir gesagt, wenn, dann machen wir es jetzt richtig. Grunde ein Jahr lang nur raus, also nur quasi Müll raus entkernt. Aber man muss ja auch sagen, dass es ja für uns auch einen Sinn dann hatte, dass wir gesagt haben, wir gehen so vor, einfach um dieses Projekt für uns kalkulierbar zu machen, weil wir in dem Moment quasi alles gesehen haben.

00:22:57: Also uns konnten ja keine Überraschung mehr erwarten. Das Haus war nackig. Ja, und dann konnten wir uns quasi die Gewerke reinholen und fragen ja hier, was kostet uns der Spaß, wenn ihr das und das neu macht. Und… Hattet ihr da in der Phase dann auch schon irgendwie ein Architekturbüro oder eine Plane

00:23:15: oder hast alles du gemacht? Ja. Also wir, ich weiß gar nicht, ob wir es überhaupt schon gesagt haben, dass das Haus unter Denkmalschutz steht. Nee, noch nicht. Okay, aber denkt man sich natürlich schon. Ja, und wir hatten schon den ersten Termin mit denen, auch bevor wir das schon gekauft hatten, weil wir halt wissen wollten, was erwartet uns da.

00:23:34: Also was für Auflagen bekommen wir, was müssen wir wieder herstellen und so weiter. Und da wurde uns halt auch gesagt, dass das Haus ursprünglich schon als Wohnhaus auch eingetragen ist, heißt wir machen keine Umnutzung, also sozusagen wir brauchen für unser Bauvorhaben keine Baugenehmigung, sondern nur die denkmalrechtliche Genehmigung und die denkmalrechtliche Genehmigung kann man einfach alleine als Bauherr sozusagen einreichen. Ich bin ja eine Bauzeichnerin, aber nicht bauvorlagenberechtigt, also nicht unterschriftlich berechtigt, konnte aber entsprechend die ganzen Sachen, die jetzt mit Denkmal zu tun haben, alle selber machen. Deswegen lief das

00:24:09: quasi alles über meine Kappe. Respekt, cool. Genau, und habt ihr dann auch so ein bisschen, während das entkernt war, dann auch mal überschlagen Sanierungskosten oder seid ihr da so peu à peu vorgegangen? Also wie habt ihr das ganze, wie habt ihr das angepackt, dieses ganze Riesenprojekt? Also im Prinzip haben wir gesagt, wir müssen hier Stück für Stück denken. Wir brauchen ein Dach auf jeden Fall und wir brauchen eine Heizung und wir brauchen mindestens ein Bad und ein paar Zimmer. So, das war unsere Vorgehensweise und alles andere kommt

00:24:40: dann so je nachdem, ja nach den finanziellen Mitteln hin, nachdem wir Lust haben weiter zu resanieren. Aber wir müssen es erstmal über Wohnmarkt kriegen. Und natürlich überschlägt man, das ist ja gar keine Frage. Wir haben uns auch gedacht, wir holen uns fachmännischen Rat. Der fachmännische Rat sah dann so aus, dass da ein Bausachverständiger kam, der das Haus

00:25:04: von außen gesehen hat. Also er ist nicht reingegangen, hat es nur von außen gesehen und hat gesagt, das ist ein Fass ohne Boden. Unter zwei Millionen geht da nichts. So. Das war der fachmännische Rat eines Bauingenieurs oder eines Bausachverständigen. Und dann haben wir gesagt, dann hören wir auf, weil das können wir definitiv nicht leisten.

00:25:22: Und... weil das können wir definitiv nicht leisten. Und… Wie habt ihr euch da gefühlt? Naja, schlecht, klar. Man fühlt sich schlecht. Schlecht, ja. Also zweifelsohne, da fühlt man sich wie so ein kleiner, wie soll man sagen, so ein naives Teenagerchen, was da irgendwie von was träumt, was nicht realisierbar ist. Ja, aber…

00:25:42: Man muss vielleicht auch dazu sagen, dass dieser Sachverständiger nicht von hier kam, also kein gebürtiger Ostdeutscher, sage ich mal. Ich finde dieses Ost-West-Denken immer so blöd, aber in dem Zusammenhang muss man das vielleicht doch sagen, weil der nämlich aus der Nähe von München kam. Und ich glaube, dass man da auch ganz andere Dinge gewohnt ist als jetzt hier. Und wie gesagt, er hat sich das Haus nicht mal von innen

00:26:06: angeguckt und er stand da nur und hat gefragt, ob wir reich geerbt hätten und das ist ein Millionengrab. Und ja, also das war dafür haben wir dann 300 Euro bezahlt für diesen Rad am Ende des Tages. Und wir waren halt wirklich total niedergeschmettert. Man möchte ja irgendwas Greifbares haben, an dem man sich so lang hangeln kann. Ich hatte dann aber jemanden an der Hand durch meine berufliche Erfahrung, der auch so etwas Ähnliches macht mit solchen alten Häusern, nur im anderen Stil mit Mehrfamilienhäusern. Dann haben wir uns den ins Haus geholt und der hat sich das dann auch mit uns angeguckt.

00:26:39: Das Erste, was er sagt, als er reinkam, war, dass es richtig geil und da kann man was draus machen. Und das ist natürlich, ja da freut man sich dann selber auch gleich wieder und er so, nee das ist nicht schlimm, das ist nicht schlimm und das kann man machen und das kann man reparieren und da waren wir halt gleich wieder ganz anders motiviert. Er hat dann einen Betrag gesagt und meinte, weil wir wollten ja nun doch einiges auch selber machen, was natürlich auch dann am Ende des Tages den Preis natürlich drückt. Und ja, dann hatten wir sogar noch einen zweiten Sachverständiger da, oder einen dritten dann, der uns das Gleiche gesagt hat, auch mit einem ähnlichen Preis. Und da haben wir gesagt, okay, wenn das jetzt schon zwei Leute

00:27:20: unabhängig voneinander sagen, die sich nicht kennen, ja, vielleicht sollten wir es nicht einfach versuchen. Also man lerne, man glaubt nicht dem Ersten. Genau. Ja, genau. Man holt sich immer mehrere Meinungen ein. Und wenn alle drei dann das Gleiche sagen, dann kann man sagen, okay.

00:27:38: Aber die Erfahrung haben wir auch gemacht. Bei so alten Häusern, ich glaube, das ist wirklich so eine Typsache. Wir hatten Handwerker, die kamen rein und haben gesagt, oh mein Gott, hoffentlich habt ihr ja nicht viel gezahlt. Oh mein Gott. Und wir schon so, okay. Und andere kommen rein und sagen, oh, ein Kleinod. Was habt ihr euch denn da?

00:27:57: Eine richtige Oase kann man hier zaubern. Und das war immer so gegensätzlich. Es ist wirklich so eine Typfrage. Ja, spannend. Ja, cool. Wobei wir uns ja auch nicht gleich sofort dann entschieden haben. Es war ja trotzdem noch ein Prozess. Also, ich war zu dem Zeitpunkt auch noch mit unserem zweiten Kind schwanger.

00:28:14: Und bei mir war halt gerade so Thema Baby total aktuell. Also, Haus war eigentlich noch so, oh nee, interessiert mich gerade nicht, ich habe noch was anderes zu tun, aber dann war halt Gino total auf das Thema Haus fixiert. Und ja, wir haben uns dann, ich glaube, er war acht Monate alt. Ja, also ich weiß noch genau, das war der 6.6.2020 und ich saß in meinem Büro und habe gearbeitet und dann hat Gino mich angerufen und meinte, er ist gerade wieder hinten im

00:28:38: Park spazieren bei unserem Haus. Und ja, dann haben wir uns am Telefon sozusagen gesagt, wir machen das jetzt. Cool. Waren diese Bausachverständigen vor dem Kauf da? Ja, ja. Die waren alle vor dem Kauf. Und die zweite Summe, die genannt wurde, da habt ihr auch gesagt, das können wir stemmen.

00:29:01: Oder war das schon auch so durchs Mitzubauchschmerzen? Bauchschmerzen? Bauchschmerzen, wie gesagt, die sind immer noch. Die gehen auch nicht weg. Die schlaflosen Nächte bleiben. Das ist immer alles noch da. Aber es ist in gewisser Weise, man kann sagen, kalkulierbar, überschaubar, wie auch immer. Wir konnten natürlich die ganzen Preissteigerungen nicht vorhersehen. Wir konnten

00:29:26: nicht vorhersehen, dass wir Material bestellen und das Material nicht geliefert wird, das Material aber schon bezahlt war. Also es gab so ein paar Sachen, die natürlich passiert sind, die hätten nicht passieren dürfen, beziehungsweise die überraschen uns jetzt immer noch. Aber die hauen uns nicht die, wie sagt man, die hauen uns nicht die Füße weg oder die Beine weg oder so. Wir versuchen damit umzugehen. Mal so ein ganz praktisches Beispiel.

00:29:52: Mein Ziel war es eigentlich immer, dass wir das Erdgeschoss fertig machen und im Mittelhaus das Obergeschoss. Das war so mein Ziel. So, jetzt mit der ganzen Preissteigerung und mit dem was alles passiert ist, reduzieren wir unser Vorhaben erstmal und sagen, wir das Erstgeschoss fertig und das Mittelhaus kommt dann in den nächsten zwei Jahren. Bedeutet also, wir passen einfach die Situation an unsere Bedürfnisse an.

00:30:15: Ja. Ja, also wir haben jetzt im Grunde, wenn man das mal jetzt schon vielleicht vorwegnehmen kann, wir haben im Flur, im Haus, im Mittelhaus gerade eine, was haben wir gebaut, eine Umrandung oder eine Abbreterung, wie auch immer man das sagen möchte. Eine Übergangswand. Eine Übergangswand, genau, dass die Wärme im Grunde im Erdgeschoss bleibt und wir gar

00:30:33: nicht nach oben gehen können, weil da alles zugebaut ist mit einer Wand. Das ist natürlich nicht ideal, das ist auch nicht so, dass man sagt, hey, das sieht jetzt hier wunderschön aus und was habt ihr da Schönes gebaut? Nee, das ist aber gerade einfach praktisch und es ist dieser Situation angepasst. Und ich glaube, das ist unsere Stärke, dass wir einfach nicht so festgefahren sind in unseren, ja wie soll man sagen, in unserer Vorstellung, sondern einfach dann das anpassen, was gerade notwendig ist. Das heißt, ihr seid von Typ, also ihr seid auf alle Fälle risikobereit, oder? Ja, definitiv.

00:31:05: Weil das würde man ja sonst, glaube ich, gar nicht machen. Und ihr könnt im Provisorium leben und euch, oder auch improvisieren, ist eure Stärke. Wenn wir leben, dann hätte ich zwei Jahre im Provisorium. Ich hätte fast gesagt, ich bin Lehrer und jeder Unterricht bei mir ist improvisiert. Aber das wäre jetzt… Nein, das ist natürlich nicht der Fall. Aber natürlich, wahrscheinlich hilft das auch,

00:31:28: weil nicht jede Stunde läuft gleich. Also man hat zwar immer einen Plan, aber es passiert immer irgendwas in der Stunde und da muss man auch improvisieren. Und wahrscheinlich ist das im Privaten wie im Beruflichen. Aber wir haben ja mittlerweile so dieses Gefühl,

00:31:44: dass wir es geschafft haben. Gerade am Anfang, die Leute, die reingekommen sind, die haben ja die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, was wir uns da angelacht haben und was wir damit wollen. Also ich habe von Anfang an immer gesagt, wir wollen da drin wohnen. Bei Gino war es immer ein bisschen unangenehm, dass wir uns jetzt dieses Haus gekauft haben. Und er hat immer nur gesagt, ja, weiß ich noch nicht. Also man muss dazu sagen, hier in dem Gebiet, wo wir wohnen, oder in der Region, wo wir wohnen, hat dieses Haus eine gewisse Bedeutung.

00:32:15: Das heißt also, in früheren Jahren, zu DDR-Zeiten, wurden dort Hochzeiten durchgeführt, Jugendwahlen, Einschulungen. Also im Grunde jeder, der hier in dieser Region groß geworden ist, kennt dieses Haus und war dort schon mal drin. So, aber als Veranstaltungsort im Prinzip. Hier nannte man das Kulturhaus früher. Ja, und Kulturhäuser gab es in jedem Ort, und in jedem Ort wurden da dann eben auch geheiratet und gefeiert und wie auch immer.

00:32:43: Und jetzt kommen wir und wollen da drin wohnen. Das war immer für mich so ein bisschen, das passt halt nicht zusammen. Ja, okay, verstehe ich. Man wohnt nicht in einem Ort, wo, also an einem Haus. Genau, genau. Das ist übrigens auch noch nicht ein Problem, aber das ist schon, anfänglich war das schon eine Herausforderung, weil natürlich ganz, ganz viele Ältere gekommen

00:33:06: sind und der Meinung waren oder der Meinung sind. Das war ja schon immer öffentlich und wir gehen jetzt durch diesen öffentlichen Park. Aber der ist ja nicht mehr öffentlich und das musste man erst ein bisschen, ja kommunizieren ist jetzt zu viel gesagt, aber da muss man schon hin und wieder mal darauf hinweisen, dass es jetzt eben nicht mehr öffentlich ist. Aber ist nicht schlimm. Also viele sind auch gekommen und haben Bilder gebracht von früher. Das hat uns natürlich weitergebracht. Das brauchten wir natürlich auch fürs Denkmalamt, dass wir eben nachweisen können, warum wir bestimmte Dinge so sanieren bzw. sanieren wollen. Und im Grunde war es immer

00:33:40: positiv. Könnt ihr für mich nochmal ein bisschen beschreiben, in welchem Zustand das Gebäude war? Vier Wände, keine Fenster, keine Heizung. Die Fenster waren ja schon drin. Ja, aber kaputt. Ja, kaputt. Also 50 Prozent waren bestimmt kaputt. Also eingeschlagene, also ich muss mir das so vorstellen. Ja, ja, eingeschlagene Fenster. Eingeregnet. Ja, es war wie eine Tropfsteinhöhle. Ja, die Decken sind zusammengefallen teilweise. Oh wow, also die waren schon richtig eingebrochen, die Decken? Die waren eingebrochen, ja. Also wir haben uns auch anfänglich, also wir haben uns mit jedem Mal, wo wir da waren, immer so ein bisschen mehr getraut.

00:34:16: Also am Anfang auch so erstmal das erste Mal die Treppe ins Obergeschoss, weil man immer Angst hatte, man kracht hier irgendwo ein oder dass die Decke zusammen kracht, weil man ja die ganze Konstruktion nicht wusste und wie viel da jetzt noch drin steckt. Und wir haben ja hinterher am Ende des Tages gesehen, was für massive Balken wir eigentlich haben und dass das, was runter hing, eigentlich nur so diese Konstruktion oben drüber und unten drunter war. Und dass die Balken teilweise wirklich noch so super erhalten waren und also so richtig massive, ich weiß gar nicht, sind das Eichenbalken gewesen? Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich. Ja, aber auf jeden Fall, was heute niemand mehr in sein Haus verbauen würde. Ja, und das Haus steht einfach schon so lange und von der Substanz her einfach noch super erhalten,

00:34:52: obwohl es so viele Schäden hatte. Ah ja, okay. Und war das auch eingewachsen? Ja, sehr extrem. Ja. Also wirklich im Dornröschenschlaf? Ja. Ah ja, okay.

00:35:05: Spannend. Ja, das ist ja echt mutig. Sehr cool. Und der Garten, wie muss man sich den vorstellen? Ist das ein größeres… also ist das ein Park? Ja, es war tatsächlich ein öffentlicher Park hier.

00:35:17: Allerdings ist es auch immer ein bisschen relativ zu sehen, weil die eine Seite ist quasi so ein kleines Wäldchen, da stehen halt so ein paar Bäume, dann kommt ein großer Teich, der leider seit 2018 oder 2019, wo dieser dürre Sommer war, trocken liegt. Das ist ein bisschen schade, da versuchen wir aber, dass wir den vielleicht irgendwie noch mal renaturieren können. Ja und dann der dritte Teil ist im Grunde eine kleine Graswiesenfläche, Rasenfläche, wenn man das so sagen kann. Also man denkt erstmal, das ist riesig, aber der Pflegeaufwand ist relativ gering, weil

00:35:51: im Wald oder in einem waldähnlichen Grundstück macht man ja nichts. Da gibt es einen Weg durch und dann lässt man das so wachsen, wie es wächst. Zum Thema Finanzierung. Ihr habt ja da eine Summe genannt bekommen von diesem Bausachverständigen. Wie habt ihr das gemacht mit den Banken oder habt ihr alles selber Eigenkapital gehabt oder habt ihr Kredite genommen? Wie seid ihr dann an das ganze Thema rangegangen?

00:36:17: Genau, ich glaube, das macht man so wie wahrscheinlich 90 Prozent der Leute, die irgendwie ein Haus bauen in unserem Alter, man finanziert das ganz normal. Wir sind zu einem neutralen Berater gegangen. Der sagt natürlich, alles kein Problem, das kriegen wir hin. Den kannten wir auch schon vorher. Ja, der ist, das ist schon okay.

00:36:35: Den kannten wir auch schon vom ersten Haus. Wo hat der gelebt? Also war der auch in diesem ort? ne ne ne, der kennt das haus nicht, also er kannte es bis dahin nicht, nur von bildern und der sagt natürlich auch in dem ersten moment, oh mensch das ist aber ein projekt, aber dann sagt er eben gucken wir mal wie wir das lösen können und dann ging das los. und dann kamen eigentlich erst die richtigen probleme, weil die bank finanziert das natürlich nicht gerne, also das ist ein, im bankjargon ist das ein Liebhaberobjekt. Und das liegt dann auch noch in einer Lage, die eben nicht optimal ist. Die hat eine Größe, die nicht optimal ist.

00:37:11: Und da gibt es dann eben auch vor Ort Termine. Also das macht man dann eben nicht nur auf einem Blatt Papier, sondern da muss man vor Ort mit einem Konzept, die Bankberater, in dem Fall waren es zwei, davon überzeugen, dass wir das hinkriegen. Oh wow, okay. Das war anders bei uns. Okay, da konnte man das noch alles mit Fotos und Papier abwickeln. Das heißt,

00:37:30: die sind richtig rausgefahren und wollten das sehen. Die waren vor Ort. Vom Keller bis ins Dachgeschoss komplett einmal zeigen und sagen, was wir vorhaben, mit welchen Kosten wir rechnen und allem, was dazugehört. Also das war schon nicht ohne. Und wie haben die so reagiert? Ja, ich würde mal sagen, die waren schon schockiert, würde ich sagen, oder? Ja, doch.

00:38:00: Und wie ging es euch da? Naja, also ich sage das ja immer wieder, wenn man so richtig für etwas brennt, dann schafft man das. Also wenn das jetzt ein Projekt, sage ich mal, wäre, was nur ich hätte haben wollen. Ja, also eigentlich wollte ich nur den Garten haben und nichts anderes. Und ich nur das Haus. Also wenn wir es nicht beide hätten zu haben. Und ich nur das Haus. Also wenn wir es nicht beide hätten zu 100 Prozent haben wollen, sondern nur so,

00:38:31: ach wir gucken mal was passiert, dann hätten wir die auch nicht so überzeugen können. Dann wären die auch nicht mit dem mitgegangen, was wir so geplant haben. Aber dadurch, dass wir eben ja wirklich sehr sehr detailliert sagen konnten, wie was passieren wird, mit welchen Mitteln und wer da was machen soll, sind die am Ende mitgegangen. Ach super, das heißt ihr hattet mehrere Bankgespräche und die wären alle mitgegangen oder war es dann so, dass eine Bank…

00:38:58: Ne, wir hatten nur eine. Die anderen sind vorher schon, also eine andere Bank ist vorher schon ausgestiegen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Und es machen dann wirklich nur noch die lokalen Banken. Also hier diese, wie nennt man die, Hausbanken oder so? Ja, also das war auch meine Erfahrung generell bei Denkmal, dass das eigentlich nur noch die lokalen Banken machen, weil die einfach ein bisschen die Region einschätzen können und da mehr Gefühl für so ein Objekt entwickeln können. Ja, okay. Aber wenn man selber so Liebhaber ist, ich empfinde das immer als so schade,

00:39:28: weil auch als wir hier waren, da hieß es immer, beim Haus zählt als erstes Lage, als zweites Lage, als drittes Lage. Und die ist bei uns halt schlecht. Und, äh, ja, also wir hätten ja theoretisch, Wir bauen mehr im Speckhüttel Magdeburg ein neues Haus. Da hätten sie uns wahrscheinlich einen viel höheren Kredit gegeben als das, was wir jetzt bekommen haben für dieses Haus. Das ist einfach, ja ...

00:39:52: Wenn man so altbauliebhaft ist ... Das ist der Risikoabschlag. Ihr habt ja sicher auch für dieses Haus einen Preis gezahlt, weil das ja da bei eBay-Kleinanzeigen drin stand. Woher wusstet ihr eigentlich, dass das ein fairer Preis ist? Oder habt ihr verhandelt? Oder wie seid ihr da vorgegangen? Also bei so einem alten Objekt weiß man nie, ob das fair ist oder nicht.

00:40:10: Das kann man an der Stelle einfach so sagen. Es gibt ältere Objekte, die vielleicht in einem besseren Zustand sind, keine Ahnung, die vielleicht zum ähnlichen Preis verkauft werden? Logischerweise muss man ja sagen, wenn man sich so ein Projekt angeht, dass man für den Kauf des Hauses an sich nicht so viel Geld bezahlen kann, dadurch dass wir ja mehr für die Sanierung brauchen. Und entsprechend haben wir uns selber ein Limit gesetzt und haben gesagt, okay, bis

00:40:40: zu dem Betrag ist für uns okay. Und darüber halt nicht. Und wie seid ihr auf diese Summe gekommen? Also habt ihr das überschlagen oder war das Bauchgefühl? Bauchgefühl. Ja. Doch, also dadurch, dass wir, also Gino hat immer gesagt, ja gut, wenn es jetzt nichts wird, dann haben wir halt einen schönen Garten. So nach dem Motto. Ja, weil man wahrscheinlich in anderen Regionen nicht mal ein Grundstück dafür bekommen würde.

00:41:08: Und wir haben dann halt ein verfallendes Haus plus diesen Riesengarten. Da haben wir gesagt, okay, dann machen wir ein Wochenendgrundstück drauf. Stellen wir uns ein Wohnwagen hin am Teich. Genau. Vielleicht muss man auch an der Stelle sagen, wir haben das Haus sozusagen aus Eigenkapital finanziert.

00:41:26: Also wir haben das erst gekauft, bevor wir die Zusage der Bank für eine Sanierung hatten. Also wir haben einen reinen Sanierungskredit jetzt am Ende des Tages und deswegen, ich hatte ja vorhin, glaube ich, schon mal angerissen, dass wir erst das ganze Haus entkernt haben, um dann zu kalkulieren, wie viel Geld brauchen wir dafür. Und wann habt ihr dann die Bankgespräche geführt? Schon bei der Entkernung oder vorher? Nee, danach eigentlich.

00:41:53: Also nach der Entkernung habt ihr die Bank gesprochen? Ja, wir haben das Haus gekauft im Juli 2020. Und die Finanzierungszusage hatten wir erst im März, glaube ich, das Jahr später. Also März 21. Also heißt, wir haben von Juli bis März das ganze Haus schon mal auseinandergenommen und konnten dann sozusagen für uns das Ganze kalkulieren.

00:42:18: Also, ich sag mal, mit dieser üblichen Kalkulation, wie man das so macht, dass man jetzt sagt, ein Quadratmeter kostet, weiß ich nicht, 1500 Euro. Das war uns von vornherein klar, wenn wir das bei 500 Quadratmetern machen, kann man sich ja ausrechnen, was dabei rauskommt, dass das einfach für uns nicht funktioniert und ja auch so nicht der Fall ist, dadurch, dass halt das ganze Grundgerüst, also wirusubstanz war halt noch super. Und deswegen haben wir das halt nicht so wie üblich kalkuliert, sondern dann wirklich

00:42:49: mit den Handwerkern durchgesprochen, was gemacht werden soll und haben uns dann da die einzelnen Angebote eingeholt. Und auf Basis dieser Angebote haben wir dann das kalkuliert. Und mit der Kalkulation seid ihr dann zur Bank gegangen? Genau. Und das muss ja entscheidend auch überzeugend gewesen sein, sonst hätten wir ja die Zusage

00:43:09: dafür auch nicht bekommen. Also hat dann am Ende des Tages geklappt. Das heißt, ihr seid aber dann wirklich sehr risikobereit, weil ihr habt quasi eine Ruine gekauft mit Eigenkapital, ohne zu wissen, ob ihr den Kredit kriegt für eine Sanierung. Naja, wir hätten ja ein Tiny-House in den Garten stellen können. Das war ja Plan B. Ja genau, okay. Aber das ist ja schon mal auch eine Typsache. Also ich finde es super,

00:43:35: ich finde das total mega. Aber für jemanden, der sehr sicherheitsbewusst ist, der hätte wahrscheinlich kalte Füße bekommen. Ja, genau. Nee, cool. Ja, okay, spannend. Man muss auch sagen, wenn Corona nicht gewesen wäre, hätten wir das Haus auch nicht gekauft. Warum?

00:43:51: Wir hatten in dem Jahr ganz andere Pläne. Ich war dann in Elternzeit mit dem zweiten Kind und wir wollten eine Amerika-Reise machen. Die hatten wir auch schon gebucht. Und wir wollten in dem Jahr auch noch heiraten, also unsere freie Trauung noch machen. Wir waren schon standesamtlich verheiratet, ja, und das war dann irgendwie nicht mehr möglich. Ja, und dann irgendwie hat es uns dann zu diesem Haus… Also hätten wir die anderen beiden Sachen

00:44:12: gemacht, sage ich mal, hätten wir wahrscheinlich das Haus nicht gekauft. Erstmal zeittechnisch, geldtechnisch. Ja, Zeit auch. Ja. Ja. Okay. Und würdet ihr mir ungefähr verraten, was ihr für die Ruine gezahlt habt? Also, ihr müsst jetzt keine Zahlen nennen, aber so… Würden wir nicht. Nee. Also so über 100.000, unter 100.000?

00:44:35: Na, unter. Das können wir sagen. Ja, okay. Okay. Weit unter? Nee.

00:44:43: Okay, okay. Und die Sanierung war quasi dann ja noch mal ein Vielfaches, oder? Also ihr habt ja viel mehr noch in die Sanierung gesteckt. Ja, ja. Im Vergleich zum Kaufpreis? Ja, das ist ja logisch. Ja, genau.

00:44:59: Und welches, wenn ihr das malen nehmt, also ihr müsst mir nicht die Zahl verraten, aber wenn ihr sagt, der Kaufpreis und die Sanierungskosten stehen die da so eins zu… also doppelt so viele Sanierungskosten oder dreifach so viele Sanierungskosten oder so, dass man einfach so ein bisschen ein Gefühl dafür kriegt, was da… Das ist ja ein Prozess. großen Topf aus dem wir rausnehmen, sondern der Topf füllt sich durch Lohn und Gehalt. Und er geht auch wieder, weil wir was bezahlen müssen. Das heißt, man kann das jetzt gar nicht so pauschal sagen, dass wir sagen, wir haben jetzt das Zehnfache zur Verfügung und das Zehnfache geben wir jetzt aus. Das ist nicht der Fall. Wir haben natürlich, weil wir ein paar

00:45:43: Posten haben, die halt einfach Geld fressen, Heizung und Fenster und Dach, die muss man natürlich irgendwie erstmal parat haben, weil der Heizungsbauer ja nicht sagt, ich warte jetzt fünf Jahre auf meine Rechnung. Das heißt also, da müssen wir natürlich auch das Geld zur Verfügung haben. Und das habt ihr mit dem Kredit finanziert. Genau, das lösen wir über den Kredit, aber alles, was so ein laufender Prozess ist oder was

00:46:05: im laufenden Prozess kommt, das versuchen wir natürlich über Gehalt und so weiter zu regeln. Ja, okay, verstanden. Und Denkmalförderung habt ihr beantragt, diese AFA? Die AFA-Abschreibung, das ist ja nochmal was anderes, da muss man nichts für beantragt, diese AFA? Die AFA-Abschreibung, das ist ja noch mal was anderes, da muss man nichts für beantragen. Das bekommt man ja einfach so, wenn man dann seine ganzen Rechnungen einreicht. Aber jetzt...

00:46:30: Das kommt darauf an. Ich musste einen Vertrag damals mit der Gemeinde schließen, also mit der Stadt, dann kriege ich eine Denkmalförderung. Das ist aber immer abhängig von der Stadt. Bei uns war das so, dass alle Sachen, die wir machen, müssen halt beantragt sein über diese denkmalrechtliche Genehmigung. Und was da nicht beantragt ist und auch nicht genehmigt ist, wird auch nicht gefördert. Und dadurch, dass wir aber alles, also wir haben zwei Anträge bis jetzt gestellt, also einmal, weil wir anfangen wollten mit dem Abriss, haben wir schon mal einen vorab gestellt und dann haben wir noch einen zweiten gestellt für die komplette Innenraumsanierung. Ja und uns wurde eigentlich alles genehmigtheitsentsprechend, können wir auch alles über die AFA am Ende des Tages abschreiben. Aber das ist ja super, weil das ist ja doch, wenn man dann quasi einen guten oder einen Verdienst hat, ist es ja auch über eine gewisse, das sind ja neun Jahre glaube ich insgesamt, sieben oder zwei, kann man dann ja da auch wieder, sage ich mal, mit Sonderzählungen seinen Kredit ja auch irgendwie

00:47:38: bezahlen. Das wäre schön, ja. Ja, das wäre schön, genau. Oder, was bei uns dann auch so die Überlegung ist, oder eben in den Innenausbau stecken. Ja, ja, ja. Genau. Ja, nee, das, es gibt ja noch diese extra Förderung für denkmalgeschützte Gebäude, wenn man ja zum Beispiel sagt, übers Land, projektabhängig dann, beispielsweise wir wollen jetzt den Treppenaufgang machen, dann könnte man das einreichen und dann gibt es da so eine Entscheidungsrunde und die entscheiden dann, welches Projekt wie viel Geld bekommt. Da haben die aber gleich von Anfang an gesagt, das ist zeitlich relativ aufwendig, weil es nur einen Termin gibt im Jahr und die entscheiden dann für das kommende Jahr und man

00:48:19: muss da wirklich, also man ist an Fristen gewunden, das war ein bisschen schwierig für uns. Und zum anderen, man bewirbt sich jetzt nicht auf 10.000 Euro, sondern bewirbt sich mit diesem Projekt und dieser Fördertopf wird dann durch Anzahl der Projekte geteilt, aber auch nicht gerecht geteilt, sondern es kann sein, dass das eine Projekt 9.000 bekommt und das andere 1.000. Und da haben wir gesagt, nee, das ist uns jetzt nicht wert, darauf zu warten, weil dann würden wir so viel Verzug haben, dass wir sagen, wir fangen jetzt erstmal ohne diese Sonderförderung für den Geschützgebung.

00:48:55: Ja, weil man ja auch nicht hätte vorher anfangen dürfen. Das war das große Problem. Wir hätten ja einfach warten müssen und hätten am Ende des Tages nicht mal gewusst, ob wir überhaupt was kriegen. Dann hätten wir ein Dreivierteljahr verschenkt und kriegen am Ende des Tages nichts. Deswegen haben wir uns erstmal dagegen entschieden. Ja, total verständlich. Also was bei uns noch gibt, es sind dann so Denkmalpreise,

00:49:16: die man quasi im Nachhinein, kann man dann sein Projekt quasi vorstellen und bewerben und kriegt im Nachhinein für eine schöne Umsetzung dann noch ein... Genau. Und das könnte für euch auch interessant sein. Mehr als ein Blumenstrauß, aber jetzt auch nicht massig, aber halt auch eine kleine Anerkennung und halt was, was man vielleicht dann wieder in ein anderes Thema reinstecken kann im Innenausbau oder so. Ja, das war der erste Teil des Interviews mit Janina und Chino.

00:49:48: Hört gleich weiter mit dem zweiten Teil. Transcribed with Cockatoo

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