Steigen die Zinsen immer weiter? Und was bedeutet das für euch? Preisentwicklung/Teil 3 #17

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00:00:27: Ja und was bedeutet das jetzt konkret? Ich mache ja gerade ein paar Folgen zu dem Thema Immobilienpreise und ich versuche da das aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Ja und ich hoffe, dass ich jetzt nach ein paar Folgen ein fundiertes, spannendes Resümee ziehen kann. Heute geht es eben um das Thema Zinswende.

00:00:45: Ja, überall ist das zu lesen, die Zinsen für Baufinanzierungen steigen und steigen. Viele Berater nutzen das jetzt auch gerade so ein bisschen als Argument, dass jetzt alle noch schnell unterschreiben sollen. Ich hasse es ja, wenn man so unter Druck gesetzt wird. Klar sind mehr Zinskosten erstmal nicht so prickelnd, aber was heißt das jetzt eigentlich konkret? Warum steigen denn die Zinsen überhaupt und um wie viel und ist das jetzt dauerhaft so?

00:01:11: Und dann frage ich mich noch, welche Effekte haben jetzt die höheren Zinsen im ganzen System? Ja, in dieser Folge versuche ich mal der Sache auf den Grund zu gehen. An der Stelle wollte ich mich nochmal bedanken für alle, die mir Studien zugeschickt haben. Ich habe mir die jetzt genau angeschaut und die fließen jetzt auch hier in die Folge mit ein. Also nochmal vielen, vielen Dank. Ja, die Zinsen für Baukredite, die sind ja wirklich extrem gestiegen.

00:01:42: Seit Dezember war das mit einer zehnjährigen Zinsbindung bei 0,9 Prozent und jetzt im Mai schon, also wirklich erst ein halbes Jahr später, schon über 2,7 Prozent. Also das hat sich verdreifacht. Wow, das ist wirklich mal eine Ansage und das weniger als einem halben Jahr. In den Shownotes findet ihr auch einen Link zu einer Grafik, wo ihr diese Zinskurve mal nachvollziehen könnt.

00:02:07: Klar, die waren jetzt auch total niedrig, also 0,9% Zinsen ist jetzt auch verdammt wenig. Aber warum sind die jetzt eigentlich angestiegen? Denn der aktuelle Leitzins der EZB, der liegt doch heute im Juni 2022 immer noch bei 0,0 und bei 0% ist er schon seit 2016. Also da ist ja eigentlich faktisch von der Seite nichts passiert. Aber eine Sache hat sich seitdem doch drastisch verändert. Und zwar die Inflation. Die Inflation ist ja in den letzten Monaten immens angestiegen, zuletzt ja im Mai 2022

00:02:48: laut dem Statistikamt Eurostat auf geschätzte 8,1 Prozent. Und so einen Anstieg, den gab es das letzte Mal in den 70er Jahren. Ja, aber warum ist das jetzt so? Auslöser für die Inflation sind diese immensen Energiepreissteigerungen, die eben ausgelöst wurden vom Ukraine-Krieg und auch die Lieferengpässe, die eben durch die aktuellen Lockdowns in China zustande kommen. Ja und da habe ich ein Interview beim FAZ-Podcast gefunden und die geben eine Einschätzung, wie sich die Inflation jetzt weiterentwickeln könnte. Wenn wir da jetzt vielleicht zunächst mal bei den beiden Haupttreibern bleiben, Krieg und China, was die steigenden Energiepreise angeht, Öl, Gas oder auch nicht so ganz so günstige Alternativen,

00:03:37: nach denen Robert Habeck ja jetzt sucht, das klingt jetzt für mich nicht so, als würden die Energiekosten in den nächsten Monaten, Jahren wieder sinken. Ne, die Erwartungen würde ich jetzt auch nicht haben. Zumal man ja wirklich versucht, dann auch Alternativen zu finden, die dann oft auch teurer sind. Und ganz unmittelbar kann man auch auf die Erzeugerpreise gucken.

00:03:59: Also das sind die Preise, die der Erzeuger eines Produkts der nächsten Ebene in Rechnung stellt, also dem weiterverarbeitenden Betrieb oder dem Handel. Die sind schon um 33 Prozent gestiegen in diesem Monat. Oh je. Nimmt das das vorweg sozusagen? Das nimmt das so ein bisschen vorweg. Also, wenn die für ihren Dünger halt 112 Prozent mehr gezahlt haben,

00:04:19: dann wird das halt mit einem gewissen Nachlauf dann auch irgendwie bei den Konsumenten ankommen. Und wenn man da sieht, was Eisen und Stahl 60 Prozent mehr kosten und Futtermittel 53 Prozent mehr. Und so kann man das fortsetzen. Dann sieht man, dass diese deutlich gestiegenen Erzeugerpreise noch viel deutlicher gestiegen sind, als das, was beim Konsumenten bisher ankam. Also da wird noch ein bisschen was nachkommen die nächsten Monate.

00:04:42: Das ist zu befürchten. Ja, etwa, ich glaube, 30, 40 Prozent dieser Inflation, dieser Effekte kommen wohl durch die Lieferkettenproblematik zustande. Es gibt ja auch verschiedene Messungen. Aber wenn wir es jetzt mal ganz abstrakt besprechen, die Lieferkettenproblematik zumindest, die könnte sich doch mit einem Ende der Pandemie in China zumindest mal komplett erledigen irgendwann wieder, oder?

00:05:09: Die könnte sich komplett erledigen, wobei jetzt schon auch einige Unternehmen überlegen, ob man die Abhängigkeit von solchen Ländern reduzieren will, ob man Lieferketten neu organisieren will. Also da ist einiges in Bewegung, aber in der Tat der Stau vor den chinesischen Häfen oder so, der könnte sich dann in den nächsten Monaten vielleicht mal wieder etwas reduzieren. Hört sich auf jeden Fall nicht so an, als könnten wir in diesem Jahr noch mit deutlich niedrigerhte Inflation und ein Ende der Inflation ist gerade auch noch nicht so wirklich in Sicht. Aber die Lieferengpässe könnten sich irgendwann wieder auch entspannen.

00:05:53: Also eine erhöhte Inflation, das bedeutet, dass die Baukosten natürlich erheblich steigen, also neu bauen und sanieren wird erheblich teurer. Aber was bedeutet jetzt so eine Inflation, wenn ich aktuell einen Kredit aufnehmen will? Hier habe ich eine schöne Erklärung von Professor Volkgländer, einem Volkswirt, gefunden. Bis letztes Jahr haben die meisten Kapitalmarktteilnehmer erwartet, die Inflation ist temporär. Wir kommen zunehmend raus aus den

00:06:24: Lieferkettenproblemen, aus den Produktionsproblemen und dann haben wir 2022 eine relativ normale Inflationsrate wieder. Jetzt haben wir den Ukraine-Krieg und jetzt stellt man fest, Energie wird teurer, deutlich teurer, Nahrungsmittel, Ukraine mit einer der größten Produzenten von Weizen, all das wird jetzt teurer. Jetzt kommt man natürlich ins Grübeln und sagt, wie lange bleibt die Inflation? Umso länger die Inflation bleibt, umso eher sagen natürlich diejenigen, die

00:06:52: Kapital haben, ich möchte auch eine gewisse Kompensation dafür haben. Das ist letztlich auch ganz klar. Wenn du mir jetzt Geld leihst für zehn Jahre und du schaust jetzt auf die Inflationsrate, würdest du auch sagen, ich möchte ja nach 10 Jahren nicht schlechter dastehen. Möglichst. Und von daher ist das natürlich jetzt eine Anpassung an diese höhere Inflationserwartung. Also aktuell steigen bereits die Zinsen, weil die Banken die Inflation mit einpreisen.

00:07:25: Denn die wollen ja nach 10 Jahren, die meist zu einen Zins gebunden ist, ja am Ende nicht schlechter dastehen. Ja und dann gibt es ja noch die EZB, die gerade durch die hohe Inflation unter Druck gerät. Denn der Job einer Zentralbank ist ja die Inflation niedrig zu halten. Das heißt, die muss jetzt dann eigentlich reagieren. Aber die Lage ist für die IZB gerade echt schwierig und auch das erklärt Professor Volkgländer hier ganz gut.

00:07:55: Also die Situation für die Zentralbank ist wirklich diffizil. Also das typische ist eigentlich, die Wirtschaft überhitzt, die Nachfrage ist zu stark, dann steigen eben die Kapazitäten, kommen nicht hinterher, die Produktion kommt nicht hinterher, dann gibt es Preissteigerungen. Und dann sagt die EZB ganz klar, wir müssen das stoppen, wir müssen die Zinsen erhöhen, bisschen Luft aus dem Markt nehmen, damit sich das Ganze nicht aufschaukelt. Jetzt haben wir aber tatsächlich kostengetriebene Inflation. Das heißt die Güter sind ja wirklich knapp, Nahrungsmittel sind auf einmal knapp wegen dem Ukrainekrieg, Gas, fossile

00:08:29: Energien sowieso. Daher kommen diese Preiseffekte. So und jetzt kann die EZB natürlich sagen, wir erhöhen die Zinsen, das nimmt die Knappheit aber nicht weg. Also wir haben tatsächlich diese Knappheit. Deswegen kann man dann als Zentralbank sagen, okay wir warten erstmal ab und hoffen, dass diese Kostenexplosion zurückgeht. Aber das Problem ist natürlich, umso länger man wartet, umso eher bleiben diese Inflationserwartungen da.

00:08:58: Das heißt, wenn alle irgendwann damit rechnen, dass wir 5% Inflation haben, dann passt man ja auch schon die Preise im Vorhinein an. Also die Gaststätten, die Hotels, die Unternehmen und natürlich entsteht was anderes. Es entsteht so eine Lohnpreisspirale. Also es gibt jetzt die ersten Forderungen von Gewerkschaften, wir müssen 5%, 6%, 7% Lohnerhöhung haben, damit wir keinen Kaufkraftverlust haben. Wenn das passiert, dann schaukelt sich das natürlich immer mehr auf und dann kann sich auch die Inflation wirklich verfestigen und dann müsste die EZB, müsste die Zentralbank umso schärfer reagieren. Das ist jetzt ein bisschen das Dilemma. Reagiert sie jetzt sehr früh, könnte sie

00:09:37: einen wirtschaftlichen Abschwung verstärken, weil natürlich die Staaten dann auch teurer sich finanzieren, weil die Unternehmen sich stärker finanzieren. Wartet sie aber zu lange, dann könnte sich erst recht die Inflation aufschaukeln. Und das macht es eben sehr schwierig. Ich denke, so wie sich jetzt die Inflation entwickelt, werden wir schon die ersten Zinsschritte doch in diesem Jahr erleben. Und eine schärfere Intervention einfach als Signal, wir lassen das nicht so lange laufen.

00:10:12: Also zusammengefasst heißt es nochmal, die Inflation ist wegen dem Ukraine-Krieg und durch die Lieferengpässe in den letzten Monaten wirklich extrem gestiegen, so hoch wie zuletzt in den 70er Jahren. Und wenn jetzt die Banken einen Baukredit mit einer Zinsbindung rausgeben, dann wollen sie ja nach der Zinsbindung keinen Wertverlust haben und preisen die Inflation im Zinssatz jetzt schon mit ein. Experten gehen eben davon aus, dass im Juli jetzt der Leitzins von der EZB steigt, also das wurde ja auch gestern angekündigt, und dass aber auch im September nochmal eine Steigerung

00:10:45: erfolgt. Seit 2016 war dieser Nullzins und jetzt im Sommer 2022 wird er jetzt wahrscheinlich nach sieben Jahren das erste Mal angehoben und das nennt man eben dann die Zinswende. Die Nullzinspolitik hätte dann eben vorerst mal ein Ende. Was hat jetzt eine Zinserhöhung beispielsweise alles zur Folge? Also natürlich schaue ich mir die Sachen jetzt mit Blick auf den Immobilienmarkt an. Zum einen gibt es natürlich Menschen, die wegen der Inflation in den Immobilienmarkt einsteigen wollen, weil ihr Geld auf dem normalen Tagesgeldkonto durch die Inflation entwertet wird.

00:11:25: Daher gibt es generell eine Tendenz, bei Inflation in Sachwerte zu gehen. Das kann jetzt der Kauf von Immobilien, aber auch Edelmetallen sein oder auch Aktien und Kunst. Wie stark der Effekt wird, ist aber noch nicht so genau vorhersehbar, denn viele Menschen sind hier so ein bisschen träge. Und die Leute, die eh auf Rendite schauen, die haben ihr Geld bei den niedrigen Zinsen, ja und zum Großteil gab es ja auch schon bei großen Summen negative Zinsen, die haben das eh schon anders investiert.

00:11:54: Also es bleibt unklar, wie viel Nachfrage da jetzt auf dem Immobilienmarkt entsteht. Was bedeutet das jetzt für uns, die ein Eigenheim haben oder auch kaufen wollen? Also steigende Zinsen für bestehende Eigenheimbesitzer. Wir haben ja alle zum großen Teil eine sehr lange Zinsbindung vereinbart und das heißt eigentlich, auch wenn die Zinsen steigen, bleiben die Raten erstmal gleich. Wer allerdings eine Anschlussfinanzierung braucht, bei dem könnte es eventuell teurer

00:12:26: werden, je nachdem wie lange seine Zinsbindung war und welchen Zins er in seiner alten Finanzierung hatte. Also generell geht man von keiner Versteigerungswelle aus, dass sich jetzt Leute ihre Raten nicht mehr leisten könnten. Ja und für diejenigen unter euch, die aktuell ein Haus kaufen möchten, ist die Situation wirklich bitter. Denn die Immobilienpreise sind jetzt auf einem Höchststand und durch die höheren Zinskosten und die steigenden Baukosten können sich jetzt echt viele den Kauf von einem Haus

00:12:55: überhaupt nicht mehr leisten. Und parallel, ist auch interessant, will die BaFin die Kreditvergabe auch noch strenger regeln, um so Überschuldungen zu vermeiden. Denen sind nämlich so 90% und 100% Finanzierungen so ein Dorn im Auge. Ja und die Banken werden jetzt ab nächstes Jahr gezwungen, mehr Eigenkapital als Sicherheitspuffer aufzubauen und in der Summe heißt das, der Kauf und damit die Finanzierung eines Hauses

00:13:24: wird aktuell für viele zu teuer und viele bekommen auch gar keinen Kredit mehr. Und dadurch könnte die Nachfrage nach Immobilien jetzt dann in vielen Orten etwas abkühlen. Wo jetzt aktuell eine richtige Zykluswende ansteht, dazu mache ich nächste Woche eine Folge. Und was man jetzt auch nicht vergessen darf, wie verhalten sich jetzt die Investoren bei

00:13:49: steigenden Zinsen, also Immobilieninvestoren? Und da muss man so ein bisschen zwischen den privaten Immobilieninvestoren und den großen Immobilieninvestoren unterscheiden, denn die großen, die werden ja auch zum Teil reguliert und die müssen also besondere Regeln erfüllen. Also private Immobilieninvestoren, jeder hat wahrscheinlich auch welche im Bekanntenkreis, das sind einfach Privatleute, die für ihre Altersvorsorge so ein paar Wohnungen gekauft

00:14:15: haben und die haben meistens auch eine Zinsbindung vereinbart. Und insofern ändert sich jetzt in deren Kalkulation erstmal nichts. Aber es gibt natürlich in diesem Investorenbereich verschiedene Strategien. Manche investieren kurzfristig, andere langfristig. Und die Investoren, die Wohnungen jetzt an Standorten haben, wo die Preise vielleicht bald fallen könnten, die könnten jetzt gerade überlegen, ob sie die guten Preise noch mitnehmen

00:14:45: und ihre Objekte jetzt verkaufen. In der Folge 15 habe ich jetzt schon mal gezeigt, dass es Studien gibt, die zeigen, dass in halb Deutschland die Nachfrage sinken wird in den kommenden Jahren. Ja, und da werden wahrscheinlich auch die Preise fallen. Also hört euch diese Folge nochmal genau an. Also wenn manche private Investoren jetzt die guten Preise noch mitnehmen wollen und

00:15:07: das für sie auch steuerlich gerade gut passt, dann könnten einige ihre Immobilien abstoßen und dadurch würde das Angebot an Immobilien in bestimmten Regionen vielleicht steigen. Ob jetzt auf der anderen Seite private Investoren aktuell viel kaufen, da gehen die Meinungen gerade sehr weit auseinander. Fest steht aber, dass durch den höheren Zins es schwerer wird, gute rentable Investments zu finden und die

00:15:33: Sicherheitspuffer werden auch immer kleiner. Das heißt, manche private Investoren sind da gerade echt pessimistisch unterwegs. Ja und dann haben wir ja noch diese großen regulierten Kapitalanleger, das sind zum Beispiel so Versicherungen und so. Und die haben auch große Immobilienbestände aufgebaut in den letzten Jahren, weil die legen eigentlich klassischerweise in Anleihen an, aber während dieser Nullzinspolitik waren die echt unattraktiv. Und das könnte sich jetzt aber bei einer Zinswende enorm ändern und das hätte anscheinend

00:16:12: wirklich gravierende Folgen für den ganzen Immobilienmarkt. Warum das so ist, erklärt uns jetzt hier Andreas Beck. Wenn die Zinsen wieder auf einem vernünftigen Niveau sind, gerade bei langlaufenden Staatsanleihen, dann habe ich hier wieder eine relevante Anlageklasse, die für die professionellen Investoren interessant ist. Und das geht in der Regel zu Lasten anderer Anlageklassen. Das heißt, dieses Konzert orchestriert sich etwas neu.

00:16:42: Es wird umgeschichtet. Es wird dann umgeschichtet. Was wird da besonders leiden? Immobilien und Infrastruktur. Weil das sind die Ausweichhäfen, in die die institutionellen Anleger gegangen sind. Die Aktienquote ist niedrig, war niedrig und wird niedrig bleiben.

00:17:00: Aus regulatorischen Gründen, zum Beispiel die deutsche Versicherungsindustrie hat inzwischen eine höhere Quote an illiquiden Assets als an Aktien, weil sie Infrastruktur anders bilanzieren kann. Und da wird, glaube ich, viel Luft rausgehen, wenn Staatsanleihen wieder eine vernünftige Anlageklasse geworden sind. Besonders treffen wird das aus unserer Sicht den Immobilienmarkt. Ja und das nochmal in meinen Worten. Also wenn die Anleihenzinsen wieder attraktiver werden, dann werden die großen Kapitalanleger umschichten. Umschichten heißt, sie werden Teile ihrer

00:17:41: Immobilien verkaufen und das Geld wieder in Anleihen stecken. Und damit würde also auch das Angebot an Immobilien auf dem ganzen Markt wieder steigen. Ja, und die verkaufen dann nicht so eine kleine Wohnung, sondern die haben echt große Bestände. Ja, und das hat dann wahrscheinlich wirklich einen enormen Effekt, denn ich habe eine Studie der Deutschen Bank Research jetzt direkt vom April 22 gefunden und die formuliert es so.

00:18:09: In dem Moment, in dem Anleihen wieder attraktive Renditen abwerfen, könnte die Nachfrage nach Wohnimmobilien praktisch über Nacht kollabieren. Wow, das sind jetzt schon mal krasse Worte für sonst so nüchterne Studien. Also wenn die Anleihenzinsen steigen, dann kann das wirklich zu einer abrupten Neubewertung am ganzen Wohnimmobilienmarkt führen. Dann ruckelt es so wirklich am Immobilienmarkt und zwar würden dann die Preise für Immobilien

00:18:36: fallen. Anscheinend auch gewaltig, wenn es einen gewissen Punkt überschreitet. Ja und natürlich überlegen die jetzt auch an welchen Standorten es schlau ist dann auszusteigen und welche sie halten wollen. Also das Angebot an Immobilien würde jetzt nicht überall gleich steigen, sondern wahrscheinlich regional unterschiedlich. Die Politik will so Szenarien natürlich eher vermeiden, aber letztendlich darf denen auch die Inflation nicht davonrennen. Denn wenn die Inflation weiter so hoch bleibt,

00:19:05: dann gibt es eben noch ganz andere Auswirkungen auf die ganze Wirtschaft. Ja und dann müssen die weiter die Zinsen anheben. Na dann bleibt ja wohl die spannendste Frage, um wie viel werden jetzt die Zinsen weiter steigen und ab wann würde es dann zu diesem Kipp-Effekt kommen? Ja und das ist wirklich gerade eine heiß diskutierte Frage und da gehen die Meinungen weit auseinander. Aber schauen wir uns nochmal kurz die Zinsen für 10-jährige Anleihen an, denn die haben ja anscheinend so eine enorme Wirkung. Also in den letzten Jahren waren die so ab 2019 sogar negativ, das heißt die schwanken

00:19:44: so bei minus 0,4 Prozent rum. Also kein Wunder, dass die großen Investoren das nicht so prickelnd fanden und lieber in Immobilien investiert haben. Aber jetzt im Januar 2022 kam es da zu einer Trendwende und nach längerer Zeit wurden die Anleihenzinsen wieder positiv und stiegen rasant auf bis zu 1,2 Prozent. Ja und das ist natürlich jetzt schon eine interessantere Rendite für große Anleger. Aber ab wann schichten die jetzt dann so richtig um?

00:20:12: Ja und hier zitiere ich jetzt nochmal die Studie von DB Research und die sagen, diesen Kipp-Effekt zu bestimmen ist schwierig. Basierend auf unseren Erfahrungen dürfte er wohl bei Bundesanleihenredditen zwischen 2 und 4 Prozent zu verorten sein. Ah ok, also so ab 2 Prozent wird es interessant für die großen Investoren dann umzuschichten. Aktuell sind wir also noch so bei 1,2 Prozent. Die Frage ist jetzt, wie schnell und wann kann es so auf 2 bis 3 Prozent steigen?

00:20:43: Und kommt es dann wirklich so gleich zu so einem Kipp-Effekt? Hier wird gerade wirklich sehr heftig diskutiert und ich sammle dazu nochmal Studien und wenn ich was Spannendes finde, dann mache ich dazu eine Extra-Folge. Ja, aber jetzt nochmal, was bedeutet das jetzt für die, die jetzt ein Eigenheim kaufen wollen? Steigen die Zinsen für BAUZ-Finanzierungen immer weiter? Aktuell sind wir jetzt bei ungefähr 2,7 Prozent und die Antwort ist ja, tendenziell schon.

00:21:17: Aber wie stark, das ist umstritten. Laut DB Research könnten in diesem Jahr sie etwas seitwärts laufen und das heißt, die bleiben relativ stabil und steigen dann noch leicht bis 2023 auf 2,95 Prozent, also jetzt 2,7, dann Ende 2023 auf 2,95. Aber andere Experten, wie zum Beispiel Andreas Beck, der ist ein bisschen anderer Ansicht und der glaubt, dass die 4%

00:21:45: schon in Sichtweite sind. Was heißt es jetzt? Noch schnell unterschreiben und kaufen? Naja, das kann ich pauschal nicht empfehlen, denn das hängt echt stark von der Region ab. Denn es wird ja in vielen Regionen auch zu einem Zyklusende kommen, das heißt der Markt

00:22:03: wird sich abkühlen und die Preise werden sinken. Wo genau und ab wann mit diesem Zyklusende zu rechnen ist, das erfahrt ihr nächste Woche. Jetzt kocht wahrscheinlich euer Kopf und deshalb versuche ich die heutige Folge jetzt nochmal zusammenzufassen. Also, die Inflation ist wegen dem Ukraine-Krieg und den Russland-Sanktionen und durch die Lieferengpässe in den letzten Monaten extrem gestiegen. So hoch wie zuletzt in den 70ern. Wenn Banken jetzt einen Baukredit mit einer Zinsbindung von bis zu 10 Jahren

00:22:39: rausgeben, dann wollen die ja nach der Zinsbindung keinen Wertverlust haben. Und deshalb preisen die die Inflation jetzt schon in den Zinssatz mit ein. Und Profis gehen eben davon aus, dass im Juli der Leitzins von der EZB auch nochmal steigen wird und sogar vielleicht nochmal im September. Was bedeutet jetzt diese Zinserhöhung für alle, die schon ein Eigenheim haben oder eine Immobilie als Privatinvestor besitzen. Also wer eine lange Zinsbindung hat, der ändert sich erstmal gar nichts. Für Leute, die jetzt eine

00:23:10: Anschlussfinanzierung brauchen, die sollten sich zügig den aktuellen Zins sichern. Ja und für diejenigen unter euch, die gerade kaufen wollen, also die Zinsen werden auf kurz oder lang etwas steigen, wie stark ist allerdings umstritten. Allerdings irgendwas zu kaufen, um einfach was zu haben, ist sicherlich unklug. Denn es wird wahrscheinlich zu einer Abkühlung am Immobilienmarkt kommen, aber das ist regional sehr unterschiedlich.

00:23:38: Große Vorsicht und ganz genau hinschauend gilt in 50 Prozent aller Landkreise in Deutschland. Und deshalb solltet ihr unbedingt die Folge 15 anhören und da auch mal die Landkarte anschauen, die ich verlinkt habe. Wer in den Metropolen und im Speckgürtel kaufen will, der sollte schauen, dass das gesamte Paket noch erschwinglich ist und nicht ganz auf Kante genäht ist. Ja und alle, die auf noch extreme Wertsteigerungen hoffen, das wird relativ unwahrscheinlich. Ja, weil diese Wertsteigerungen der letzten Jahre werden wir in dem extremen

00:24:12: Ausmaß nicht mehr sehen. Ja, nächste Woche stelle ich jetzt verschiedene Studie zum Thema Zyklusende vor, denn der Immobilienboom hat nämlich wahrscheinlich vielerorts ein Ende. Wo genau und wann das Ganze beginnt, das erfahrt ihr alles in der nächsten Woche. Also hört gern nächste Woche rein, wenn es um das Thema Zyklusende geht. Wenn ihr auch noch Studien habt, die dazu spannend sind, dann schickt sie mir gerne wieder zu.

00:24:45: Ich lese die auch wirklich und ordne die auch ein. Wenn euch jetzt diese Folge gefallen hat, dann teilt sie doch gerne mit Freunden, die auch gerade über das Thema Haus oder Wohnung kaufen nachdenken. Und hört euch auch die Folge 15 an, in der ich das Thema Nachfrage, Entwicklung und die Folgen auf die Immobilienpreise beleuchtet habe. Das ist echt spannend, vor allem für die, die ein Haus nicht in den Metropolen suchen. Und in der Folge 16 geht es um das Thema Immobilienblase und kommt es bald zu einem Crash, das ist

00:25:15: auch mega interessant. Wer keine frische Folge verpassen will, der kann gerne meinen Kanal abonnieren und natürlich freue ich mich über eine gute Bewertung bei Apple und Spotify. Zudem könnt ihr mir bei Apple auch einen Kommentar hinterlassen, was euch gefällt und was euch auch noch interessieren würde. Also bis zum nächsten Mal, ich freue mich auf euch, bis dann, ciao! Transcribed with Cockatoo

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