HomeStory: Warum der Standort so wichtig ist: Karin erzählt von ihrer Trennung (Teil 2) #13

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00:00:37: ihre Ehe scheiterte und sie gibt Tipps, was man bei der Standortwahl wirklich genau beachten sollte. Zudem erzählt sie uns, wie sie das Haus wieder verkauften und verrät ihren Trick, wie sie in Hamburg zwei coole Wohnungen gefunden haben. Aber jetzt erzählt sie uns erstmal, wie sie als Kölnerin in Kiel ankam. Wann kam dann für dich so ein bisschen die Realisierung, dass der Standort nicht der richtige für

00:01:05: dich ist? Ja, also ich glaube, so nach zwei, drei Jahren hatte ich das erste Tief, dass ich wirklich dachte, Mist, ich habe hier eine einzige Freundin gefunden, die kommt aus Bielefeld. Ist jetzt auch nicht der Hotspot. Aber genau, die ist Psychologin, was ich ganz cool fand, weil die konnte mir dann immer ganz gut helfen. Nein, Quatsch. Nein, die ist super, die ist total lustig und cool und ich bin froh, dass ich sie habe. Aber es war dann zum Beispiel ganz oft so, dass wir dann eben an Silvester hier saßen und dachten, okay, cool, wir machen eine Party.

00:01:49: Und dann, ja, habe ich meine Freundin gefragt, sag mal, bist du da? Nee, ich bin bei meiner Schwester in Bielefeld. Dann habe ich eine andere Freundin aus Hamburg, die hat einen Sohn im Alter von meinem Sohn, und die ist dann immer gekommen. Na ja, und dann saßen wir hier und wollten immer irgendein Spiel spielen, aber man konnte das dann nur mit vier Leuten spielen. So.

00:02:10: Und das fand ich total frustrierend. Also alleine schon. Ich fand es schon total frustrierend, dass wir überhaupt darüber nachgedacht haben, irgendein blödes Gesellschaftsspiel zu spielen, weil uns einfach nichts anderes hier eingefallen ist, weil wir halt so alleine sind. Und ich habe zum Beispiel einen riesigen Esstisch gekauft, der hat 160 Zentimeter

00:02:30: Durchmesser, der so rund ist. Und ich habe mir mal vorgestellt, ah, das wird so toll. Ich koche auch total gerne, ich koche jeden Tag und ich koche gern für andere. Und das ist ja auch alles so offen, also man kann dann so vom Wohnzimmer in die Küche gucken. Also ich habe mir dann immer vorgestellt, hier sitzen dann Freunde und ich stehe in der Küche und ich brutzle da irgendwas und wir quatschen, wir trinken Wein und es ist nie passiert, weil einfach, also ich kann auch verstehen, dass Leute nicht sagen, ey cool, ich komme dich jetzt mal in Kiel besuchen. Also meine besten Freundinnen aus Köln, die haben mich natürlich hier in Kiel besucht, klar. Aber es war nie so, dass du das Gefühl hattest, so, hier ist jetzt mal full House und

00:03:12: und wir machen großes Essen. Ja, und dein Mann, der kam ja ursprünglich aus Kiel, ist der dann schon angekommen und hat der noch Bekannte oder? Mein Mann hat Freunde in Kiel, aber ich glaube, da kommt auch die Kieler Mentalität durch. Die ziehen es vor, einmal im Jahr eine sogenannte Herrenwoche zu machen. Dann fahren die ans Meer nach Eckernförde, da haben die so ein Haus, ein Ferienhaus. Und dann sitzen die da eine Woche, essen ungesundes Zeug und trinken Bier und das reicht denen. Öfter müssen die sich irgendwie nicht treffen. Also ich kann's dir nicht sagen. Deshalb, also die waren dann auch

00:03:52: nie hier bei uns zu Besuch. Ah ja, okay. Okay, also kam so ein bisschen das zusammen, dass du quasi, also als Rheinländerin, dass die Mentalität nicht so gepasst hat, aber auch wahrscheinlich durch deinen Job, dass du ja auch nicht in einer Firma warst, wo man einfach Connections oder ein soziales Umfeld aufbaut. Genau, also die einzigen Menschen, mit denen ich gesprochen habe,

00:04:19: waren die Kassiererinnen in den Bio-Supermärkten, wo wir einkaufen gegangen sind. Und mit meinem Sohn. Ich bin froh, dass ich meinen Sohn hier habe. Und der ist auch extrem witzig zum Glück. Sonst hätte ich mein Kind und meinen Hund nicht gehabt.

00:04:39: Und zum Glück habe ich ja noch mich, sag ich immer. Was würde ich ohne mich hier in Kiel machen? Aber ja, also ich, also das Ding ist, die Kieler, die ich kennengelernt habe, ich habe natürlich auch viele Mütter und Väter kennengelernt in der Kita und in der Schule. Ich meine, das ist wirklich nicht böse. Ich hoffe auch nicht, dass es einer von denen sich anhört.

00:05:01: Aber selbst wenn, ich meine, nicht böse, es wollten sich hier viele mit mir anfreunden, aber ich habe doberweise glaube ich dann immer verglichen mit meinen Freundinnen aus Köln, die alle extrem witzig und durchgeknallt sind und ich habe sowas hier in Kiel nicht finden können. Also hätte ich hätte jemanden im Supermarkt getroffen, von dem ich vielleicht auch so optisch gedacht hätte, oh, die, die ist bestimmt witzig.

00:05:33: Ich hätte die angesprochen, ich bin nicht so. Also, ich quatsch jeden an. Aber ich fand hier niemanden lustig. Also, es tut mir total leid. Also, es sind supervie viele nette Menschen hier, aber es hat nie gebritzelt im Hirn bei mir oder? Also da war keine Verbindung. Also letztendlich hast du jetzt die Entscheidung

00:05:57: getroffen, nach Hamburg zu gehen. Also hast du schon Bekannte in Hamburg? Ich habe drei Freundinnen in Hamburg. Ich glaube, die haben auch Angst, weil ich jetzt gesagt habe, ich komme. Okay. Es ist so, also als wir nach Kiel gezogen sind, habe ich versucht, als ich dann festgestellt habe, dass ich hier nicht ankomme, habe ich dann versucht, mir das schönzureden und habe

00:06:21: mir gesagt, na ja gut, dann begreif doch Kiel als Vorort von Hamburg. Und ich dachte aber, naja gut, dann fahre ich halt jedes zweite Wochenende nach Hamburg und gehe da aus oder treffe eine Freundin. Du machst es aber nicht. Ich kann dir mal erzählen, wie wir jetzt unsere Wohnung gefunden haben. Ich sagte Wohnungen, heißt also, mein Mann und ich haben uns inzwischen auch getrennt. Also Kiel hat unsere Ehe zerstört, sag ich immer gerne. Wow.

00:06:50: Also, aber würdest du sagen, dass das Haus oder der Umbau eine Rolle gespielt hat bei eurer Trennung? Nein, nein. Also das hat uns, glaube ich, eher zusammengeschweißt, weil wir wussten, so, wir müssen das jetzt zusammen durchziehen. Und klar gab es immer Streit um Geld. Wie gesagt, ich bin hier die Kreative, also ich kaufe die

00:07:14: schönen Sachen, aber ich kaufe halt auch die teuren Sachen. Beispiel, unser Sofa hat irgendwie 10.000 Euro gekostet. Habe ich mich halt irgendwann durchgesetzt. Wir haben dann erstmal ein billiges gekauft im Internet und man saß da drauf wie auf Steinen und dann hat er irgendwann eingesehen, also okay, es muss ein besseres Sofa her und dieses Sofa hatten wir auf einer New York Reise entdeckt und saßen da irgendwie drei Stunden drauf und waren total verliebt in dieses Sofa und irgendwann habe ich gesagt, dieses Sofa oder keins. Und natürlich haben wir hier alles im Haus so eingerichtet mit dem Wissen, wir wollen hier

00:07:52: für immer wohnen bleiben. Also das sollte schon für immer sein. Naja, und mir hat sich aber irgendwann echt die Schlinge um den Hals gelegt. Und ich habe immer nur gedacht, könnten wir dieses Haus auf Rollen stellen und an einen anderen Ort verfrachten? Wir haben dann tatsächlich auch nach so mobilen... Schöne Gedanken eigentlich.

00:08:15: Ja, es gibt ja auch diese mobilen Häuser. Das finde ich total cool. Hast du so einen Container oder so ein Haus und du kannst es auf so Räder machen und dann kannst du das so, weil wir dann dachten, wir kaufen uns so was und gehen doch nach Berlin, weil ich halt die ganze Zeit gesagt habe, ich will nach Berlin, ich will nach Berlin. Und naja, da hätten wir

00:08:36: eigentlich nur ein Grundstück finden müssen und wären dann mit diesem Haus dahin und wenn es dann da doof gewesen wäre, wären wir mit unserem mobilen Haus nach Hamburg oder nach Köln wieder. Also Köln stand ja auch jetzt immer immer zur Debatte, aber es hätte sich für mich auch wirklich wie ein Rückschritt angefühlt. Also ich war dann nämlich jetzt letztes Jahr auch ein paar mal in Köln und habe nochmal so gefühlt, so wie ist das denn hier, wieder zu Hause zu sein und ich habe mich wieder total gelangweilt und ich habe auch keine Luft bekommen. Also das war wirklich, also ich habe mich total gefreut, meine Freundin zu sehen. Aber ich

00:09:11: hatte so Bock wieder auf was Neues. Also ich entdecke gerne. So vom Gefühl her, ich würde sofort meine Sachen packen und nach New York ziehen oder nach London oder so. Also ich liebe einfach große Städte. Und deshalb hätte ich wissen müssen, dass das mit Kiel nicht klappt. Aber dann ist man in so einem... Der Piet, als wir umgezogen sind, war der 2,5. Und der war so süß.

00:09:37: Und dann hast du so viel Hormone und denkst so, Hauptsache, das Kind hat einen großen Garten und dann ein Hund. Und dann blühte der Apfelbaum. Und also ich war in so einem komplett anderen Modus. Und dann, als wir hier ankamen, ich habe ja meinen Job dann gewechselt und habe mich dann eben als Autorin selbstständig gemacht. Und ich hatte direkt super viele Aufträge. Das war total geil. Aber hatte halt auch zur Folge, dass ich wirklich Montag bis Sonntag durchgearbeitet habe.

00:10:07: Also ich habe jedes Wochenende gearbeitet. Und seitdem wir hier sind, hat sich daran eigentlich auch kaum was geändert. Früher habe ich das sehr bedauert, weil ich dann immer dachte, oh Mann, ich will an den Strand. Ich will an den Strand, ich will an den Strand. Irgendwann habe ich gedacht, naja, ist vielleicht nicht so schlimm, wenn ich heute nicht mit an den Strand kann, weil ich muss ja arbeiten.

00:10:26: Naja, okay. Und irgendwann habe ich nur gedacht, oh, hoffentlich kann ich nächstes Wochenende, habe ich was zu tun, weil ich weiß sonst gar nicht, was ich machen soll. So, also, und da habe ich so gemerkt, Kiel bietet mir nichts. Also, ich bin hier nie shoppen gegangen zum Beispiel oder in Restaurants. Ich glaube, wir waren hier zweimal in irgendeinem Restaurant essen und ich fand es schrecklich. Also eigentlich geht es dann auch so ein bisschen, dass du in der Lebensphase, sag ich mal, wenn

00:10:54: der, weil der Sohn war ja so zwei Jahre alt und man ist ja da in so einer Wattephase, wo man so in Watte gebauscht ist, dass, dass du deine eigenen Bedürfnisse nicht so gehört hast, oder? Also die dir eigentlich wichtig waren und wichtig sind. Ja, ja. Also was mir wirklich extrem fehlt, sind Freundinnen. Da würde man jetzt so denken, na ja, so dank Internet hat man ja immer Kontakt über Facebook oder WhatsApp, was auch immer. Und nochmal zu Corona, das trifft es nämlich auch ganz gut. Dann fingen ja alle an zu jammern.

00:11:30: Oh, Quarantäne und ich bin so isoliert und man kann nicht mehr rausgehen. Und ich hab mir das immer so angehört und dachte so, krass, das, was gerade alle beschreiben, also so nach einem Jahr waren ja alle so total am Rand, glaube ich, oder nach einem halben Jahr schon. Und ich habe dann nur immer gesagt, Leute, hört mal auf zu heulen. Soll ich euch mal was sagen?

00:11:53: Ich fühle mich in Kiel die ganze Zeit so, als wäre ich in Quarantäne. Das ist mir dann nämlich auch noch mal echt aufgefallen. Wahnsinn. Ich war hier die ganze Zeit komplett isoliert. Die Einzigen, die mit mir gesprochen haben, waren meine einzige Freundin in Kiel, mein Sohn jeden Tag, mein Hund, der sich irgendwann die Ohren zugehalten hat und naja, mein Mann, wenn er abends nach Hause gekommen ist, wobei wir da auch dann meistens nur noch gegessen

00:12:20: haben und dann irgendeine Serie geglotzt haben. Also der Piet, als ihr hierhergekommen seid, war zwei Jahre, mittlerweile ist er neun. Ja, ja. Und genau, wie war das denn für ihn als Kind? Also, der hat total geweint, als wir uns ins Auto gesetzt haben, um nach Kiel zu fahren, klar. weil der hat ja nur verstanden, so, wir fahren jetzt nicht mehr nach Hause in die Wohnung, sondern wir fahren jetzt woanders hin. Da wohnen zwar Oma und

00:12:51: Opa in Kiel, die kannte er aber nicht so gut, weil, wie gesagt, die ja in Kiel wohnen. Und dann, als wir hier aber angekommen sind, natürlich fand er das total geil, wegen Strand. Und es war so, wir sind im Mai hier angekommen, Mitte Mai, und ich hab erst einen Kindergartenplatz für ihn bekommen, nach den Sommerferien. Das heißt, ich musste ihn erst mal selber betreuen, was doof war, weil ich sofort so viele Jobs hatte und dachte nur,

00:13:25: oh Mist. Das ist auch eine Herausforderung. Ja, total. Also klar, ich bin ja immer zu Hause, aber trotzdem, ich muss mich ja konzentrieren. Na ja, und dann hat er sich aber hier, also der ist eh so ein Sonnenschein, also der hat eh immer gute Laune und der fand das halt total geil dann. Ich hab dann immer getextet und er hat dann gemalt in der Zeit. Ich hatte dann auch ein Mädchen, das manchmal auf ihn aufgepasst hat. Oder er konnte dann eben zur Oma und Opa in den Garten.

00:13:53: Ja, und dann war auch schon Kita. Dann ist er in so eine Walldorf-Kita gegangen, die total kuschelig war. Und da hat er sofort Anschluss gefunden. Und inzwischen geht er ja auf die Wallausschule hier, fühlt sich auch total wohl. Aber was das Problem halt auch hier ist, dadurch dass wir hier in Elmschenhagen wohnen, also man ist in acht Minuten mit dem Auto am Hauptbahnhof. Es ist jetzt nicht total weit vom Schuss.

00:14:28: Und trotzdem hat die Waldorfschule ein sehr großes Einzugsgebiet. Das heißt, manche fahren, glaube ich, eine dreiviertel Stunde bis zur Schule immer. Und das heißt, die Freunde sind sehr, sehr weit verteilt. Und wenn ich texten muss, je nachdem, oder anders, je nachdem, was ich texten muss, habe ich manchmal nur sehr, sehr wenig Zeit, weil die Produktionstür mir die Filme sehr knapp schicken. Und dann, ich bin die Letzte in der Kette sozusagen,

00:14:57: die das bekommt. Und so, und dann, ich habe halt auch nicht immer Zeit, dann Piet rumzufahren. Das heißt, der ist hier sehr, sehr, sehr viel mit mir im Haus nach der Schule. Und langweilt sich zu Tode. Weil es im Viertel keine anderen Kinder gibt. Ja, ja. Hier gibt es einfach keine Kinder. Und dann hab ich halt irgendwann zu ihm gesagt, weißt du was, wenn wir in Köln oder in Hamburg wohnen würden,

00:15:22: hättest du wahrscheinlich 20 Kinder zur Auswahl im Umkreis von 100 Metern, mit denen du spielen kannst. Und da hat er, oder auch zum Beispiel, er interessiert sich total für Kunst. Also er kennt alle Maler der letzten 500 Jahre.

00:15:38: Mit dem kannst du zwei Stunden über Surrealismus diskutieren. Kannst du, glaube ich, nur, weil er sich hier so gelangweilt hat, dass er sich echt weitergebildet hat mit sowas, weil ihm einfach nichts anderes übrig blieb. Naja, wirklich. Spannend. Ah ja, okay. Also auch für ihn war das quasi, durch das, dass das Viertel so veraltet war letztendlich, also weil da nur alte Leute leben, auch für ihn eine Herausforderung, weil er einfach auch im Viertel keinen Anschluss gefunden hat, weil die… Ja.

00:16:05: Ah ja, okay, das ist auch spannend, weil natürlich viele, die in so einer Entscheidungsphase sind, wahrscheinlich gar nicht so weit denken, dass man da auch auf diese Aspekte, also nicht nur die Stadt, sondern auch, wo ist das, wie fühlt es sich an, da zu leben, in genau in diesem Viertel, in diesem Haus? Also nicht nur das Haus, sondern auch das Drumherum. Muss ich fahren? Kann ich alles laufen? Brauche ich ein Auto? Genau, dass man das auch noch alles mit berücksichtigt. Und da habt ihr quasi eigentlich nur das Haus gesehen, aber

00:16:37: nicht, wie es eingebettet ist. Ja, auch das. Aber wir haben auch, glaube ich, ganz viele Sachen nicht einkalkuliert. Wie fühlt sich das an, jetzt das Haus zu verlassen? Weil du hast es ja so gestaltet, du hattest ja am Anfang gesagt, du hast eine Vision gehabt, was man da aus diesem Haus machen kann, das so ein Potenzial hat und du hast ja wirklich dann ja auch mit viel Liebe das umgebaut und man sieht ja auch in deinem Instagram-Profil, dass es total schön geworden ist. Und jetzt musst du quasi dein Werk, was ja auch so eine Art Lebenswerk ist, verlassen.

00:17:10: Wie fühlt sich das an? Ja, also wir haben, glaube ich, zwei, drei Jahre sehr, sehr viel geweint bei dem Gedanken, dieses Haus vielleicht zu verlassen. Und ja, ich liebe es, wie es hier eingerichtet ist. Also auch die Architektin hat mich allen Ernstes gefragt, ob ich nicht Innenarchitektin sein will für sie, um ihr zu helfen, andere Häuser einzurichten von anderen Kunden. Cool, das ist doch mein Lob. Auf jeden Fall,

00:17:37: hätte ich vielleicht auch gemacht, aber ich glaube, ich mag dann meinen Job mit Sprache noch ein bisschen lieber. Also beim Texten macht mir dann doch noch mehr Spaß. Wobei ich das vielleicht auch machen würde noch nebenher. Aber genau. Und ich habe festgestellt, es ist total schwer, eine Entscheidung zu treffen. Aber wenn man sie dann irgendwann mal getroffen hat, ist es total einfach.

00:18:03: Sprich, ich habe die ganzen Jahre immer gesagt, ich muss hier weg, ich muss hier weg, ich halte es nicht aus. Jedes Mal wieder geweint, immer wieder gedacht, naja komm, reiß dich zusammen, dann hast du halt hier keine Freunde, dann musst du dir deinen Lebensinhalt aus anderen Dingen zusammenklöppeln. Du hast einen coolen Hund, du hast ein cooles Kind. Meinen Mann fand ich dann irgendwann nicht mehr so cool, leider. Und wir haben dann auch tatsächlich gesagt, wir trennen uns.

00:18:34: Aber wir haben dann gesagt, okay, ist egal, wir bleiben hier trotzdem irgendwie zusammen wohnen, als WG, als Freunde, dem Kind zuliebe, müssen wir das irgendwie hinkriegen. Und dann saßen wir aber hier, ich weiß es noch, das war irgendwann im Februar, beim Frühstück, am Wochenende, hab ich so angefangen zu heulen, weil ich wusste irgendwie, es ist Samstag,

00:18:59: es ist, und ich musste nicht arbeiten, leider, an diesem Wochenende. Und mir ist so die Decke auf den Kopf gefallen und ich habe gesagt, oh Mann, was soll ich jetzt hier dieses ganze Wochenende, wie soll ich dieses Wochenende rumbekommen? Ich weiß nicht, was ich machen soll. Wir ziehen nach Hamburg, Punkt. Und dann haben wir alle drei geheult, der Hund glaube ich auch, weil der liebt hier den Garten. Und dann habe ich das bei Facebook gepostet. Dann habe ich geschrieben, wenn einer was hört von

00:19:33: einer Wohnung in Hamburg, wir suchen eine Wohnung in Hamburg. Da wollten wir noch zu dritt einziehen. Das war nochmal unser Plan, dass wir gesagt haben, wir können das dem Piet, der war jetzt sieben Jahre in Kiel isoliert, der hat keine Freunde hier. Dann kam Corona, dadurch war er noch mehr isoliert. Dann der Krieg in der Ukraine, der ihn auch wirklich total beschäftigt hat.

00:19:55: Dann wir ziehen in eine andere Stadt und er muss seine Schule wechseln und er muss aus diesem Nest hier raus, weil natürlich liebt er dieses Haus, der erinnert sich nicht mehr an Köln. Für den ist das hier sein Zuhause. Ja, sein Elternhaus auch. Ja, und wenn wir jetzt noch sagen, Mama und Papa haben sich getrennt und wir ziehen jetzt in getrennte Wohnungen, dann kriegt der einen Nervenzusammenbruch. Das können wir dem nicht antun. Also haben wir gesagt, komm, unsere Bedürfnisse stellen wir jetzt mal nach hinten an. Das halten wir jetzt auch noch aus zwei, drei Jahre, weil wir ja eh auch schon vorher nicht

00:20:31: mehr wirklich so uns als Paar gefühlt haben. Das machen wir jetzt. Na ja, dann habe ich angefangen, im Internet bei verschiedenen Portalen nach Wohnungen zu suchen. Und da fiel wirklich so eine Last von mir. im Internet bei verschiedenen Portalen nach Wohnungen zu suchen. Und da war da viel wirklich so eine Last von mir.

00:20:51: Also weil ich konnte mir vorher auch nie vorstellen, dass es auch nur ansatzweise eine schöne Wohnung gibt. Also so. Ich dachte dann immer so Also ich ziehe ja jetzt nicht in eine Wohnung, wo eine total hässliche Küche drin ist. Also zum Beispiel hier meine Küche war sehr, sehr teuer von einer sehr sehr guten Marke ist die auch und ich liebe die. Ich habe so eine schwarze Steinarbeitsplatte und so von der Optik so total clean und so ein dunkles braun-oliv,

00:21:17: also auch so eine total coole Farbe, was sich auch kaum einer traut. Aber ich liebe die so und ich habe dann immer gedacht, oder mein Badezimmer auch hier im Haus. Ich habe so eine große freistehende Badewanne. In der lag ich nur zwei, drei Mal und da habe ich dann auch geheult, weil sie ist total unbequem. Also Leute, wenn ihr euch eine Badewanne kauft, immer Probeliegen.

00:21:38: Ich habe es ohne Probeliegen gemacht, das war der größte Fehler. Wie gesagt, ich habe sie dreimal benutzt. Ich hasse sie. Aber nichtsdestotrotz von der Optik liebe ich mein Badezimmer. Das ist auch riesig, und ich hab da ganz schöne Kacheln. Ich konnte mir nicht vorstellen, in eine Mietwohnung zu ziehen,

00:21:55: wo ich ein superhässliches Badezimmer habe, eine megahässliche, schrottige Küche vom Vormieter, die aber drinbleiben muss, weil der Vermieter das möchte. Und dann haben wir angefangen, trotzdem dann nach Wohnungen zu suchen. Und ich fand nichts. Also es war alles hässlich und viel zu teuer. Und dann bin ich hingegangen und habe einen Zettel gebastelt, auf dem ich draufgeschrieben habe.

00:22:23: Mein Sohn und ich haben gewettet, dass wir auf diesem Wege, nämlich über diese Zettel, die wir an Ampeln und so Litfaßsäulen geklebt haben, dass wir darüber eine Wohnung finden und eben nicht übers Internet. Und wir haben 2000 Euro Belohnung ausgesetzt. Und dann meldeten sich total viele Leute zurück. Das war so super.

00:22:45: Und dann hatten wir eine Wohnung im Angebot mit Garten in Hamburg, roter Baum, also beste Lage. Und dann hatten wir eine andere Wohnung in Winterhude, auch total hübsch, 166 Quadratmeter, also größer als unser Haus, glaube ich, also wenn man den Anbau nicht mit mitrechnet. Für echt 15 Euro den Quadratmeter, also super Preis. Und dann noch eine andere Wohnung, die haben wir tatsächlich über das Internet gefunden und dann natürlich

00:23:18: noch ganz ganz viele andere Angebote, aber letzten Endes, worauf ich hinaus will, wir hatten drei Wohnungen für uns drei, die alle drei super waren, also totales Luxusproblem. Ich hätte mich niemals entscheiden können, welche von diesen drei Wohnungen ich nehmen wollte. Und dann zerplatzten alle drei. Bei dem einen, also die mit der Wohnung, das war dann ein Besitzer aus England, ein Banker, der dann irgendwie meinte, mit 8.000 Euro netto haben wir zu wenig Geld,

00:23:46: um 3000 Euro Miete zu zahlen. Dann bei den anderen hat sich dann eine Freundin der Familie gemeldet und die haben dann gesagt, ja gut, dann kriegt die die Wohnung. Und bei der Internetwohnung haben die sich dann halt für ein anderes Paar entschieden. So, und dann standen wir wieder ohne Wohnung da. Und ich kann dir sagen, ich bin so viele Kilometer zu Fuß durch Hamburg immer gelatscht, was aber auch übrigens super ist als Tipp, wenn man eine Wohnung sucht und diese Zettel aufhängt, man lernt die Stadt auch

00:24:16: ganz gut kennen. Also wenn man jetzt in der Stadt sucht, die man noch nicht kennt. Also dadurch, dass ich da so viel rumgelaufen bin, konnte ich mir echt ein gutes Bild machen. Naja, letzten Endes habe ich dann also weiter wieder Zettel aufgehängt. Es kamen immer wieder Rückmeldungen und jetzt haben wir zwei Wohnungen gefunden in Ettendorf, die nur 350 Meter entfernt sind. Beide irgendwie so um die 80 Quadratmeter groß. Jetzt müssen wir dummerweise zweimal 2000 Euro Belohnung zahlen.

00:24:47: Plus die Miete beginnt jetzt schon ab dem 1.5. Das heißt, wir haben jetzt noch mal zwei Monate, wo wir drei Monatsmieten immer zahlen müssen. Was natürlich maximal ungünstig ist. Plus Kaution. Okay.

00:25:03: So. Also das heißt, ich glaube, wir müssen jetzt gerade irgendwie 25.000 Euro einfach mal locker machen für das alles. Aber letztendlich, der Tipp war dann der Finderlohn. Oder quasi diese Provision da auszuschreiben. Ich glaube, dass das wirklich viele, also wenn man es sich leisten kann, weil wenn du nur so Zettel aufhängst, also vielleicht melden sich da auch Leute, aber das war natürlich mega Anreiz, also vielleicht

00:25:29: hätten auch 1000 Euro gereicht. Aber klar, ich meine, wenn du 2000 Euro in die Hand gedrückt bekommst, dann bemühst du dich vielleicht schon, dass derjenige dann auch deine Wohnung bekommt. Ja, das stimmt. Das heißt, dein Mann und du, ihr trennt euch, habt aber letztendlich jetzt dann in Hamburg zwei Wohnungen, die 350 Meter voneinander getrennt sind und der Piet kann quasi mal hier, mal da. Ja. Genau, okay. Also der soll sein Nest bei mir haben, also er soll bei mir wohnen, aber bei Papa ist er dann zu Besuch. Und ich meine, das war echt ein Zeichen, glaube ich,

00:26:07: dass wir eben diese Wohnung für uns drei nicht bekommen haben. Weil letzten Endes natürlich freuen wir uns jetzt auch mal, uns räumlich trennen zu können. Auch wenn wir uns noch okay verstehen. Aber na ja. Es ist schon echt eine ungewöhnliche Geschichte, dass ihr jetzt dann zu dritt, obwohl ihr getrennt seid,

00:26:27: einen Neustart wagt in einer anderen Stadt. Also, das ist ja echt ... Dein Mann, warum geht der nach Hamburg und bleibt nicht in Kiel? Na ja, also erstens möchte er natürlich den Piet auch oft sehen. Also, Piet soll sich auch nicht entscheiden müssen zwischen Papa und Mama,

00:26:45: weil natürlich liebt er uns 50-50. Und Wanja arbeitet sowieso in Hamburg. Und er ist ja ein gebürtiger Hamburger, wie er immer gerne betont. Und er hat auch Freunde in Hamburg. Ja, okay. Ich denke, das ist okay für ihn.

00:27:04: Also dafür, dass er aus Kiel kommt, konnte er mir auch nie Kiel wirklich schmackhaft machen. Ich habe dann immer gesagt, dann zeig mir doch mal, was ist denn so toll hier an Kiel? Wo bist du denn früher ausgegangen? Oder was sind denn hier deine Lieblingsplätze? Und letzten Endes ist er noch nicht mal mit mir ans Meer gefahren. Ich bin dann immer alleine mit Kind und Hund ans Meer, weil er auch irgendwie so gar nicht so einen Bezug zum Meer hat.

00:27:29: Also ich glaube, der ist der einzige Kieler, der nicht hier Kitesurfen macht oder so. Er ist schon ungewöhnlich, aber ich finde es super. Und das Viertel, weil du dich ja, also das letzte Mal war ja quasi der, in Kiel war jetzt das Viertel nicht so pralle. Was sagst du jetzt zu deinem zukünftigen Viertel? Ja, du, da habe ich wirklich Schiss. Also, man sagt, Eppendorf sei sehr nobel, sehr schick. Ich weiß nicht, ob ich mich da sehe. Also wahrscheinlich würde ich besser irgendwie in ein jüngeres, quirligeres Viertel passen, auch wenn ich schon jetzt dieses Jahr 50 werde und uralt bin. Aber

00:28:13: ich finde einfach, Schanze kannst du nicht machen mit neunjährigen Kind und Hund. Also ich will ja auch irgendwie, dass der Pieter auch mal auf die Straße alleine kann oder mit dem Fahrrad irgendwo hinfährt. Also ich hab mir das diesmal etwas genauer angesehen. Ja, dann hoffe ich, dass das dann auch die gute Wahl war und dass du dann auch da ein bisschen besser ankommst. Nochmal so ein bisschen, wenn du jetzt deine Geschichte reflektierst, so was würdest du anderen so ein bisschen mit auf

00:28:46: den Weg geben? Also was würdest du anders machen? Ja, also ich hatte das ja vorhin schon mal gesagt, wenn man ins Restaurant geht und ein Essen bestellt, das man nicht kennt, man weiß nicht, wie es vorher schmeckt. Und ich glaube, man muss es einfach selbst probieren. Ihr könnt vorher Leute, die dich vielleicht auch total gut kennen, also ich unterstelle jetzt mal meinem Mann, der kannte mich schon ganz gut, bevor wir nach Kiel gegangen sind. Und das nehme ich dem auch wirklich übel.

00:29:18: Also ich sage auch immer so, ich wurde hier wirklich ein bisschen nach Kiel verschleppt. Und mir wurde nicht so ganz gesagt, was mich hier erwartet. Also der hätte, glaube ich, wirklich nochmal deutlich machen sollen, Karin, Kiel ist nicht Hamburg. Das ist ein Riesenunterschied.

00:29:37: Und es ist auch ein Riesenunterschied. Und wir haben viele schlaue Freundinnen, liebe Grüße, haben mir immer gesagt, zieh doch erst mal dahin und guck's dir an, bevor du in eine andere Stadt gehst. Und naja, jetzt hatten wir aber ja schon die Koffer gepackt. Das heißt, wir hätten es vielleicht so machen sollen, wir hätten erst mal in Köln bleiben sollen und hätten vielleicht uns eine Airbnb-Wohnung hier in Kiel nehmen sollen für einen Monat.

00:30:07: Und ich hätte mir das einfach mal angeguckt. Deshalb, also ja, vielleicht sollte man einfach eine Airbnb-Wohnung sich suchen und einfach mal einen Monat in dieser Stadt wohnen, in die man gedenkt zu ziehen. Weil vielleicht möchte man es doch nicht mehr machen. Weil so, ich kam halt aus der Nummer auch nicht mehr raus. Ich hatte einfach keine Alternative.

00:30:27: Ich hätte vielleicht nochmal wirklich darauf bestehen müssen, dass wir nach Berlin ziehen, hatte aber auch selber so ein bisschen Angst davor, weil ich auch eben Berlin nicht so gut kenne und habe mich da nicht so durchgesetzt. Und Hamburg war, also wir hatten uns halt einfach in den Kopf gesetzt, wir wollen ein Haus kaufen. Das war vielleicht auch doof. Vielleicht muss man auch nochmal seine eigenen Bedürfnisse nochmal genau überprüfen, weil

00:30:53: was habe ich von einem Haus, wenn ich keine Freunde habe. Ja, das stimmt. Naja gut, ich meine, gut, weiß man dann nach einem Monat Airbnb-Wohnung auch nicht, ne? Dann denkt man ja auch, naja gut, ich muss ja einfach noch ein bisschen Zeit haben, dann finde ich bestimmt Freunde. Ja, obwohl in Zeiten von Homeoffice das mit dem Testwohnen über so eine Airbnb-Wohnung

00:31:12: vielleicht wirklich eine ganz gute Idee ist. Also auch ein Gefühl für die Viertel und so zu bekommen, dass man auch weiß, wo fühle ich mich jetzt am wohlsten und genau, und die Bedürfnisse vielleicht noch genauer sich vor Augen führen. Du hast ja erzählt, ihr habt jetzt das Haus verkauft. Jetzt würde mich natürlich interessieren, an wen habt ihr es verkauft und ja, wie fühlt sich so ein Verkauf an und seid ihr zufrieden mit dem Preis, den ihr erzielt habt? Ja, also um auf deine letzte Frage direkt zu antworten. Wir haben, glaube ich, genau das

00:31:48: Richtige gemacht, nämlich dass wir das Haus jetzt zu diesem Zeitpunkt noch schnell verkauft haben, weil ja jetzt gerade wieder die Zinsen gestiegen sind. Und wir haben tatsächlich lange überlegt, ob wir das Haus nicht behalten sollen. Weil würde ja auch nichts dagegen sprechen, es einfach zu vermieten. Aber, also da war dann auch Wanja derjenige, der mal gesagt hat, er möchte es gerne verkaufen, weil ich glaube, so in ein paar Jahren muss auf jeden Fall das Dach mal gemacht werden. Das wären dann wieder irgendwie 80.000 Euro, die wir da zahlen müssten. Und wenn man Mieter hat, naja, es gibt ja immer irgendwas,

00:32:31: was dann gemacht werden muss. Und darauf hatten wir einfach keine Lust. Und wir haben dann gesagt, was sollen wir das jetzt vielleicht noch zehn Jahre vermieten, um dann festzustellen, es nervt uns total. Wir mussten das Dach neu machen lassen und verkaufen es dann, weil dann können wir auch nicht mehr sagen, hier ist es gerade alles neu. Die ganzen Leitungen sind neu, die Böden sind neu. Und deshalb haben wir es jetzt verkauft. Der Verkauf ging super schnell vonstatten. Wir haben erst mal hier einen Makler reingeholt und der ist hier durchgegangen und hat dann gesagt, ja, also er könnte sich vorstellen, dass wir das hier ganz gut für 750.000 verkaufen können.

00:33:07: Da hab ich gesagt, ey, Alter, Alter, hab ich, glaub ich, wirklich gesagt, spinnst du? So, mach ich nicht. Und für mich war es ein bisschen so, derjenige, der hier das Haus kauft, der kauft auch das, was wir hier an Arbeit und vor allen Dingen an gutem Geschmack reingesteckt haben. Und ja, also ich habe gesagt, ich will eine Million. Da hat er laut gelacht. Naja, letzten Endes haben mein Mann und ich uns dann auch dazu entschlossen,

00:33:39: das eben ohne Makler zu machen, weil wir alleine an die Maklerfirma, ich glaube, also je nachdem, was wir alleine an die Maklerfirma, ich glaube, je nachdem, was wir jetzt dann halt erlöst hätten, sagen wir mal 30.000 Euro an den Makler gezahlt hätten und dann nochmal die Käufer ja auch nochmal 30.000. Und letzten Endes stellt sich mir immer die Frage, was macht denn der Makler eigentlich? Weil wenn hier die Besichtigungstermine sind, bin ich ja, dadurch, dass ich zu Hause arbeite, beeinträchtigt mich das ja auch, wenn hier ständig Leute durchlatschen. Und ich fand den Makler jetzt auch nicht so lustig.

00:34:08: Das heißt, ich dachte, also ich kriege das Haus, glaube ich, besser verkauft als er, weil ich halt auch einfach den persönlichen Bezug habe. Einfach ganz anders darüber erzählen kann, was wir hier gemacht haben, warum wir es gemacht haben und was wir hier besonders zu schätzen wissen an dem Haus. Naja, dann habe ich das inseriert. Übrigens auch noch ein super Tipp. Wir haben eine Anzeige aufgegeben in den Kieler Nachrichten für 86 Euro. Hat sich eine Person gemeldet und gefragt, ob wir ihr mal das Exposé schicken könnten. Ich habe nämlich dann auch so ein Exposé gebastelt, ganz hübsch und ganz lustig geschrieben. So na ja und dann haben wir über Immobilienscout, da konnte man auch umsonst für einen Monat

00:34:50: inserieren und dann über Ebay Kleinanzeigen hatte mir eine Freundin den Tipp gegeben und tatsächlich es haben sich 90 Prozent der Interessenten über Ebay Kleinanzeigen gemeldet, lustigerweise. Wirklich? Und wurde es dir überschüttet? Es haben, nee, also überschüttet nicht, weil wir haben das Haus dann reingesetzt für 920.000

00:35:13: und das war natürlich den meisten zu viel. Naja, und dann haben wir dann auch gesagt, naja, aber es ist ja Verhandlungsbasis, also so freut sich auch jeder, wenn man ihm im Preis noch entgegenkommt. Aber wir fanden das halt auch wirklich, also wir haben halt andere Häuser uns angeguckt, die eben nicht saniert und umgebaut waren. Gleiche Größe, ähnliche Stadtteile und die wollten alle so um die 650, 550.000 auch haben. Für diese Häuser, die wirklich schrecklich aussahen.

00:35:53: Und dann haben wir gedacht, also dafür, dass wir hier alles gemacht haben und wirklich richtig viel Kohle auch noch mal reingesteckt haben, also wir haben ja richtig viel auch noch mal für den Umbau bezahlt. Also mehr als das, was wir nochmal fürs Haus bezahlt hatten auch. Letzten Endes haben wir 820.000 Euro jetzt für das Haus bekommen. Sehr cool. Was natürlich einfach uns total jetzt in die Karten gespielt hat, dass es

00:36:17: gerade eigentlich so gut wie keine Immobilien gibt, die man kaufen kann. Und dass die Preise eben so unverschämt nach oben geschossen sind. Glück für uns. Und natürlich haben wir es ein bisschen ausgenutzt. Klar, ich meine, wer würde es nicht. Und es hat jetzt auch jemand gekauft, der kann es sich jetzt auch ganz gut leisten. Aber die sind total nett und die haben ein kleines Kind und wollen irgendwie, glaube

00:36:41: ich, noch mehr Nachwuchs. Und die waren die Ersten, die sich gemeldet haben, auch so wie bei uns nämlich tatsächlich. Wir waren ja auch die Ersten, die sich hier für das Haus gemeldet hatten. Und dann dachte ich irgendwie, das ist ein Zeichen. Die sollen es jetzt einfach haben, weil was soll ich jetzt...

00:37:01: Wie entscheidet man das, wenn man das Haus gibt? Da geht man natürlich dann nach Sympathie, aber natürlich auch danach, wer zahlt einem das meiste. Zumindest war es jetzt bei uns so. Ja, also Karin, vielen, vielen Dank für dieses ehrliche, offene Gespräch. Also ich fand es super inspirierend. Vielen Dank, dass du das so offen erzählt hast.

00:37:23: Und Hut ab für die Entscheidung, weil ich glaube, das ist schon eine große Entscheidung, so einen Ort, den man sich so geschaffen hat, den man gestaltet hat, wo man so Träume ja auch irgendwie hatte, den dann auch hinter sich zu lassen und zu verlassen. Also ich glaube, das ist nicht ganz so einfach und ich wünschte auch ganz viel Kraft erst mal jetzt so für den ganzen Umzug und natürlich dann aber auch ganz viel Erfolg und einen guten Start in Hamburg.

00:37:52: Also, dass da, dass du dir das auch wieder so schön einrichtest und dass du da ein bisschen besser dein, ja, dein Netzwerk aufbaust und dass du dich da besser integrieren kannst und dass du da eine Homebase findest. Danke, das ist lieb. Seid ihr jetzt noch ein paar Wochen, paar Monate, seid ihr noch drin und dann geht's nach Hamburg? Ja.

00:38:15: In den Sommerferien ziehen wir um, genau. In den Sommerferien geht's. Ja, super. Dann schon mal vielen, vielen Dank und ich wünsche euch alles Gute. Dankeschön. Ja, das war der zweite Teil von der Home Story mit Karin. Wer jetzt noch neugierig ist, findet in den Show Notes noch einen Link zu ein paar Bildern

00:38:36: auf Instagram. Wer den ersten Teil noch nicht gehört hat, sollte das auf alle Fälle nachholen. Naja und der ein oder andere überlegt wahrscheinlich jetzt auch, wo will ich denn eigentlich überhaupt leben, was ist mir wichtig und was kann ich mir überhaupt leisten? Ja und der kann sich die Folge Nummer 6 anhören, dort interviewe ich die Baufinanzierungsexpertin Mona und die verrät, wie man sich das ausrechnet, was man sich überhaupt leisten kann. Wenn euch jetzt diese Home-Story gefallen hat und ihr habt vielleicht auch Freunde,

00:39:09: die gerade über das Thema Haus nachdenken, dann schickt ihnen doch gleich diese Folge zu. Und natürlich freue ich mich riesig, wenn ihr mich bei Apple Podcast oder Spotify bewertet. Also bis nächste Woche. Ich freue mich auf euch. Ciao! Transcribed with Cockatoo

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