Das zählt alles zu eurem Eigenkapital bei der Immobilienfinanzierung #8
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00:00:49: Finanzierung einbringt. Fremdkapital dagegen bekommt man klassischerweise von einer Bank. Grundsätzlich gibt es ebenso die Regel, je mehr Eigenkapital, desto besser. Zwar werden auf dem Markt auch für Eigenheime 100% oder sogar 110% Finanzierungen angeboten. Das heißt, bei 100% Finanzierungen, dass man nur die 10% Nebenkosten aus dem Eigenkapital zahlt und bei 110% Finanzierungen überhaupt kein Eigenkapital einbringt. Aber der Verbraucherschutz rät hier ganz klar davon ab.
00:01:30: Man muss also für jeden Kauf eines Eigenheims auch einen bestimmten Anteil an Eigenkapital mitbringen. Welches Geld aber taugt jetzt als Eigenkapital? Grundsätzlich sind das erst erstmal eure ganzen liquiden Mittel. Also flüssiges Geld, darunter fällt eben das Geld auf euren Girokonten, Tagesgeldkonten oder manche von euch haben vielleicht sogar noch ein Sparbuch.
00:01:58: Also zählt hier mal euer ganzes Geld zusammen, aber bitte nicht jeden Cent. Ihr braucht nämlich definitiv hier immer noch einen sogenannten Notgroschen. Denn ihr wollt ja nicht euer Haus verkaufen, nur weil jetzt mal die Waschmaschine kaputt ist. Wie hoch soll jetzt so ein Notgroschen sein? Eine Faustregel sind hier drei Monatsgehälter oder 3000 Euro pro Haushaltsmitglied. Also bei einer Familie mit zwei Kindern, also vier Personen, sollte so ein Notgroschen so circa 12.000 Euro sein. Und den solltet ihr
00:02:32: immer auf ein Tagesgeldkonto lassen. Das Geld für den Urlaub kommt noch on top. Was fällt jetzt eigentlich noch unter Eigenkapital? Auch euer Aktiendepot, falls ihr eins habt. Aber natürlich nur, wenn ihr es nicht für eure Altersvorsorge aufgebaut habt, sondern es auch auflösen wollt für das Eigenkapital in die Immobilien. Die Versuchung ist immer groß, lieber eine höhere Finanzierung aufzunehmen, anstatt seine gut laufenden Wertpapiere zu verkaufen. Das geht wirklich vielen so,
00:03:05: vor allem wenn die Zinsen so niedrig sind. Aber die Immobilienfinanzierung sollte wirklich solide aufgestellt sein. Also daher ist es gut für das Eigenkapital auch bestimmte Wertpapiere zu verkaufen, um eine gute Eigenkapitalquote zu erreichen. Und wenn dann immer noch was auf dem Depot ist, ist es dort auch super angelegt. Aber bei den aktuellen Immobilienpreisen bleibt da bei den meisten leider nicht mehr so viel übrig. Was gibt es denn noch für Quellen für Eigenkapital? Ja, der ein oder andere denkt da ganz intuitiv, da frage ich doch mal meine Familie.
00:03:46: Den Luxus haben natürlich nicht alle. Aber in der Praxis passiert das in sehr vielen Familien. Hier gibt es die Möglichkeit, dass man von den Eltern Geld geschenkt bekommt oder dass sie einem Geld leihen. Bei einer Geldschenkung gibt es immer unterschiedliche Freibeträge. Eltern können ihren Kindern bis zu 400.000 Euro je Elternteil steuerfrei schenken, also zusammen sind es 800.000 Euro.
00:04:13: Das ist ordentlich, falls eure Eltern das aber auch einfach so rumliegen haben. Von Oma und Opa darf man 200.000 Euro steuerfrei geschenkt bekommen und von allen anderen Verwandten nur 20.000 Euro. Bei einer Schenkung über eine so große Summe solltet ihr aber immer einen Steuerberater einbinden, denn die Übertragung sollte auch korrekt umgesetzt sein, damit ihr keine Probleme mit dem Finanzamt bekommt. Eine weitere Möglichkeit für Eigenkapital ist auch seine Riester-Verträge einzusetzen.
00:04:50: Zwar dient ein Riester-Vertrag eigentlich der Altersvorsorge und man darf kein Geld entnehmen, ansonsten verliert man nämlich alle seine steuerlichen Zulagen. Eine Ausnahme ist aber der Kauf einer eigenen Immobilie. Entweder man kann alles abräumen oder man muss mindestens 3.000 Euro im Vertrag lassen, damit ihr die vollen Zulagen behalten könnt. Dieses Geld könnt ihr als Eigenkapital einsetzen oder wenn ihr bereits was gekauft habt, dann könnt ihr damit auch eine Sondertilgung machen.
00:05:22: Dann gibt es noch die Möglichkeit, den Riester-Vertrag in einen Riester-Bausparvertrag umzuwandeln. Aber zum Thema Bausparen mache ich demnächst mal eine Extrafolge. Neben dem Riester-Vertrag könnt ihr auch eine Rentenversicherung grundsätzlich als Eigenkapital einbringen. Aber meistens macht man bei der Auflösung solcher Verträge enorme Verluste. Also bitte nicht einfach mal so einen Vertrag kündigen, sondern nehmt euren Vertrag und macht einen persönlichen
00:05:58: Beratungstermin aus, zum Beispiel beim Verbraucherschutz oder einem unabhängigen Honorarberater. Und lasst dort mal einem Profi genau den Vertrag und euren Fall anschauen und das auch mit ihm durchrechnen. Einfach mal so einen Vertrag zu kündigen, kann euch wirklich viele, viele tausend Euro kosten. Also nicht so machen. Lieber einen Termin beim Verbraucherschutz ausmachen. Das kostet nicht viel. Das ist eine neutrale, Superberatung und ihr macht damit keinen großen Fehler. Habt ihr noch eventuell eine andere Wohnung, die euch gehört, dann könnt ihr diese entweder
00:06:38: beleihen oder einfach verkaufen. Wenn die Wohnung abbezahlt ist, dann könnt ihr diese als Sicherheit hinterlegen. Damit bekommt ihr zwar bessere Zinsen, weil das Risiko der Bank sinkt, aber sie zählt nicht direkt zum Eigenkapital. Wenn ihr die Wohnung allerdings verkauft, dann habt ihr flüssiges Geld, das dann ein Teil eures Eigenkapitals eben auch darstellen kann. Habt ihr jetzt immer noch zu wenig Eigenkapital? Jetzt kommt man natürlich schnell in Versuchung, sich weiter Geld zu leihen, um sich dann wiederum
00:07:16: Geld von der Bank zu leihen. Der Verbraucherschutz rät hier unbedingt davon ab. Zum einen ist es illegal, geliehenes Geld als Eigenkapital auszugeben, ohne die Bank darüber zu informieren. Das ist nämlich Täuschung. Zudem zahlt ihr auch meist viel, viel höhere Zinsen als für einen Immobilienkredit. Aber es gibt zwei Ausnahmen, die Banken offiziell anerkennen. Ein privates Darlehen der Familie oder des Arbeitgebers.
00:07:46: Ein Darlehen innerhalb der Familie wird öfters schon mal gemacht, vor allem wenn die Eltern das Geld selber für ihr Alter wieder brauchen und es euch deshalb nicht schenken können. Wichtig ist hier, dass ihr dennoch einen formalen Vertrag abschließt, damit ihr offiziell auch die Konditionen dokumentieren könnt. Auch beim Arbeitgeber kann man nach einem Darlehen fragen. Das machen zwar nur die größeren Firmen oder der öffentliche Dienst, aber immerhin. Hier könnt ihr einfach mal in der Personalabteilung fragen.
00:08:15: Wichtig ist hier, dass der eingesparte Zins als geldwerter Vorteil gilt und ihr müsst den steuerlich angeben. Zudem muss man sagen, dass ihr auch in Zukunft dann in einer gewissen Abhängigkeit zu eurer Firma seid, denn der eigene Lohn wird nämlich hier als Sicherheit hinterlegt. Und es gibt auch ein paar Worst-Case-Szenarien, zum Beispiel eine fristlose Kündigung. Hier muss man nämlich meist beim Arbeitgeber auf einmal die ganze Summe wieder zurückzahlen, obwohl man ja gerade arbeitslos geworden ist.
00:08:48: Das ist nicht ohne, also schon mit wirklichen Risiken behaftet. Dennoch ist es halt eine Möglichkeit, ein Darlehen zu bekommen, das man bei der Bank als Eigenkapital hinterlegen kann. Aber wie bereits anfangs schon gesagt, eigentlich sollte man kein Darlehen aufnehmen, um wiederum einen Kredit aufzunehmen. Das ist ja quasi doppelt verschuldet.
00:09:11: Das kann einem wirklich schon schlaflose Nächte bereiten. Also zusammengefasst nochmal, was ist alles Eigenkapital? Also zählt euer Geld auf den ganzen Konten zusammen, aber lasst einen Notgroschen auf dem Tagesgeld, in der Regel eben so drei Monatsgehälter. Zählt dazu euer Depot,
00:09:33: wenn ihr die Aktien wirklich verkaufen wollt, eventuell noch Geldgeschenke aus der Familie oder eben auch eine Immobilie, die ihr verkauft. Zur Not nehmt noch einen Teil von eurer Register Altersvorsorge oder leiht euch Geld von der Familie und in allergrößter Not könnt ihr euch noch Geld vom Arbeitgeber leihen. Ja, ich weiß, es ist wirklich nicht einfach. Bei den Preisen aktuell braucht man halt echt
00:10:03: verdammt viel Eigenkapital. Trotzdem, mein größter Rat an euch, schätzt alles bitte sehr pessimistisch. Vor allem, wenn ihr selbstständig seid. Also denkt daran, ihr müsst auch Krisen wie die Corona-Krise abpuffern können. Oder auch kleinere Krisen, wenn zum Beispiel ein wichtiger Kunde abspringt. Aber auch Angestellte sollten jetzt nicht mit großen Einkommenssteigerungen rechnen, sondern lieber konservativ bleiben. Das klingt total spießig, ich weiß, aber es erspart
00:10:32: euch eben später viele, viele Geldsorgen. Ja, das war die Folge zum Thema Eigenkapital. In den nächsten Folgen geht es darum, wie man seine Lebenshaltungskosten ausrechnet und bald mache ich auch eine Folge zum Thema Bausparen. Zudem habe ich schon einen spannenden Gast für eine Home-Story eingeladen, der von seinem Hausbau und den ganzen Erfahrungen von Suche bis Einzug berichten wird. Wenn euch diese Folge gefallen hat, dann teilt sie doch gerne mit Freunden, die auch gerade
00:11:08: über das Thema Haus nachdenken und lasst mir eine Bewertung bei Apple oder Spotify da, darüber freue ich mich echt. Und natürlich könnt ihr gerne meinen Kanal abonnieren, damit ihr keine weitere frische Folge verpasst. Ich freue mich auf euch, bis zum nächsten Mal, ciao! Transcribed with Cockatoo
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